Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
o ckenden Waffenbruder ab.
„ Du konntest es nicht lassen, Arschloch. ” Neakail wollte sich an ihm vorbe i drängen. In seiner Zwischengestalt – nicht Mensch, nicht Drache – war en ihre physischen Unterschiede nahezu aufgehoben und Lorcan sah sich einer sehr viel g e fährlicheren Ausgabe des Har ridan gegenüber . In seinen sma ragd grünen Augen brannte ein tödliches Feuer , das die zu einem dünnen, senkrechten Strich zusa m mengezogen e n Pupille n wild umspielte. I n der Ruine war es Lorcan unmöglich gewesen , Neakail und Kheelan als Brüder zu b e trachten, doch in diesem Moment stand der Harridan dem Scylaih – der Drache dem Dr a chendämon – in nichts nach. Und so wenig er wahrscheinlich Kheelan entgegenzusetzen hätte , so wenig würde es Lo r can gelingen, Neakail aufzu halten. Er musste durch das Feuer des Zorns dringen , das sm a ragdgrün in Neakails Augen loderte , aber im M oment sah es schlecht aus. D er Harridan ignorierte Lorcans Rechte, die sich gegen seine Brust stemmte und er beachtete auch nicht, dass sich seine Linke um den Griff d er Desert Eagle an seinem Gürtel schloss.
„ Du kannst verdammt noch mal jede ha ben. Ist das ’ ne Art Sport , auch denen hinterherzujagen, die … ” Neakail blickte an sich herab auf Lorcans H and auf seiner Brust und von ihr zu der an seiner Waffe . Er schnaubte, die Luft sirrte zw i schen ihnen , dann hob er den Blick und Lorcan sah die Fassungslosigkeit in se i nen Augen. Noch vor Kurzem wäre dieser Blick an ihm ab geprallt , Lorcan hätte den Lauf der Desert Eagle auf gesetzt und in dem Wissen abgedrückt, dass er Neakail vielleicht nicht töten, aber schwer verletzen würde, da der schützende Schuppenpanzer in Neakails Zwischengestalt nicht so u n durchdringlich war , wie in seiner Drachengestalt. Selbst wenn er annehmen musste , ihn zu töten, hätt e er aus nächster Nähe abgedrückt und das Herz des Harridan mit Kaliber .50 zerri s sen. Er hätte Neakails Leben ohne mit der Wimper zu zucken bee n det, d as Leben seines einzigen Freundes …
Die Erkenntnis traf ihn wie ein aufgesetzter Schuss in d en Schädel. Der verrüc k te, halbwüchsige Dr a che, der ihm seit ihrem ersten gemeinsamen Einsatz nicht mehr von der Seite wich und der seiner finsteren Laune stets mit einem Lächeln begegnete, das zu viele Zähne zeigte, dieser lästige Mistkerl hatte es tatsächlich g e schafft, dass auch Lorcan ihn als seinen Freund betrachtete. Allein dafür sollte er ihn abkna l len.
Mit einem unterdrückten Fluch löste Lorcan die Linke vom Griff der Waffe und die R echte von Nea kails Brust. E r trat einen Schritt zurück, schirmte aber weite r hin Cathal gegen den gereizten Drachen ab. Er sollte sich bei Neakail entschuld i gen, aber so weit war er noch nicht, er würgte noch schwer an der E r kenntnis, dass er ihn nicht als lästiges Anhängsel betrachtete.
„ Was ist los mit dir, Lorcan? Willst du ihm das durc h gehen lassen? Sieh sie dir an, sie könnte genauso gut tot sein, statt nur … ” Diesmal galt Teagan Neakails fassungsloser Blick, der immer weniger von einem Drach en hatte. Die Pupille n w a r en gerundet und im Grün seiner Augen loderte auch kein fauchendes Feuer mehr, das heiße Flirren war verschwunden . Entweder sah er nun den tatsächlichen Umfang ihrer Verletzungen oder er bemerkte die Wa r nung, die in Teagans Augen lag.
„ O-kay ” , zog der Harridan das Wort in die Läng e, wirkte nun eher verwirrt als wutschnaubend . „ Kann mir das mal jemand erklären? ” Sein Blick bl ie b auf Teagan gerichtet. „ Warum verte i digst du Cathal und warum sieht sie mich an, als wolle sie mir die Schuppen über die Ohren ziehen? ”
Lorcan entspannte sich, Neakail wirkte einigermaßen besänftigt, auch wenn er sich diesen Erfolg nicht auf die Fahne schrieb . Es war einzig und allein Teagans u n ausgesprochene Warnung und die Bereitschaft , ihr Taten folgen zu lassen, die den Drachen in Neakail zurückgedrängt hatte . Die Veränderung in ihrer Körpe r haltung war so u n merklich, dass Lorcan zweimal hinsah, um sich zu vergewissern. Das Zittern war verschwunden und obwohl sie mi t halb unterges chlagenen Be i nen dasaß , wirk te jeder Muskel und jede Sehne zum Zerreißen gespannt. Ihr Atem ging langsam, ruhig, sie lauerte wie eine Raubkatze auf eine falsche Bew e gung des Harridan.
„ Sie zwang Cathal, ihr bei ihrem Vorhaben zu helfen . ” Lorcan löste sich wide r strebend von ihrem A n blick.
„ Sie hat was ? ” Neakail
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