Verlobt, verliebt ... und dann?
Madd Comm.“
Sie lächelte und erhob sich. „Danke, Brock.“
„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Hauptsache, wir bekommen den Vertrag.“
In der Tür drehte sich Celia nochmals um. „Ach ja, ich brauche noch eine Vertretung. Am Freitag habe ich zwei Termine.“
„Das kann Jason übernehmen. Kümmere du dich um Evan Reese.“
„Alles klar.“
Im Flur klingelte ihr Blackberry, und Noahs Nummer wurde auf dem Display angezeigt. Während Celia ihr Büro betrat, nahm sie den Anruf an.
Nachdem sie kurz besprochen hatten, welche Reinigungsdienste infrage kamen, sagte ihr Bruder: „Übrigens, ich habe mir angesehen, was du mir geschickt hast, und die E-Mails auch meinem Agenten gezeigt. Er war ganz begeistert.“
„Das freut mich sehr.“ Unter normalen Umständen unterhielt sich Celia gerne ausführlich mit ihren Geschwistern, aber heute blieb ihr nur wenig Zeit. Vor der Abreise gab es noch so viel zu erledigen.
Außerdem musste sie sich darauf einstellen, das Wochenende mit einem Mann zu verbringen, dessen bloße Nähe ihren sonst so starken Willen außer Kraft setzte.
„Heißt das, du überlegst es dir ernsthaft?“, fragte sie und hielt gespannt den Atem an.
„Ja“, bestätigte ihr Bruder nach kurzer Pause. „Offenbar ist Evan Reese wirklich durch und durch ein Ehrenmann. Sag seinen Leuten, dass sie sich mit meinen in Verbindung setzen sollen.“
Celia lachte. „Ich bin ‚seine Leute‘. Zumindest hoffe ich das.“
„Kommst du am Wochenende zu Dad?“, wollte Noah wissen.
Mit einem schlechten Gewissen, weil sie ihrem Vater bereits zugesagt hatte, antwortete Celia: „Ich fürchte nein. Mir ist etwas dazwischengekommen.“
„Warum nimmst du dir nicht frei? Immerhin ist es doch Sonntag!“
„Wer sagt dir, dass es um die Arbeit geht? Vielleicht habe ich ja ein Date!“
„Glaube ich nicht. Bei dir dreht sich immer alles nur um deinen Beruf.“
Bevor Noah ihr eine Standpauke halten konnte, sagte Celia schnell: „Oh, tut mir leid, in fünf Minuten habe ich einen Termin. Ich rufe dich später wieder an, okay?“
Sie legte auf und sank in ihren Bürosessel. Seufzend schloss sie die Augen.
Alles ließ sich sehr gut an. Nun musste sie nur noch dieses Wochenende überstehen – und der Vertrag kam unter Dach und Fach.
Plötzlich klopfte es an der Tür, und Celia öffnete die Augen. Jason trat ins Zimmer.
„Brock hat mir gesagt, ich soll dich am Freitag vertreten.“
„Ja. Danke, dass du gleich gekommen bist. Warte mal kurz, ich war den ganzen Vormittag unterwegs. Ich suche gleich meine Notizen heraus.“
Sie kramte in ihrer Aktentasche. Jason setzte sich und streckte die Beine von sich.
„Wie geht’s Lauren?“, fragte Celia, die eigentlich nicht viel für Small Talk übrighatte, höflich.
„Na ja, manchmal ist sie schlecht gelaunt, typisch schwanger eben.“
Celia sah ihn an. „Wie würdet ihr Männer euch eigentlich fühlen, wenn ihr mit Wassereinlagerungen und Hormonumstellung zu kämpfen hättet? Ohne dass euer Gegenüber euch versteht?“
Jason lachte. „Heh! Ich verwöhne sie nach Strich und Faden.“
„Gut so.“
Sie reichte Jason einen Ordner. „Auf den ersten drei Seiten steht alles, was du für den Vormittagstermin wissen musst. Es geht um keine große Sache. Am besten argumentierst du mit dem positiven Bild, das Madd Comm zeichnen wird. Und mit einer möglichen Umsatzsteigerung bis zu dreihundert Prozent.“
Konzentriert blätterte Jason im Ordner. Celia freute sich, einen so kompetenten Vertreter zu haben, denn Jason nahm seine Arbeit immer ernst und galt als ausgesprochen fähiger Werbefachmann. Mit seiner Hilfe hatte MC vor Kurzem einen sehr wichtigen Kunden gewonnen.
Aber wenn es nach Celia ging – und es ihr gelang, Evan Reese zu überzeugen –, würde sie Jason bald schon überflügeln.
„Und die Besprechung am Nachmittag?“, fragte Jason.
„Hoffentlich kannst du meine Schrift lesen. Ich habe alles notiert, was du für die Powerpoint-Präsentation brauchst. Bitte betone dem Kunden gegenüber, dass dies die letzte Gelegenheit für Änderungswünsche ist, bevor das Ganze in die Produktion geht.“
Jason nickte, strich die Seite glatt und schloss den Ordner. „Keine Sorge. Ich mache das schon. Brock hat gesagt, du fährst weg. Es gibt doch nicht etwa Probleme?“
Celia nahm eine Spur von Neugier in dieser Frage wahr. Zum Glück hatte Brock nicht mehr verraten.
„Nein, alles in Ordnung.“ Sie lächelte. „Und danke noch mal, dass du so
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