Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
gefährlich, auf eine primitive, grausame Weise, aber sie war a n ders als Cian oder ihr Nêr.
„Lass mich fr ei und ich werde dir zeigen, was ich bin. Ko mm zu mir“, lockte er. „Ö ffne meinen K ä fig.“ Die Lippen, die sich nicht über die gewaltigen Fänge zu schließen vermochten, verzogen sich zu einem Lächeln, dass sie trotz der unhei l vollen Erscheinung des Wesens als solches erkannte.
„Es wäre töricht, dich herauszulassen . “ Ohne den Grund für seine Gefange n schaft zu kennen. Sie trat näher, verdorrte Pflanzen raschelten unter jedem ihrer Schritte.
Die Nasenflügel der Kreatur blähten sich. „Du riechst nicht wie sie, aber ihr seid einander ähnlich.“ Er streckte seinen Arm durch die Gitter, bis die Wölbung der Muskeln seines Oberarms ihm Einhalt gebot. Er öffnete seine Pranke und lud sie ein , ihre Hand in seine zu legen. „Ihr behauptet beide , nicht töricht zu sein und verhaltet euch doch so.“ Er schloss seine Klauen um ihre Finger. „Ich könnte deinen Arm wie den Flügel eines Schmetterlings ausreißen . “ Er beugte sein Haupt, lehnte seine Stirn gegen die Gitterst ä be, das lange, gewellte Haar fiel über seine Schulter n und blitzte durch die Gitterstäbe. Es war von e i nem ähnlichen aber dunkleren Farb ton als seine Augen , die aus der Nähe nicht mehr giftig wir k ten.
„ Du wirst mir kein Leid zufügen .“ Er war nicht eingesperrt, weil er ein Mons t rum war. Der Käfig b e saß eine Tür, wollte der goldäugige Fremde die Kreatur für alle Ewigkeit bannen, säße sie hinter dicken Mauern. Sie betrachtete das Schloss näher, es war nicht verrostet, das gleiche galt auch für die Scha r niere der Käfigtür, sie roch Schmierfett. Dieses zeitweilige Gefängnis wurde gut in Schuss gehalten und dem Wesen ab und zu Freiheit gestattet, aber es war nicht an ihr, sie der Kr e atur zu schenken.
Das Schweigen des Wesens hielt an , es schien allein auf ihre Hand in seiner konzentriert. Sein Daumen strich über ihren Handrücken, die Kralle verletzte sie nicht, sie war eine Verlängerung seiner zärtlich en Berüh rung. „Ich vermisse sie “ , sagte er, als sie schon nicht mehr an eine Fortsetzung ihrer Unterhaltung glaubte. Seine Stimme verlor ihr vibrierendes Grollen und zerrann zu einer kraftlosen, heiseren Rauheit als h ätt e er über Stunden geschrien … länger als ein unsterbl i ches Leben währte. „ Wir ve r missen sie.“
„Ich weiß .“ S ie hob ihre Hand und berührte seine W ange durch die Gitterst ä be . Das Wesen schloss di e Augen.
„Wir konnten sie nicht beschützen, obwohl wir sie einst liebten.“
„Ihr liebt sie immer noch.“ So sehr, dass sie den Schmerz hinter einem Bol l werk versteckten. Jede Erinnerung an die Frau, die der Fremde und die Kreatur gleic h ermaßen als die ihre b e trachtet en .
„Dies war ehedem ei n schöner Ort.“ Er löste die Stirn von den Stäben, sein Blick richtete sich in die Ferne. „Wir haben ihn ihr geschenkt . Hier hat es nur uns gegeben , ke i ne Gitterstäbe und keine verdorrten Bäume. Dort war ein See. “ Er wies mit einem N i cken auf ein morastiges Loch, einer schwärenden Wu nde gleich . „Im Gegens atz zu uns, liebte sie es, zu schwimmen, obwohl der See tief und du n kel war … eiskalt … und nie mand wusste, was in der Tiefe laue r te.“ E r schü t telte sich in Erinnerung an die Kälte oder an das, was tatsächlich dort unten lauerte . „ Sie hat uns einen Cladhaire gescholten .“ Er lächelte, die Kralle seines Daumens strich sacht über ihre Haut. „Einen … “
„Hasenfuß.“ Auch Teagan läch elte bei der Vorstellung, die imposante Kreatur so zu bezeichnen.
„Ja.“ In seiner Brust erhob sich ein grollendes Lachen, das Teagan in Vers u chung führte , es zu berühren. Ohne über die möglichen Konsequenzen nachz u denken und bar jeder Furcht, legte sie ihre flache Hand auf seine nackte Brust, auf die Zeichnung, die er dort trug. Es war keine Narbe und mit bloßem Auge schwer z u erkennen, da sie sich kaum vom Bronzeton seiner Haut abhob, erst unter ihrer Berührung schimmerte sie golden und offenbarte das Haupt eines mächtigen J ä gers. „Wolf“, wi s perte sie.
„Das bin ich schon lange nicht mehr. Wir sind es … “ Er bedec kte ihre Hand mit seiner Klaue. „ Sie hat uns Lykaner genannt . Wir haben diesen Namen nicht gemocht , aber sie hat uns gelehrt , dass wir kein Monstrum sind … nur einziga r tig. “ Seine Augen leuc h teten in warmem Gold , für ihn war
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