Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Malais herunter, ehe sie die Frage, die sich auf Cionaodh s Gesicht a b zeichnete, beantworte te . „ Lorcan wird am selben Ort gefangen gehalten, an dem mein Nêr mich … ” Ihre Stimme versa g te . Er hätte niemals dorthin gehen dürfen, d ort ballten sich alle ihre Ängste und Seh n süchte , d ort war ihr Nêr am stärksten. In der Höhle zeugte alles von ihrer Anwesenheit , v on den graue n haften Dingen, die sie erduldet und v on den noch viel grauenhafteren Dingen, die sie anderen zugefügt hatte . Lorcan glaubte zu wissen, worauf er sich mit ihr eingelassen hatte , welche Verbrechen sie im N a men ihres Nêr beging, aber er hatte die Anklagen niemals aus dem Munde ihrer Opfer gehört . Er ahnte nichts von der Agonie, die aus den Höhlenwänden sicke r te . Er musste nur auf das Flüstern der Felsen hören, um das ganze Ausmaß ihrer Schändlichkeit zu erfa h ren. Sie hörte das Klagen zu jeder Stunde , bat ihre Opfer um Verzeihung …
„ Gwaed-yr-Ogof verrät ihm all die Grausamkeiten . ” Sie entwand sich Ci o naodh s Griff , stürzte auf die Knie und s chlug die Hände vors Gesicht. „ Ich habe so V i e len Qua len bereitet, Unzählige getötet … L orcan wird mich verabscheuen . ” C i o naodh ging neben ihr in die Hocke, hielt sie bei den Schul tern und zwang sie , ihn anz u se hen.
„ Es lag nicht in deiner Macht . Lorcan wird sich niemals von dir abwe n den . ”
„ Woher willst du das wissen ? ” , fauchte sie. „ D u kannst dir nicht vorstellen, we l che Gräuel ich begangen habe . ”
„ Ich lebe lange genug, um mir so einiges vorzustellen . ” Ihre verzweifelten B e freiungsversuche beei n druckten ihn wenig. „ Außerdem habe ich einen Beweis . ”
„Welchen?“ Teagan gab ihre Gegenwehr auf.
„ Ich habe vermutlich eure Bhannah gefunden , hübsch und sicher verpackt . ”
„ Wo ist sie ? ” Sie sprang auf ihre Füße und rannte , wohin C ionaodh s Blick sie schickte und ein silbernes Leuchten sie lockte . Die Bhannah war in ein schütze n des Gespinst gehüllt , gehalten und verstärkt von Ketten.
„Verstehst du jetzt, was ich meine? Er hätte die Bhannah unter diesem beschi s senen Felsen zermalmen können, stattdessen baut er einen hübschen Tunnel, verpackt sie wie ein Weihnachtsgeschenk mit Ketten als Schleifchen. Das zeugt nicht im Geringsten von Abscheu.
Kapitel 12
Lorcan hatte in der Einsamkeit der Hö hle jedes Zeitgefühl verloren , Anwen kon n te für Stunden fort sein oder nur Minuten . Seine Kehle war rau von hilflosen Ve r suchen, sie allein mit der Kraft seiner Stimme zurückzuhol en. Seine Lungen brannten vo m Staub der Einstürze, die sein Brüllen provoziert hatte und e s war zu befürchten, dass er ihnen jeden möglichen Fluchtweg a b geschnitten hatte .
„Welche Rolle spielt das noch?“ Wenn er nicht schrie, führte Lorcan Selbstg e spräche, um nicht den Verstand zu verlieren. Vielleicht hatte er ihn bereits verl o ren und der Disput mit sich selbst war ein Symptom, wie die Halluzination des blonden Krieger s, der Anwens Stirn küsste und mit dieser zärtlichen Geste A b schied nahm, ehe seine Konturen zugunsten des Seelenfressers verschwammen … Er krächzte seine Überraschung heraus, dass seine Augen ihm keinen Streich spielten.
„ Dafür wirst du leiden .“ Huarwor hob Anwen w ie eine Stoffpuppe an den Schultern hoch und schü t telte sie . „I hr beide werdet es! ”
Lorcan wickelte die Ketten um seine Hände , in der Hoffnung , sie aus dem Fels zu reißen, wenn er sich mit aller Kraft nach vorne warf. Hätte er doch nur nicht einen Teil der dunklen Energie abgezapft, um seine Heilung voranzutreiben. Es spielte keine Rolle, dass er es nicht aus Egoismus getan hatte , er Teagan seine Schmerzen nicht mehr aufbürden und sie zu ihrem eigenen Besten von sich fer n halten wollte – nicht mehr, seit sein Plan anders als erwartet aufgegangen war . Ihr überraschender Rückzug hatte ihn zu einer Verzweif lungstat getri e ben : alles, was von sei ner Liebe zu ihr nicht von Huarwors Bosheit befleckt wo r den war, schic kte er über die Bhannah. Hoffnung wollte er ihr schenken, sie sollte verstehen, warum er sein Wort brach, aber sie hatte es als Abschied ve r standen und bestrafte ihn mit o h renbetäubendem Schweigen. Anwens Rückkehr war eine unverdiente Gnade und die nötige Motivation, sich nicht dem Schicksal zu ergeben, weil es außerhalb der Felsen nichts mehr zu ve r lieren gab.
Nur allmählich rieselte die Erkenntnis in
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