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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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verletzten ? Was wollte sie eigentlich sagen? Dass sie die Bhannah nicht so gut unter Kontrolle hatte? Dass sie eben erst eine Familie verlor en hatte und noch nicht bereit war für eine neue? Dämliche Entschuldigung en, die er nicht verdient hatte , und die so auch nicht stimmte n. Morrighan wollte ihre Fam i lie zurück, nicht die, die sie an ge log en hatte , sondern die, die sie nicht zu schützen vermoc h te, wie es ihre Pflicht war .
    Quinns schwarze Augen hellten sich auf, ein bernsteinfarbener Sprenkel nach dem anderen erschien und er küsste ihre Stirn, hinter der ihre gegenwärtigen G e danken und Schnipsel der Vergangenheit in eine m migränefördernden Wirbe l sturm umhertrieben. Sie ist deine Schwester, sie trägt dir nichts nach . Schon verge s sen? Er umfing ihr Gesicht. D u warst Cailleachs er s tes Opfer.
    Ich hätte es kommen sehen müssen , ich war die Erste, ich hatte Pflichten, ihnen allen gege n über , beharrte sie.
    Sie waren Fiannah, sie wussten sich zu wehren.
    Aber … Sein Kuss beendete das Thema.
    „ Hey , ihr Turteltäubchen ” , beschwerte Cináed sich vernehmlich. „ Ihr vergesst, dass ich euer ständ i ges mentales Getusc hel mitbekomme . ” Er steckte den kleinen Finger in sein Ohr , wackelte, als versuch t e er sich von einem nervenden Tinnitus zu befreien. „ Könnten wir uns darauf einigen, dass ihr Ruhe haltet , ich hab dieses ständige Hintergrundrauschen satt. Danke ” , wa r tete Cináed ihre Antwort nicht ab.
     

 
    Teagan erhaschte e inen Blick au f die drei Fremden , ihr besonderes Interesse galt der Frau unter ihnen , die ihren Leathéan mit mehr als nur einem neugierigen Blick bedachte . Sie schämte sich ihrer Eife r sucht, ihres offen zu t age tretenden Zweifel s an Lorcans Treue und ihres Bindungsdufts, mit dem sie ihren Besitza n spruch allen Anwesenden förmlich ins Gesicht schrie . Sie s ah zu Lorcan auf, sein Mundwinkel hob sich zu einem Lächeln. V erwirrt konzentrierte sie sich auf seine Empfindu n gen, gefiel ihm , wenn sie ihn als ihren Besitz betrachtete? Er betonte stets wie wichtig ihm Freiheit war, ihre, seine … Weshalb schmeckte sie k ei nen Zorn oder die Bitterkeit seiner Enttäuschung? D ie Süße, die sie mit seiner Liebe verband , legte sich auf ihre Zunge und sie mischte sich mit Freude. Wie konnte ihm der Zweifel an seiner Treue oder die Einschränkung seiner Freiheit g e fallen?
    „ Du zweifelst nicht an mir ” , flüsterte Lorcan, seine Lippen berührten ihr Haar . „ D u zweifelst an ihr, aber wie du siehst, ist sie an Dál Goran gebunden. ” Er sprach von den Zärtlichkeiten, die das Paa r unter den Fremden austauschte. T e a gan sah mehr als das, z wischen den beiden überlappten sich die Welten und o f fenbarten ihre Bhannah. Sie war schwarz und durchzogen von silbernen Fäden und sie war von Trauer umflort. Sie sandte das Armúrlann, unsichtbar für alle , in die Sc hnittstelle zwischen den Welten und b e rühr te die Bhannah. D er Trauerflor warf sich in unregelmäßigen Rippeln auf, bedeutet e ihr, dass es sich um zukünft i gen Kummer handelte . Mehr Erkenntnisse gewann sie nicht, da ein Kuss die Bhannah so sehr verkürzt hatte , dass sie sich ihres Blickes entzog.
    Im Gegensatz zu den beiden war dem zweiten Mann unter den Fremden ihr Tun nicht verborgen geblieben . Seine goldenen Augen sahen Teagan unve r wandt an, forderten sie geradezu heraus, ihre Gabe an ihm auszuprobieren. Es war falsch , würde Lo r can beunruhigen, aber das Rätsel, das diese ungewöhnlichen Augen bargen, stellte sie auf eine zu harte Probe. Sie würde sich unbemerkt hi n einstehlen und sofort wi e der herausschleichen, wenn sie auf Widerstand stieß .
     
    *
     
    Der Wald der t oten Bäume
     
    Sie hatte nicht damit gerechnet , dass er ihr so schnell begegnete. Sie war noch keinen Schritt tief in das Domhain des Fremden eingedrungen, da ragte ein Bo l l werk vor ihr auf, das selbst Lorcans Schutzwall in den Schatten stel l te. Sie legte den Kopf in den Nacken, die Mauern fanden scheinbar kein Ende, ragten in ein graues Nichts. Hier herrschte keine endlos e Nacht wie bei Lorcan und Cathal, es gab keine Ste r ne oder tanzenden Schneeflocken, nur ein ausgedehntes Grau voller Trauer. Ihre Finger strichen über den grob behauenen Stein, der ihr den Zugang versperrte. S ie rieb ihre Fingerspitzen aneinander , suchte Bestät i gung für das, was sie mit ihren Augen sah und salzig auf ihrer Zunge schmeckte. Die Luft außerhalb seines Domhain war salzig, sie

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