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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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in die Luft, die sich zu komp lexen Gebilden konfigurierten, ehe die Hand ihres Schöpfers sie ent ließ, um sie in ei nen Kreis zu schicken, der sie alle ei n schloss. Cináeds Fingerbewegungen waren bedächti ger, seine Miene war ang e spannt und eine Schweißperle glitt seine Schläfe hinab . Zweifellos verlangten ihm die kompl i zierten Muster einiges ab. Neakails Bewegungen dagegen wohnte etwas Spielerisches inne , einmal fuhr er sogar in eine der Figuren , die Cináed g e schaffen hatte , um eine Korrektur vorzunehmen, die der ihm mit einem kurzen Nicken dankte. Neben dem so unterschiedlichen Gebaren der beiden, faszinierte Morri g han die Ta t sache, dass sie mit eigenen Augen sah, was sie fabrizierten, nicht nur ihre Bewegungen, auch das Endpro dukt, das bald l ückenlos um sie kreiste – Sigi l len – schöpfte sie aus dem Wissen ihres vergangenen Ichs, das in ihren Ve r stand leckte und zur A b wechslung mal keine Vision initiierte. E s wäre auch das L etzte, das sie in dieser Situation gebrauchen konnte. Und um sich nicht selbst in eine dieser Visionen hineinzureden, weil sie nicht erst den Umweg über Quinns Bibli o thek nehmen wollte, um mehr über diese Zeichen zu erfa h ren, konzentrierte sie sich auf das Gleißen unter Quinns Hand, das so grell geworden war , dass es sie blendete. Sobald sie die Augen wieder geöffnet hatte , war alles vorüber , der leuc h tende Sigillenkreis war verschwunden, aber viel wichtiger: statt auf nekrotisches Gewebe blickte sie auf makellose Haut. Kein e aufgeworfenen Wun d ränder mehr und kein Bluterguss, selbst die kleineren Schnitte waren verschwu n den . An ihrer Stelle zierten die kunstvoll geschwungenen Linien des Máchail Teagans Wirbelsä u le und formten sich zu Buchstaben, einem Wort, das unter Lorcans großen Hä n den ve r schwan d .
    „I ch stehe tief in eurer Schuld.“
    „Nicht, dass ich aufrechne“, nickte Morrighan als E inzige Lorcans Dank nicht einfach nur wortlos ab, „a ber Teagans Hilfe , das Chaos in meinem Kopf zu or d nen , wird es mehr als aufwiegen.“
     

 
    „ Hier gefällt es mir. ” Neakail gesellte sich zu Lorcan. „Teagan s cheint sich ebe n falls wohlzufühlen.“
    Lorcan hingegen kam sich i n seiner schwarzen Kampfmontur deplatziert vor . Seine Kleidung war klamm vo m erfolglosen Versuch, Teagans Blut herauszuw a schen. Er roch es, jeder roch es, weshalb er vorzog , sie allein vor dem Kamin feuer zu trocknen und Teagan bei der Erkundung ihrer Umgebung zu b e obachten.
    „ Es ist ihr Z uhause.“ So viel mehr als er ihr bieten konnte. Er sah sich in dem großen Raum mit seinen schlichten, weiß getünchten Wänden um. Das Zentrum des Esszimmers nahm ein riesiger , schnö r kelloser Tisch aus dunklem Holz ein, darum reihten sich Stühle aus dunkelbraunem L e der und an der Wand stand eine Anrichte . Alles, bis auf den Kristalllüster über d em Tisch, war modern und nüc h tern. Der Stil setzte sich in den Gedecken fort, kein schwerer Damast, anti kes Ge schirr oder glänzen des Silbe r be steck . Die Schlichtheit hielt Teagan nicht ab, sie ausgiebig zu be staunen. S ie wanderte an der Seite des Tisches en t lang, strich mit den Fingerspitzen über das Leder der Stühle, nahm eine kunstvoll gefaltete Serv i ette vom Tisch und sah sich erschrocken um, als das Kunstwerk auseinanderfiel. Lo r can wollte zu ihr, doch Ailfryd, der dienstbare Geist des Hauses , nahm sich gewissenhaft des Problems an. Teagan star r te ihn mit großen Augen an, der Geist faszinierte und erschreckte sie gleichermaßen. Während Ailfryd sie nach ihrer Ankunft auf das für sie vorbereitete Zimmer geführt hatte , hatte sie ve r sucht , ihn zu b e rüh ren und war mit ihren Fingern durch ihn hindurch gefahren . Lorcan nahm an, dass der Butler sich einen kleinen Spaß mit ihr erlaubte, denn als er Teagan die Sachen gebracht hatte , die ihr Morrighan überließ, wirkte er nicht im G eringsten transparent und körpe r los . Teagan legte den Kopf schief, fixierte ihn, lief hinter ihm her und stieß einen erstickten Laut aus, sobald er durch die Wand en t schwand. Lorcan ließ Ailfryd gewähren, weil Teagan er kennbar G e fallen an d em Spiel gefunden hatte und ihm gefiel, wie entspannt und frei sie sich füh l te.
    „Eindeutig, Ailfryd ist be – geistert von ihr “, Neakail zog eine Grimasse. „N icht brillant , Großer, ich weiß, aber irgendwie regt mich diese vornehme U m gebung an, geist – reich zu sein.“
    Vor nehm war es hier tatsächlich, nicht

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