Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Réamanns schwa r zer Liste zu st e hen.“
    „Unser Ex-Boss räumt sehr gründlich hinter sich und seinen Haustieren auf“, pflichtete ihm Cináed bei, „und er feilt gewissenhaft an der angeblichen Schr e ckensherrschaft de r Fiannah, die uns allen droht … “
    „D a passt ein solches Ge schenk nicht ins Konzept “ , beendete Quinn den Satz für seinen Freund. Se i ne Wangenmuskeln spielten hart unter d er Haut. E r zwang sich, nicht zu Morrighan zu gehen oder Teagan an ihr Hilfsangebot zu erinnern und sie unsanft aus der Verzauberung zu reißen, die der Tag auf sie ausübte. Weit in seinem Arm zurückgelehnt , bewunderte sie das Blau des Himmels und Gold der So n ne , der sie eine Hand entgegenstreckte, als wäre sie fähig , ihre Strahlen mit ihren Fingern zu greifen . Lo r can wollte nicht s lieber als ihre Faszination teilen, aber im Gegensatz zu Morrighans Selbstvergessenheit wurde sie ihr nicht aufg e zwungen.
    „Wie lange befindet sie sich in diesem Zustand?“
    „Ein paar Stunden“, antwortete Quinn. „Agronah ist harmlos. S ie fügt ni e ma n dem Sch a den zu.“
    „Solange sie nicht die Toten aus ihren Gräbern ruft“, murmelte Cináed.
    „Sie beherr scht die korrekte Formel nicht. “ Teagan ent wand sich seinem Arm und lief zu ihrer Schwester, ohne sich um den spitzen Kies unter ihren nackten Fußsohlen zu kümmern. Lorcan folgte ihr und die übrigen drei bildeten die Nac h hut .
    „Ich kann sie zurückholen.“ In der ersten Verblüffung wusste Lorcan nicht, ob Morrighan oder die andere Fiannah zu ihnen sprach. „Ihr Körper ist vor langer Zeit verfallen, aber ich kann ihr zu einer … Existenz verhelfen. Du müsstest nicht mehr um sie trauern.“ Sie lächelte zu Quinn auf, der der Naivität ihres Angebots mit versteinerter Miene begegnete . Lorcan nahm nicht an, dass er dasselbe wie er und Teagan sah , aber sicher entging ihm nicht der Wahnsinn in ihren Augen . Ein zersplitterter Geist hatte von Morrighan Besitz genommen und veränderte ihre Züge zu d e nen eines Mädchens, dessen honigblondes Haar unsauber gesch o ren worden war. An einigen Stellen hingen vereinzelte Strähnen herab, die von der ein s tigen Län ge ihrer Haarpracht zeugte n . H ie und da beschrieb blutiger Schorf, mit welcher Grobheit ihr das Haar a b geschnitten worden war .
    „ W ürde sie diese Existenz wünschen? “ Teagan strich ihr er Schwester liebevoll über den geschorenen Kopf. „ Die Adlíthriadh ohne einen Körper ist ein schwer zu kontrollierender Ritus. “
    „ Die Rückführung ist Teil meiner Féirín “, beharrte Agronah. „Ich habe meine Studien nicht vernac h lässigt und würde ihrer Seele Substanz verleihen, sie benötigt ihren Körper nicht. Rioghain wird mir helfen, ich habe ihrem Wunsch entspr o chen und die anderen gewarnt … “ Ihre Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. „Oder war es Teàrlachs Wunsch und ich kam zu spät?“ Ihr Lächeln zeugte einmal mehr von ihrem zerstörten Ve r stand. „Jetzt weiß ich es wie der … verlaufen habe ich mich. Teàrlach wies mir den W eg, erteilte mir einen Auftrag … “ Sie zog eine Schnute wie ein kleines Kind. „ Ich glaube, sie haben mich für schwachsinnig gehalten . “ Ihre Hände ballte n sich zu Fäusten. „Aber das bin ich nicht. Sie haben mich nicht gebrochen, sie haben mir etwas genommen … ich habe vergessen, was es war … aber sie haben mich nicht g e brochen!“
    „Nein“, Quinn nahm i hre trotzig geballten Fäuste . „Das haben sie nicht, du warst tapfer und stark.“ Er wollte sie in seine Arm e ziehen, doch sie wehrte sich gegen seine Nähe und wich zurück , bis sie gegen den Gedenkstein stieß . Sie schlang schützend die Arme um sich und starrte zu Boden . Es bedurfte keines Rätselratens, was der Fiannah außer ihrem Haar geraubt worden war .
    „Ihr müsst mir glauben, dass hinter dem Angriff auf Rioghain und mich sehr viel mehr steckt“, mu r melte sie. „ D ie Burg ist nicht sicher … E s gibt Verräter in unseren Reihen . “
    „Agronah , sieh mich an. “ Teagan fasste ihre Schwester an den Schultern. Wie bei einem gehetzten Tier huschten ihre Augen über die Gesichter der Männer.
    „ Wir nehmen deine Warnung ernst, aber jetzt musst du dich ausru hen. Ü be r lass es uns , die Burg zu verteidigen und die Verräter zu finden. “
    Agronah lehnte sich vor, zog Teagan flüsternd ins Vertrauen . „Der eine da .“ S ie nickte in Quinns Richtung. „Er riecht nach Rioghain, ich vermute, er hat ihr