Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

s Auge n ruhten weiterhin auf Teagan. F ür ihn war ihre Angriffsbereitschaft keine leere Drohung . „ Hat sie ihn verprügelt ? H ätte ich be i nahe den Falschen zu Futter verarbe i tet? ”
    „ Wenn du es so ausdrücken will st . ” Lorcan war se lbst überrascht über seine Ruhe .
    „ Jetzt komm e ich ganz offiziell nicht mehr mit. Gaven erzählt e , du wärst wie ein Todesko m mando aus der Krankenstation gestürmt. Nicht ohne Grund, wenn ich mir Teagan so ansehe. ”
    Lorcan zögerte, er wollte nicht einfach irgendwelche Vermutungen in den Raum stellen, für die er nicht mehr Beweise hatte als das, was er fühlte. Hinter ihm e r wachte Cathal aus seiner Lethargie, er spürte seinen Blick im Rücken, wie er auch Teagans Augen auf sich gerichtet wusste. „ Ich kann nichts von dem begrü n den, was ich dir jetzt sage , aber ich glaube Teagan besitzt eine Gabe … ”
    „ Féirín . ” E in Hauch, der von Entsetzen getragen wurde . Lorcan wandte sich Teagan zu. S ie vergrub ihr Gesicht i n den Händen und schluchzte leise. Er sank vor ihr auf die Knie, doch sie wich zurück, schlang ihre Arme um die angezog e nen Beine, wiegte sich vor und zurück und schloss ihn völlig aus ihrer Welt aus. Aber warum, weil er a n nahm, sie besäße eine Gabe? Weil er der W ahrheit nicht nur sehr nah kam? Lorcan b e absichtigte nicht, ihr das durchgehen zu lassen, er hatte dieses Spiel bis zur Perfektion getrieben , über Jahrhunderte, und es brachte ihn nirgendwohin. Er besann sich auf das Erbe seiner Mutter, das er bis zum he u tigen Tag ve r fluchte.
    „ Ni! ” Teagans Schrei wurde von der eisigen Finsternis gedämpft , die ihn mit e i ner erdrückenden Macht erfüllte . Er verlor die Gewalt über seinen Körper, g e fror innerlich und glaubte sich voll und ganz erfüllt von Cians Bosheit, der über seinen unverhofften Sieg triumphierte. Sein Körp er sackte in sich z u sammen. E r war unfähig , sich abzufangen. Da s erledigten gleich vier starke Arme , die ihn zu r Li n ken und Rechten stützten. Teaga n tauchte in der Finsternis auf und umfing sein Gesicht . Er glaubte in ihre Augen hineingesogen zu werden, erk annte dann , dass es die Finsternis war , die das Silber ihrer Aug en s chwarz färbte . Sofort wich die Schwäche aus seinem Körper und er fing Teagan auf, die ihm mit einem Seu f zen in die Arme sank.
    „ Heilige Scheiße ” , verlieh Neakail der allgemeinen Verwirrung Aus druck. G leichzeitig nahmen Cath al und er die Hände von Lorcan. „ Was war denn das? Du wu r dest weiß wie eine Wand und deine Augen wa ren pechschwarz. Nicht nur die Pupil len, d eine Augen w a ren beschissene schwarze Kugeln . Und deine Aura … wow ! ”
    „ Meine was? ” Lorcan zog Teagan dicht an sich. E rst dachte er , sie habe das B e wusstsein verloren, jetzt erinnerte ihn ihr Zustand an Ahern, nachdem er eine von Neakails spezielleren Zigaretten ge raucht hatt e.
    „ Wow ! ” Das Grinsen des Harridan kündigte an, was unweigerlich folgte. „ Te a gan ist high bis in die Haarspitzen. ”
    „ Kümmere dich nicht darum. ” Lorcan ver suchte , sie vor den neugierigen Bl i cken abzuschirmen. Das er wies sich als schwierig, denn sie … Er glaubte sich zu verhören, aber er irr te sich nicht, Teagan kiche r te und er hörte dieses perlende Lachen nicht zum ersten Mal, wie er sie nicht zum ersten Mal in diesem Z u stand erlebte, den weder Angel Tears noch Alkohol verursacht hatte . Was verdammt noch mal b e rauschte sie derart? In seinem Kopf spulten sich die let zten Ereignisse wie ein Film ab. Der Versuch mittels seiner empathisch en Gabe , Z u gang zu ihr zu finden. D ie eisige Kälte. D ie überwältigende und alles verschli n gende Finsternis. Teagan , wie sie die bö sartige Schwärze in sich aufsog. I hre sich verfinsternden A u gen, die das Silber nur langsam zurückeroberte . D er Trip, auf dem sie sich nun befand. Alles erlaubte nur einen Schluss : die bösartige Finsternis, die ihm den Atem raubte, berausc h te sie wie eine Droge.
    Teagan erstickte ihr unkontrolliertes Kichern an seiner Brust . Merkte sie in i h rem Zustand, dass etwas nicht stimmte? Kämpfte sie dagegen an und krallte de s halb ihre Finger in seinen Oberarm? Lorcan schloss beide Arme fest um sie und drüc k te ihren Kopf an seine Brust, sie sollte sich seines Beistands bewusst sein . Sie flüsterte leise seinen Namen, fügte w alisisch es Kauderwelsch hinzu, ehe sie unr u hig wurde und ihn auf Abstand drückte .
    „ Doniau ? ” , murmelte sie