Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Zunge . „ Wir interessieren uns nur für einen Ana m chaith . ” Cináed erwähnte bewusst nichts von einem Misc h ling, der zur Hälfte, oder welchem Prozentsatz auch immer, einer der ihren war. Ihn als Anamchaith zu bezeichnen , erinnerte den Kerl, dass Untote keine Busenf reunde der Seele n fresser waren .
„ Ich kenne keinen . ”
„ Diesen S peziellen vielleicht doch . E r frisst Typen wie dich nicht nur zum Frü h stück. E s liegt also in dei nem Interesse , ihn loszuwerden. Wer weiß schon, wann er seinen Hunger erneut stillen muss ? Ich schlage vor, ich be schreibe ihn dir : l a n ges , silber blondes Haar, um die zwei Meter, wasserblaue Augen mit e i nem hü b schen schwarzen Rand. Klingelt da was? ”
Da schrillten sogar Alarm sirenen , so wie der saure Geschmack seiner Angst di e fauligen Lügen üb e r deckte. E s existierte etwas , das der Tiontaigh mehr fürchtete als einen Lykaner und einen Harridan z u sammen .
„ Huarwor .“ Ehrfurcht und eine gehörige Portion Entsetzen dämpfte seine Stimme . Zu Recht, dieser Na me wurde oft voller Schrecken geflüstert. D er Name eines Seelenfressers mit unstillbarem Hunger, der vor Jahrhunderten unter Me n schen und Namhionann gleichermaßen gewütet und sich stets dem Zugriff der Bruderschaft entzogen hatte . Neakail war zu jung , von Cináed wusste Lo r can nur so viel, dass er zu dieser Zeit noch nicht den Bráthair an Dorchadas angehört hatte . Damals war Huarwor noch kein halber Tiontaigh gew e sen , d ie verfluchte Brut der Rugadh kroch zu dieser Zeit erst aus den Eingeweiden der Erde, in die sie alle verscharrt gehörten. Vor all diesen Jahrhunderten war Huar wor – der Hungrige – die grässlichste Plage der Dorcha Mheánaois gewesen , b is er eines Tages von der Bildfläche verschwunden war . Die mit tödlicher Präzision insz e nierten Massaker endeten so plötzlich, wie sie begannen. Den Schlusspunkt seiner Grau samkeit setzte ein klei nes , walis i sche s Dorf …
Übelkeit überfiel ihn bei dem Gedanken, weshalb diese r unbedeutende n Sie d lung die fragwürdige Ehre zuteil geworden war , der seelenfressende n Plage Ei n halt zu gebieten. Huarwor hatte einen Schatz gefunden , d er ihn künftig zur Di s kretion zwang – Teagan, die er im Verborgenen wi s sen wollte, um sich ihrer sicher zu sein .
Lorcan stieß sich von der Mauer ab , s chlenderte langsamer als ihm zumute war , die Straße entlang, von der die Gasse abzweigte. Er legte nur wenige Meter z u rück, als ihn leise Schritte in der Dunkelheit auf hie l ten . Zeugen konnten Cináed und Neakail jetzt noch weniger gebrauchen als ihn , das galt auch für weitere Tio n taigh . Er drehte sich um, s tutzte . Teagans Abschiedsgeschenk schloss sich wie ein schützender Panzer um sein Herz . Dort hatte sich das Armúrlann ein geni s tet , ohne dass seine Leathéan ihn nicht entlassen wollte – Schutz un d Kraft sollte es ihm verle i hen. Es nahm seine Aufgabe ernst und sah eine Bedrohung in der auf den ersten Blick harmlos erscheinenden junge n Frau. Teagans Geschenk musste seine n In s tinkt nicht erst mit Misstrauen infizieren, er bäumte sich auf, sagte ihm , dass ihr Auftauchen kein Zufall war und sie keinen Spaziergang in dieser uns ich e ren Gegend unternahm. D er saure Geschmack ihrer Angst auf seiner Zunge stimmte seinem Instinkt zu . Er schirmte sich gegen ihre Gefühle ab, versuchte nicht in ihr Dom hain einz u dringen und wollte allein anhand d es Geruchs ihre Art ermitteln, aber ihre Furcht stach in seine Nase wie ein glühender Dolch . Er ging ihr en t g e gen, v ielleicht musste er nur die Entfer nung ve r ringern, v ielleicht verriet sie sich dur ch ein anderes Merkmal , e in untotes Herz, zum Beispiel, das in ihrer Brust ver faulte , statt vernehmbar und ihrer Angst angemessen schnell zu schl a gen.
In ihren ausgewaschenen Jeans und der leuchtend roten Lederjacke wirkte sie unverdächtig – menschlich – aber jetzt, da er sie fast erreicht hatt e, sagte ih m ihr Geruch , dass d ie junge Frau, deren honigblo n des Haar ihr weit über den Rücken fiel und die mit angstgeweiteten, see grünen Augen zu ihm aufblickte , z u mindest zur Hälfte eine Fee war. Feen zerfallen in tausenderlei Unterarten, gemein ist i h nen allen der süßlich, sinnliche Styraxduft . Die Farbe ihrer Augen schränkte das Suc h feld weiter ein – seegrün – er tippte auf eine Tylwyth Llyn .
Tylwyth Llyn – See-Feen – sind Wassergeborene und zählen zu den Süßwa s ser-Verwandten der
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