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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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schlimmer noch, er fürchtete die Beher r schung endgültig zu verlieren, da er sich ihrer Gefühle nicht nur sicher, sondern auch bereit war, sich darauf einzula s sen.
    Lorcan blickte auf seine Hände, er hatte sich Cathals Blut und auch die Spuren des nächtlichen Einsatzes ab gewaschen , er wechselte den von seinem e i genen Blut durchtränkten Verband, aber es war nicht wegzudiskutieren, dass sein Handwerk das Töten war, seine Berühru n gen du rften bestenfalls plump auf Teagan wirken, schlimmstenfalls grob. Er riss Sch ä del von den Hälsen sei ner Gegner und es war noch gar nicht so lange her , dass seine Hä nde sich um ihren Hals g e schlossen hatten . Mutlos sank er auf die Kante des Bet tes, doch sie gab ihm keine Gelege n heit, einen Rückzieher zu machen und ihr auch noch den Rücken zuz u drehen. Sie rutschte neben ihn und lehnte ihren Kopf an seine Schu l ter.
    „ Du hast Angst. ” Es war keine arglose Frage, es war eine zutreffende Festste l lung . Er fürchtete sich vor ihr, vor sich selbst, davor, was das Nähren in ihm au s löste. Gleichzeitig wollte er diese s Gefühl z u rück, diese Vertrautheit zwischen ihnen, die Nähe, der er auf so brutale Weise ein Ende ge setzt hatt e. „ Der He i ler ” , fuhr sie nach e i ner Weile gemeinsamen Schweigens fort und vers chränkte ihre Finger mit seinen. „ Er wird uns helfen. ”
    Wie lange war er fortgewesen? Wie wurde au s der eingeschüchterten Sklavin diejenige von ihnen be i den, die ihn, den Krieger, an die Hand nahm, um ihm den rechten Weg zu weisen ? Hatte sie das alles durch sein Blut gelernt ? Seine Sprache, ihren freien Willen und auch die Fähigkeit, ihn auszudrücken? Die Sache in Ca t hals Quartier ergab dadurch Sinn – für ihn. Würde er keinen Ausweg mehr sehen und alles verlieren , was ihm wichtig war, wollte er lieber sterben als mit dem Schmerz weiterzuleben. Ein schneller Tod, vorzugs weise auf dem Schlachtfeld, wäre auch sein Weg aus einem sinnlosen Leben . Er hatte oft darüber nach gedacht , stand unzählige Male vor der Entscheidung, die Schwelle zu überqueren, zögerte jedoch , bis die Gelegenheit verstrich. Vi ell eicht war es Feigheit gewesen , Lorcan h o ffte es war Pflichtbewusstsein, gegenüb er dem Großmeister, dem O r den …

Nein, er war Réamann dankbar, dass er ihn, den von seinem Vorgänger erer b ten Fihonaíl, nicht aus dem Orden geworfen hatte , aber er machte sich keine Illusi o nen über dessen Beweggründe – sie waren rein egoistischer Natur. Und die Br u derschaft? Auch diese Frage war leicht zu be antworten: der Fihonaíl war e r setzbar, manch einer seiner Brüder sehnte sich diesen Tag herbei. Lorcan hatte im en t scheidenden Moment gezögert , wenn nicht aus Feigheit, so aus seiner Verantwo r tung Neakail g e genüber, sie waren ei n Team , ihn im Kampf im Stich zu lassen war undenkbar. So gesehen hatte Neakail ihm das Leben gerettet , er war sein Anker in di e sem Leben … Und das war nichts, das er dem Harridan jemals unter die Nase zu reiben g e dachte.
    War er Teagans Anker oder nicht doch die geladene Waff e, die sie sich an die Schläfe hielt? Die Ant wort war einfach : er hatte sie erst auf den Gedanken g e bracht , er war der Grund für ihren Todeswunsch und er lieferte ihr auch gleich den passenden Ausweg, zumindest die Grundidee. Teagans Interpretation seiner Suizidgedanken war sehr eigenwillig , aber entsprach ihren Möglichkeiten. E ing e sperrt in einer , wenn schon nicht feindlichen, so doch fremden Umgebung, hatte sie Gebrauch von dem gemacht , was ihr zur Verfü gung stand – ihrer Gabe und e i nem Krieger .
    Er blickte auf Teagan , d ie vertrauensvoll an seiner Schulter lehnte , ihre Hand, die seine hielt , eine so einfache Geste, die ihm jedoch zeigte, wer der S tärkere von ihnen beiden war. Die Art und Weise wie ihn der Gedanke, sie zu nähren , aus dem Gleichgewicht ge bracht hatt e, war nur ein weiterer Punkt auf einer la n gen Liste seiner Rückzieher . Es war so viel einfacher, Teagan mit h ilfe des Hei lers zu nähren – es war sicher, unpersönlich und eindeutig nicht das , was Lorcan vo r schwebte. Er nahm all seinen Mut zusammen, hob ihr Handgelenk an seine Li p pen und küsste es, sehr sacht, denn es war gezeichnet von den Que t schungen, die ihr Cathal zu ge fügt hatt e. Teagan hielt den Atem an , als wu sste sie um die Bede u tung seines Kusses. In seiner Welt war es ein Zeichen der Ehrerbietung, ein Au s tausch von Zärtlichkeit, der nur unter Liebenden

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