Verlobt, verliebt, verführt
Rose.
Wieso will jemand, dass es so aussieht, als wachse eine Blume aus seinem Po?, fragte er sich, aber er war jetzt zweiunddreißig, und damit anscheinend zu alt für solche Dinge.
„Ich sehe ihr ziemlich ähnlich, stimmt’s?“ Die Frau lächelte. „Ich bin Liza, Taylors kleine Schwester. Und Sie sind …“
„Mac.“
„Der Mann, mit dem sie gerade spielt?“
Diese Frage wurde von einem koketten Augenaufschlag begleitet, und jetzt erkannte Mac noch weitere Unterschiede. Taylors Blick und Stimme wirkten meistens sanft, aber an Liza war nichts Sanftes. Sie wirkte hart wie Stein. Diese junge Frau kannte sich sehr genau aus, und man merkte ihr die Erfahrung im Umgang mit Männern deutlich an. „Mit dem sie gerade spielt?“, wiederholte er und strich sich übers Kinn, als müsse er nachdenken. „Nein.“
Liza lachte. „Sie sind männlicher als die anderen Typen, die sie hatte. Die waren für meinen Geschmack immer eine Nummer zu kultiviert.“ Sie ließ abschätzend den Blick über seinen Körper gleiten. „Aber wenn man Sie so ansieht, dann … oh, Baby. Ja, ich verstehe, was sie an Ihnen findet.“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe und warf ihm durch ihre langen dunklen Wimpern einen sexy Blick zu. „Sie sind ein scharfer Kerl.“
Es war schon eine ganze Weile her, seit eine Frau sich so ungeniert an ihn rangemacht hatte, und Mac hätte sich fast umgedreht, um ganz sicher zu sein, dass sie auch wirklich mit ihm sprach.
„Das muss ich meiner großen Schwester lassen“, sagte Liza. „Sie hat wirklich Geschmack. Trotzdem muss ich Ihnen den Rat geben, sich nicht zu sehr auf sie einzulassen. Taylor hält es nicht lange mit einem Mann aus. Das ist seit Jeff so.“
„Jeff?“
„Ihre große Liebe“, erklärte Liza übertrieben dramatisch und kam noch einen Schritt näher. Mit einem Finger fuhr sie ihm über die Schulter und den Arm hinab. „Taylor bildet sich ein, er sei der tollste Kerl auf Erden gewesen. Jetzt glaubt sie, ihre Chance auf das große Glück sei vertan. Das ist doch dumm, oder? Immerhin gibt es Milliarden Männer auf der Welt.“ Ihr Blick wurde nachdenklich. „Also, großer Junge: Spielen Sie mit Taylor, oder stehen Sie zur Verfügung?“
Mac hielt ihren wandernden Finger fest, als der sich gerade von seiner Brust hinab zum Bauch bewegte. „Ich bin ihr Bauunternehmer.“
„Ah, der Bauunternehmer.“ Liza blickte am Haus hinauf. „Grandpa hat Taylor immer am meisten gemocht.“ Sie drehte den Kopf wieder zu ihm, und das Haar flog ihr ins Gesicht, eine Geste, die ziemlich einstudiert wirkte. „Ist sie hier? Oder sind wir ganz allein?“
„Sehen Sie …“, Mac tat so, als versuche er angestrengt, sich an ihren Namen zu erinnern, „… Liza.“
„Oh, oh.“ Sie zog einen Schmollmund, und bevor Mac sie daran hindern konnte, umfasste sie sein Gesicht mit beiden Händen. „Jetzt sind Sie mir böse. Hat Ihre Mom Ihnen nie gesagt, dass man Falten bekommt, wenn man sich ärgert?“ Jetzt lehnte sie sich an ihn und rieb sich sehr berechnend vorn an seiner Jeans. „Oder vielleicht ist es Ihnen auch egal, ob Sie Falten bekommen. Bei Männern spielt das keine Rolle, stimmt’s? Ihre Lachfältchen sind jedenfalls süß.“
Mac umfasste ihre Handgelenke und schob Liza von sich weg. „Das reicht.“
„Liza!“
Liza zuckte nicht einmal zusammen. Sie schob nur die Unterlippe noch ein bisschen weiter vor und drehte sich zu Taylor, die aus dem Haus kam, so elegant wie immer. Taylors Blick verriet ihre Wut.
„Hallo, Taylor.“ Liza konzentrierte sich wieder ganz auf Mac. „Sieh mal, was ich gefunden habe.“
„Hör auf, meinen Bauunternehmer in Verlegenheit zu bringen.“
„Ach, Taylor, er sieht doch so toll aus. Kann ich ihn haben?“ Sie drückte ihre Brüste an Macs Arm und blickte Taylor treuherzig an. Allerdings war Taylor immun gegen diesen Blick. „Bitte, bitte.“
„Hör auf damit.“ Taylor trug einen weiten weißen Rock und ein rotes Top; auf ihrem blonden Haar saß ein Strohhut mit breiter Krempe.
Mac fand sie verführerischer als je zuvor und wäre am liebsten auf der Stelle mit ihr ins Schlafzimmer verschwunden, um sein Verlangen zu stillen. Taylor sah ihn wieder an, und er hatte keine Ahnung, was sie jetzt dachte.
„Was möchtest du, Liza?“, fragte sie ihre Schwester.
„Willst du mich nicht ins Haus bitten und mich herumführen?“
„Deshalb bist du doch nicht hier.“
Liza versuchte, die Unterlippe noch etwas weiter nach vorn zu
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