Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Gewissheit, dass die anderen Argeneaus ihr folgten.
Die Aussagen zu unterschreiben war zumindest für Rachel keine große Sache. Man hatte sie von den Argeneaus getrennt und in einen anderen Raum als Etienne und seine Familie gebracht, um die Papiere vor Zeugen zu unterzeichnen. Sie fühlte sich ein wenig verloren, als sie fertig war, wieder in den Flur hinaustrat und dort niemanden sah. Seit die Argeneaus sie aus Pudges Haus geholt hatten, waren sie immer um sie gewesen. Sie war ein wenig betrübt, jetzt plötzlich allein zu sein.
Rachel blieb im Flur stehen und überlegte, was sie tun sollte. Sollte sie warten? Sollte sie lieber gehen? Der Polizist hatte gesagt, sie könne gehen, nachdem ihre Aussage unterzeichnet war. Während sie noch hin und her überlegte, fiel ihr plötzlich ein, dass es möglicherweise gar niemanden gab, auf den sie warten musste. Etienne war vielleicht mit seiner Aussage schon fertig.
Vielleicht hatte er das Revier bereits verlassen. Immerhin bestand jetzt nicht mehr die Notwendigkeit, auf sie aufzupassen. Sie wusste inzwischen, wie man sich ernährte, sie hatte gelernt, die Technik ihrer Zähne zu beherrschen, und da sie in einem Krankenhaus arbeitete, würde sie keine größeren Schwierigkeiten haben, sich Blut zu beschaffen. Es würde nicht einfach sein, aber machbar, und das war den Argeneaus wahrscheinlich ebenfalls klar. Vielleicht fühlten sie sich erleichtert, keine Verantwortung mehr für sie zu haben.
Der Gedanke war niederschmetternd. Rachel schluchzte beinahe, als sie die Tragweite dieser Erkenntnis begriff. Es tat überraschend weh. „Rachel?” Sie drehte sich um, als sie ihren Namen hörte. Und sie war ausgesprochen erleichtert, als sie Lissianna erkannte, die auf sie zukam, gefolgt von Gregory Hewitt.
„Ist bei Ihnen wieder alles im Lot?”, fragte Lissianna besorgt.
„Die Nachricht, die Mutter auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen hat, war ein wenig wirr. Ich habe nur verstanden, dass Sie entführt wurden.”
„Es geht mir gut.” Rachel zwang sich zu einem Lächeln.
„Ausgezeichnet!” Lissianna lächelte, aber es war immer noch ein wenig Sorge in ihren Augen zu erkennen. „Wo sind denn die anderen? Ist Etienne ebenfalls unverletzt?”
„Ja. Aber ich bin nicht sicher, wo sie sind”, gab Rachel zu. „Sie sind vielleicht schon mit dem Papierkram fertig und nach Hause gefahren.”
Lissianna runzelte die Stirn, dann sah sie sich suchend um. „Ich werde jemanden fragen.” Dann eilte sie davon, um sich zu erkundigen.
„Ich bin sicher, Etienne würde nicht ohne Sie gehen”, stellte Gregory ernst fest.
Rachel sah ihn an und schenkte ihm ein tapferes Lächeln. „Na ja, jetzt hat er eigentlich keinen Grund mehr dafür. Ich habe in der letzten Zeit viel gelernt und kann mich selbst durchbringen. Ich brauche keinen Babysitter mehr.”
Gregory hörte ihr stirnrunzelnd zu und sah sie besorgt an. „Rachel, hat Ihnen denn niemand von der Lebensgefährten-Regel erzählt?”
Es dauerte etwas, bis Rachel seine Frage verstanden hatte. Sie schien so überhaupt nichts mit dem zu tun zu haben, was sie im Augenblick beschäftigte. „Ich Nein, es tut mir leid. Niemand hat diese Regel erwähnt.”
Er nickte bedächtig. „Das dachte ich mir. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass Sie sie kennen. Es wird ihnen helfen zu verstehen, woran Sie mit Etienne sind.” Rachel sah ihn fragend an. Es wäre tatsächlich eine Erleichterung zu wissen, woran sie war. Ihr wurde langsam klar, dass ihre Gefühle für Etienne sehr tief gingen und Enttäuschungen ziemlich schmerzhaft werden konnten.
„Da wir uns von der Bevölkerung nähren”, begann er, „ist es selbstverständlich wichtig, dass es nicht zu viele von uns gibt, damit wir nicht mehr werden als unsere potenzielle Nahrungsquelle.” Rachel nickte. Bis dahin konnte sie folgen. „Also gibt es bestimmte Regeln. Zum Beispiel darf jedes Paar nur alle hundert Jahre ein Kind bekommen.”
„Das hat Marguerite erwähnt.” Rachel nickte.
„Das überrascht mich nicht. Aber sie hat vielleicht nicht erwähnt, dass jedem Vampir nur eine einzige Wandlung gestattet ist.”
Rachel schüttelte den Kopf. „Wie bitte? Man gestattet ihnen nur einen Gemahl?”
„Oh nein. Es kommt durchaus zu Scheidungen. Wir sprechen hier von sehr langen Leben, also gibt es auch Scheidungen, obwohl ich gehört habe, dass es sehr viel seltener dazu kommt als bei der Mehrheit der Bevölkerung”, erklärte er. „Ich meine, sie dürfen in ihrem
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