Verlobt, verliebt ... und dann?
hilfreich, sich von ihr auf dem Laufenden halten zu lassen.
Noch einmal würde sie sich nicht kalt erwischen lassen – wie in ihrem letzten Job.
„Guten Morgen, Shelby“, sagte sie lächelnd. „Gibt es was Neues?“
„Stell dir vor“, flüsterte Shelby, „der Boss soll etwas mit seiner Sekretärin haben. Jedenfalls sagen das die anderen.“
„Mit Elle?“, fragte Celia ungläubig. Für eine wilde Büroaffäre schien Elle ganz und gar nicht der Typ … Sie wirkte nicht wie eine Frau, die mit dem Chef etwas anfängt. Am liebsten hätte Celia sie gewarnt, dass ein solches Gerücht über sie im Umlauf war.
„Sie verbringen viel Zeit miteinander“, bemerkte Shelby und zuckte die Schultern.
„Klar, sie arbeiten ja zusammen“, sagte Celia und fasste ihre Aktentasche fester. Besser, sich nicht in diese Angelegenheit verwickeln zu lassen.
Als erwachsene Menschen mussten Brock und Elle selbst wissen, was sie taten. Aber hoffentlich schadete Elle das Gerede nicht.
„Ach übrigens, Shelby. Würdest du mir helfen, eine Reinigungsfirma zu finden?“, fragte Celia und zog eine Liste mit Namen aus der Tasche. All diese Firmen kannten Noah leider bereits …
„Die hier kommen nicht infrage“, sagte Celia. „Und sag bitte gleich, dass der Kunde wirklich sehr unordentlich ist. Die Kosten spielen keine Rolle. Aber wer auch immer den Job annimmt, wird sich das Geld hart verdienen.“
„Noah Hart?“, fragte Shelby mit großen Augen. „Der Baseballspieler? Woher kennst du ihn?“
Celia lächelte und blieb die Antwort schuldig. „Und noch etwas: Wenn Evan Reese anruft, stell ihn auf jeden Fall zu mir durch, egal was ich gerade mache.“
Da sie schon spät dran war, ging Celia in ihr Büro, ohne vorher noch kurz mit den Kollegen zu reden, wie sie es sonst oft tat. Vor ihr lag ein arbeitsreicher Tag. Zuerst musste sie ihre Telefonnachrichten und E-Mails durchsehen, dann folgten Kundentermine und Besprechungen …
Nachdem sie an ihrem Schreibtisch einiges aufgearbeitet hatte, läutete das Telefon.
„Celia, Mr. Reese ist auf Leitung zwei. Ich verbinde.“
Zu ihrer Überraschung bekam Celia feuchte Hände.
„Celia Taylor“, meldete sie sich.
„Celia, wie geht es Ihnen?“, fragte Evan.
Beim Klang seiner Stimme spürte sie ein angenehmes Prickeln. Lächerlich, sich wie ein frisch verliebter Teenager zu fühlen! Sie war erwachsen und ein Profi.
„Danke, gut, Evan. Und Ihnen?“
„Wissen Sie, ich bin etwas in Zeitnot. Wollen wir heute Mittag zusammen essen? Das heißt, wenn es Ihr Terminkalender zulässt.“
Am Klang seiner Stimme hörte sie, dass er fest mit einer Zusage rechnete. Celia schaute auf die Uhr.
„Wann passt es Ihnen?“
„Am besten jetzt gleich.“
Darauf war sie nicht vorbereitet. Celia zog sich der Magen zusammen. Hoffentlich wollte Evan nicht das für Freitag geplante Treffen vorverlegen!
„Wollten wir uns nicht am Freitag treffen?“, fragte sie.
„Darüber möchte ich mit Ihnen reden. Es gibt eine Terminänderung.“
Celia verließ fast der Mut. Einfach so und aus dem Stegreif konnte sie ihm ihr Konzept nicht vorstellen.
„Leider habe ich nur fünfundvierzig Minuten Zeit“, fuhr er fort. „Wir sind ja nur zwei Blocks auseinander. Treffen wir uns in der Mitte? Wir haben die Wahl zwischen französischer, italienischer und guter alter amerikanischer Küche.“
„Ich bin für alles zu haben“, sagte Celia wenig überzeugend. Gleichzeitig begann sie, eilig ihre Notizen herauszusuchen und in eine Mappe zu stopfen.
„Gut. Also dann in fünf Minuten!“
„Ja, bis gleich.“
Einen Moment stand Celia wie benommen da. Dann gab sie sich einen Ruck, legte auf und atmete tief durch. Sie würde es schaffen!
Als sie mit den Unterlagen in der Tasche zum Aufzug ging, begegnete ihr Asher Williams, Madd Comms Finanzchef, der von allen Ash genannt wurde. Offenbar wollte er ihr etwas sagen, aber Celia schob sich an ihm vorbei und rief: „Nicht jetzt, Ash. Ich habe eine wichtige Verabredung und bin schon spät dran.“
Noch einmal wandte sie sich um und sagte zu Shelby: „Wenn Brock danach fragt: Der Freitagstermin wurde vorverlegt. Wenn sonst jemand mich sprechen möchte, nachmittags bin ich wieder da.“
Verwundert blickte Shelby ihr nach, dann schlossen sich die Aufzugtüren.
In der Toilette im Erdgeschoss betrachtete sich Celia prüfend im Spiegel. Atemberaubend sah sie nicht aus, aber immerhin besser, als sie sich fühlte.
Die hochhackigen Schuhe sahen fantastisch aus –
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