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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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breit.
    Aber ich fand ihn dennoch wirklich schön. Und ich trug ihn jeden Tag, sogar unter der Dusche. Eigentlich war es mir ziemlich egal, ob Carlton mir jemals einen Diamantring kaufen würde. Ich bin keine von diesen Frauen, die sich wegen Karat und Schliff und Reinheit den Kopf zerbrechen. Ich hatte es nicht nötig, vor Freundinnen und Kolleginnen mit meiner beringten Hand zu wedeln und anzugeben: »Schaut mal, was Carlton mir geschenkt hat.« Und dann andauernd meinen
großen Klunker funkeln zu lassen. Nein - das mit Carlton und mir war etwas ganz Besonderes. Zwischen uns bestand eine außergewöhnliche Verbindung.
    Deshalb war dieser Ring auch etwas Besonderes. Irgendwie anders eben.
    Fast jeden Tag nahm ich ihn mindestens einmal ab, um die eingravierte Widmung zu lesen: Für immer, meiner Julia.

9
    WENN ICH mich so in meinem leeren Haus umschaue, meiner Carlton-freien Zone, denke ich, dass es höchste Zeit ist, mal wieder rauszukommen.
    Vor ein paar Wochen habe ich unsere Fotos und alles, was mich sonst noch an Carlton erinnerte, weggepackt und dabei fürchterlich geheult. Alles ist in Kartons verschwunden, sogar eine Postkarte, die er mir mal aus New York geschickt hatte und auf der stand: »Jemand im Big Apple hat dich zum Fressen gern«. Ich hatte sie eigentlich schon immer ein bisschen blöd gefunden. Die Kartons habe ich in der Garage verschwinden lassen, gut versteckt hinter ein paar alten Farbeimern. Ich brachte es einfach nicht über mich, die Sachen wegzuschmeißen. Die meisten Frauen würden den ganzen Kram wahrscheinlich einfach abfackeln, woraus ich schließe, dass ich im Grunde wohl doch ein ziemlich netter Mensch bin. Herzensgut und friedlich. Okay, ich habe gerade einen Waschbären umgebracht, aber das war wirklich ein Versehen und nicht böse gemeint.
    Wenn man die letzten vier Jahre über mit einem Mann zusammengelebt hat, ist es ziemlich schwer, sich nicht einsam zu fühlen, wenn er dann eines Tages verschwindet. Und dein ganzes Selbstwertgefühl mitnimmt.
    An solchen Tagen habe ich nur einen einzigen Gedanken, und der lautet: Raus aus dem Haus! An den Wochenenden ist es zweifellos am schlimmsten. Auf meine »Einsamkeits-Samstage«, wie ich sie gerne nenne, folgen unweigerlich meine »Selbstmitleids-Sonntage«. Und das Allerschlimmste an den Wochenenden ist, dass sie regelmäßig wiederkehren.

    Ich habe mir schon überlegt, irgendwo hinzufliegen, wo ich jegliches Zeitgefühl verliere. Nach Costa Rica zum Beispiel. Ich stelle mir vor, wie ich in einer Hütte am Strand lebe, in einem weichen Bett mit Moskitonetz liege und dem sanften Rauschen der Wellen lausche. Ich tröste mich mit Alkohol, als wäre es Hühnerbrühe, und vergesse, welcher Wochentag gerade ist. Zeit kümmert hier keinen und mich schon gar nicht. Vielleicht würde ich Surfen lernen. Und heißen Sex mit irgendeinem Latin Lover haben. Man kann nie wissen. Könnte ja sein.
    Ich greife zum Telefon, um Heather anzurufen, lasse es dann aber lieber. Wahrscheinlich hat sie langsam die Nase voll von mir, und außerdem ist sie glücklich verheiratet. Und manchmal ist es dem eigenen Liebeskummer keineswegs zuträglich, sich in die Gesellschaft eines glücklichen Paares zu begeben. Also werde ich bei meiner letzten Hoffnung Zuflucht suchen - bei meiner Familie.
    Ich rufe meinen Bruder an.
    »Hallo?«, meldet er sich.
    »Hey Ronnie, was geht?«
    »Dasselbe wie immer, aber irgendwie anders«, sagt er. Er ist sehr wortgewandt, mein kleiner Bruder.
    »Ich dachte, wir könnten vielleicht ein paar Burger essen gehen«, schlage ich vor. Meine Burger-Taktik. Die Masche mit den Burgern zieht eigentlich immer. Mein Bruder ist süchtig nach Cheeseburgern. Und wenn ich ihn anrufe, weiß er, dass ich ihm einen ausgeben werde.
    Und ich weiß, dass ich mir gerade Ronnie Piatros Gesellschaft erkaufe, weil ich einsam bin und noch dazu ein armes unschuldiges Lebewesen umgebracht habe.
    »Eigentlich hab ich keine Zeit«, sagt Ronnie.
    »Ich habe gerade eben einen Waschbären umgebracht!«
    »Mit dem Auto?«

    »Nein, ich habe ihn vergiftet. Aus Versehen natürlich. Weißt du, ich hatte diese Killer-Brownies gebacken, die ich in Carltons Büro liefern lassen wollte, aber stattdessen habe ich dann das arme unschuldige Tierchen umgebracht«, sage ich und merke, dass ich viel zu schnell rede. Als wäre ich übergeschnappt.
    Am anderen Ende der Leitung höre ich meinen Bruder tief durchatmen. Sehr tief durchatmen
    »Ich werde für dich beten, Maddy«, sagt er

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