Verlobt, verliebt ... und dann?
hatte Celia das während ihrer New Yorker Jahre vermisst!
An die Gründe, warum sie wieder nach Hause gekommen war, wollte sie am liebsten nicht denken. Aber trotzdem fühlte sie sich im Kreise ihrer Familie wohl. Auch wenn sich die Familienmitglieder nicht immer an die Benimmregeln hielten.
Nach dem Essen begann eine lebhafte Diskussion über das Fernsehprogramm. Noah sah sich sowieso nur Sportsender und Kochshows an, Dalton liebte Actionfilme, und Adam ärgerte gerne die anderen, indem er auf Gartensendungen bestand.
Einen Moment schloss Celia die Augen und genoss es, wieder zu Hause zu sein. Auf der Couch neben ihr saß ihr Vater und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
Es stimmte, Celia hatte dem Zustand des Beschütztseins entfliehen und der Welt ihren Stempel aufdrücken wollen. Obwohl oder gerade weil ihre Familie es lieber gesehen hätte, wenn sie daheimgeblieben wäre, damit ihre Brüder auf sie aufpassen und für sie sorgen konnten.
Auch ohne eitel zu sein, wusste Celia, dass sie auf Männer ausgesprochen anziehend wirkte. Viele empfanden sie geradezu als wunderschön. Aber gerade ihre Attraktivität war für die Probleme in ihrem Leben verantwortlich.
Ihre Brüder und sogar ihr Vater fanden, Celias gutes Aussehen wäre genug und sie bräuchte sich nicht selbst um ihr Wohlergehen zu kümmern. Daher hatten sie sie auch nicht ermutigt, aufs College zu gehen – sie hatte aus eigenem Antrieb studiert. Und einen so vereinnahmenden Beruf wie Werbung hatte sich keiner für Celia vorstellen können.
Aber Celia hatte alle Warnungen in den Wind geschrieben und nach ihrem erfolgreichen Abschluss ihren ersten Job in New York angenommen. Nach einigen Jahren hatte sie eine Stelle in einer großen und angesehenen Firma bekommen.
Es war klar aufwärtsgegangen, und Celia war bald befördert worden. Und dann war alles wie ein Kartenhaus zusammengestürzt …
Adam stand auf und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie bemerkte, dass sie die Finger verkrampft hatte, und versuchte, sich zu entspannen.
„Gehst du schon?“, fragte sie.
„Ja“, sagte Adam und umarmte sie. „Ich muss mir einen Garten ansehen, der umgestaltet werden soll. Wir sehen uns beim Eröffnungsspiel!“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Alles klar.“
Dann wandte sie sich Dalton zu. „Gehst du auch? Ihr seid ja zusammen gekommen …“
„Ja. Außerdem bin ich verabredet.“
Eine Ankündigung, die niemanden verwunderte …
„Ich begleite euch zur Tür“, sagte Celia, „denn ich bleibe auch nicht mehr. Ich muss eine Präsentation vorbereiten.“
Celia machte sich schon darauf gefasst, dass ihr Dad sie wieder einmal ermahnen würde, nicht so viel zu arbeiten. Dabei war Adam beruflich noch stärker eingespannt, ohne dass sich jemand daran störte …
Doch zu ihrer Überraschung sagte der Vater nichts. Erst als er sich von der Couch erhob, um Celia zum Abschied zu umarmen, murmelte er etwas von „sich ab und zu mal Ruhe gönnen“.
Auf der Veranda lud ihr Dad sie alle für nächsten Sonntag ein. Celia stieg in ihren Wagen und winkte Adam und Dalton zu, die ebenfalls wegfuhren. Nur Noah blieb noch eine Weile bei seinem Vater.
Aber schon bald würde er bei Celia regelrecht einfallen. Sie konnte nur hoffen, ihn satt zu bekommen, denn selbst nach diesem Mittagessen hatte er sicher einen Bärenhunger.
Celia warf einen Blick in ihren Vorratsschrank und bedauerte, schon länger nicht mehr auf dem Markt gewesen zu sein. Als sie die Tür wieder schloss, klingelte es bereits an der Tür.
Sie ging zur Sprechanlage. „Bist du es, Noah?“
„Erraten. Machst du mir auf?“
Kurz darauf betrat er gut gelaunt ihr Apartment.
„Ich weiß genau, was es bedeutet, wenn du so lächelst“, sagte er. „Nämlich dass du mich unter falschen Angaben hierhergelockt hast. Du hast bestimmt gar nichts zu essen daheim.“
„Na ja … Ehrlich gesagt: nein. Aber ich habe uns eine Pizza bestellt.“
„Dann sei dir verziehen“, scherzte Noah. „Aber dir ist doch hoffentlich klar, dass vorher an eine ernsthafte Unterhaltung nicht zu denken ist.“
Celia lachte und schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. Noah ließ sich auf das Sofa sinken.
„Wenn ich nicht vorhätte, dich um einen Gefallen zu bitten, kämest du damit nicht durch“, drohte sie ebenfalls scherzhaft.
„Was ist es denn für ein Gefallen?“, wollte ihr Bruder jetzt doch wissen.
„Das sage ich dir erst, wenn du gegessen hast. Obwohl das Essen bei Dad nicht einmal drei Stunden
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