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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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eigenen kleinen Unternehmens war für sie entsetzlich.
    „Hm, alle Wohlgerüche Asiens vereint!“ Russ kam mit Rafe im Schlepptau in die Küche, und sie sogen beide genießerisch die Luft ein.
    „Riecht wirklich toll“, stimmte Taylor zu, die den beiden folgte.
    „Und ob.“ Russ rieb sich den Magen. „Wir sind für heute mit der Arbeit fertig und fahren jetzt nach Hause. Dann sehen wir dich, wenn du das Essen bringst, ja?“
    „Genau.“ Suzanne warf ihm über die Schulter einen Blick zu. „Wartet mal, ihr fahrt jetzt zu Ryan?“
    „Tja, wir haben dort so lange gewohnt, dass ich es manchmal immer noch mein Zuhause nenne.“ Rafe wollte sich eine Frühlingsrolle schnappen, aber Suzanne packte sein Handgelenk und hielt ihn zurück.
    „Ihr habt bei Ryan gewohnt?“ Erst jetzt begriff sie. „Dann seid ihr drei also Brüder.“
    „Genau.“ Russ strahlte. „Aber sag Ryan nicht, dass du es von uns weißt. Er möchte nicht, dass die anderen Arbeiter erfahren, dass wir verwandt sind.“
    So viel zu Ryan. Er hatte sie angelogen. Gut so, dachte Suzanne, denn gegen einen Mann, der lügt, kann ich mich besser zur Wehr setzen.
    Zumindest wahrscheinlich.
    „Wenn alle wüssten, dass wir Brüder sind, würden die anderen Kollegen vermuten, dass wir die besseren Jobs bekommen und mehr verdienen als sie.“ Russ konnte den Blick nicht von den Frühlingsrollen losreißen. „Außerdem würden sie denken, dass wir weniger Erfahrung haben als sie, und Ryan will keine Meuterei riskieren.“
    „Das ist wirklich umsichtig von ihm“, lobte Taylor, die hier in der Küche wirkte wie eine Königin zwischen ihrer Dienerschaft. Sie war wie immer tadellos gekleidet. Heute trug sie ein Leinenkleid, das kaum eine Knitterfalte aufwies, obwohl sie darin die Schränke durchstöbert hatte, um nachzusehen, ob noch etwas für die Küche fehlte. „Findest du nicht auch, dass das ein netter Zug von ihm ist, Suzanne?“
    Ja, allerdings, dachte sie mürrisch.
    „Wer oder was ist hier nett?“ Ryan quetschte sich mit in die Küche, und zum Glück trug er ein Hemd, denn so konnte Suzanne sich wenigstens halbwegs auf ihre Arbeit konzentrieren. Seit Tagen brachte er sie durcheinander, indem er sie anlächelte, wann immer er sie sah. Was eigentlich bewies, dass er tatsächlich ein netter Kerl war.
    Umso wichtiger war es, dass sie sich von ihm fernhielt. Sie hatte schon andere nette Kerle auf dem Gewissen. Mit ihrer Art verwandelte sie diese in selbstsüchtige, eitle Gecken, die ihre Exfreundinnen zur Therapie schicken wollen.
    Ryan war sich der Gefahr, in der er schwebte, überhaupt nicht bewusst, als er sich an den anderen vorbeidrängte und sich über ihre Schulter beugte. „Hm, das riecht himmlisch.“
    Sie fuhr herum. „Es ist nur etwas zu essen.“
    „Ich meinte ja auch dich.“ Verführerisch lächelte er sie an. „Du riechst himmlisch.“
    Wütend stemmte sie die Hände in die Hüften. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich hier für deine Brüder koche?“
    Unbeeindruckt lächelte er weiter. „Hättest du den Auftrag dann angenommen?“
    Nein, wahrscheinlich nicht.
    „Siehst du“, sagte er und zog an ihrem Schürzenband. „Übrigens, du siehst niedlich aus in diesen Sachen.“
    Bestimmt fand er auch schwangere Frauen niedlich, die barfuß umherliefen, weil sie mit ihren angeschwollenen Füßen in keine Schuhe mehr passten. „Ist das ein Annäherungsversuch?“
    „Aber sicher.“
    Suzanne lachte. Was sollte sie auch anderes tun? Außerdem verbarg sie dadurch ihre Unsicherheit. „Alle raus hier!“, befahl sie plötzlich und drängte die Anwesenden zur Tür, ohne auf deren Proteste zu achten. „Raus, raus, raus!“
    „Bis heute Abend“, flüsterte Ryan ihr noch ins Ohr und strich ihr über die Wange. „Dann werden wir beide tanzen.“
    Warum musste er bloß so eine Stimme haben? Wenn er so verführerisch mit ihr sprach, bekam sie jedes Mal einen trockenen Mund. Angestrengt rief sie sich ihren Schwur in die Erinnerung: keine Männer. „Ich tanze nicht.“
    Sein Blick war genauso verführerisch wie seine Stimme. „Ich kann es dir ja beibringen.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht kann. Ich sagte nur, dass ich es nicht tue.“
    „Das werden wir ja sehen.“ Mit diesen Worten ging er.

6. KAPITEL
    Zu Hause stellte sich Ryan erst einmal unter die Dusche und ließ sich das heiße Wasser minutenlang über den Rücken laufen. Die Arbeit war wie üblich sehr anstrengend gewesen, und er spürte in jedem Muskel, was

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