Verlobt, verliebt ... und dann?
Einzelheiten zu besprechen?“, fragte er.
Seine Mutter seufzte. „Habe ich mir doch gedacht, dass du die E-Mails, die die Feier betrafen, gelöscht hast.“
„Schicke sie einfach noch mal, und zwar an Vicky. Dann sehen wir uns am Freitag. Bis dann, Mom. Ich denke an dich.“
„Ich auch an dich, Evan. Freut mich riesig, dass du kommst.“
Nach dem Gespräch betrachtete Evan sein Blackberry. Freitag! Oh nein. An diesem Tag wollte er sich doch mit Celia treffen! Endlich …
Er hatte sorgfältig geplant und sich dabei nicht anmerken lassen, wie viel ihm an dieser Begegnung lag. Er hatte geflirtet, Celias Blicke gesucht – und sehr viel Zeit unter der kalten Dusche verbracht. Ein Wunder, dass er sich dabei keine Erkältung zugezogen hatte.
Und nun sollte er das vereinbarte Treffen absagen, nur um die Hochzeit einer Frau zu besuchen, die statt ihn seinen jüngeren Bruder heiratete?
Er musste unbedingt eine Begleiterin finden. Am besten eine, die so blendend aussah, dass seine Mutter gar nicht erst auf die Idee kam, er würde Bettina nachtrauern. Denn das war definitiv nicht der Fall.
Wieso sollte er auch? Sie war genau in dem Moment mit fliegenden Fahnen zu seinem Bruder gelaufen, als Mitchell Geschäftsführer der familieneigenen Juwelierkette wurde.
Offenbar sagte ihr die Glitzerwelt des Schmucks mehr zu als Sportkleidung. Pech für Bettina, dass sie sich offenbar nicht umfassend genug informiert hatte: In Wahrheit überstiegen die Einnahmen von Reese Enterprises die des Juwelengeschäfts um ein Vielfaches. Evan hatte nur wenige Jahre gebraucht, um das zu erreichen.
Auch wenn seine Mutter es nicht glauben würde – im Grunde war Evan seinem Bruder beinah dankbar. Bettina passte so viel besser zu dem geltungsbedürftigen Mitchell. Schon häufiger hatte er Evan ausgestochen, aber dieses Mal hatte er ihn damit vor einem großen Fehler bewahrt.
Doch das hieß noch lange nicht, dass Evan seine knapp bemessene Freizeit mit seinem beherrschenden Vater oder seinem verwöhnten Bruder verbringen wollte.
Leider hatte er eben zugesagt. Nun fehlte ihm noch eine Begleiterin.
Kopfschüttelnd sah er die Adressen in seinem Blackberry durch. Schließlich hatte er drei Frauen in der engeren Auswahl, als ihm plötzlich eine Idee kam.
Eine wirklich ausgezeichnete Idee sogar. Daran hätte er sofort denken sollen! All seine Probleme ließen sich damit auf einen Schlag lösen.
So schaffte er es, seine familiären Verpflichtungen zu erfüllen und dennoch Celia in seiner Nähe zu haben. Natürlich würde es dabei ums Geschäft gehen, aber gewissermaßen vor einem romantischen Hintergrund. Und wenn sie erst drei Tage mit ihm auf Catalina Island vor der Küste Kaliforniens verbrachte … Zufrieden lächelte er. Vielleicht entpuppte sich diese Hochzeit als gar nicht so schlecht.
2. KAPITEL
Celia fuhr in die Einfahrt des Grundstücks ihres Vaters. Erleichtert stellte sie fest, dass Noahs Mercedes neben Dads Pick-up stand. Sie parkte ihren schwarzen BMW auf der anderen Seite und lächelte über den Anblick der beiden Nobelkarossen mit dem verbeulten Stück Familiengeschichte dazwischen.
Als Celia ausstieg, hörte sie einen Motor aufheulen: Gerade kam Dalton ebenfalls angefahren. Celia erschrak fast vor Freude, als sie auf der Beifahrerseite Adam aussteigen sah.
„Adam!“, rief sie, stürzte auf ihn zu und warf sich in seine Arme.
Adam lachte, als er sie an sich drückte. Dann er hob sie hoch und wirbelte sie herum. So wie er es seit ihrer Kindheit machte.
„Wieso werde ich eigentlich nie auf diese Art begrüßt?“, wollte Dalton wissen und stieg ebenfalls aus.
„Schön, dich zu sehen“, stieß Celia hervor, während sie in Adams Armen nach Luft rang.
„Ich freue mich auch, Cece“, sagte Adam, der sie gerne bei ihrem Kosenamen nannte. „Du warst lange nicht mehr zu Hause.“
Bei der Erinnerung, was seitdem geschehen war, fühlte sich Celia befangen und blickte zur Seite.
„Hey!“, munterte Adam sie auf und berührte sie am Kinn, damit sie ihn wieder ansah. „Vergiss es einfach. Es ist vorbei, und das ist auch gut so. Ansonsten würden wir als deine Brüder das erste Flugzeug nach New York nehmen und deinen früheren Boss grün und blau schlagen.“
„Hallo, ich bin auch noch da!“ Dalton bewegte die Hand zwischen ihnen auf und ab, um auf sich aufmerksam zu machen.
Dankbar lächelte Celia Adam an. Klar verhielten sich ihre Brüder ihr gegenüber manchmal ziemlich besitzergreifend. Sie fühlten sich für
Weitere Kostenlose Bücher