Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
ziehen , in die Arme zu schl ießen und sach t zu wiegen . S chluchzend gab sie sich der sanften Bew e gung hin.
„Teile den Schmerz mit mir. ” Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht .
„Nicht“, hielt sie ihn ab, das Blut fortzuwischen .
„Du bist auch ohne die Bemalung eine Kriegerin . “ Er tupfte vorsichtig über ihr Gesicht . „U nd du wirst den Kontakt zu Lorcan nicht verlieren, wenn ich dir einen Teil der Last abnehme.“
„Vielleicht kann ich ihm dadurch Erleichterung verschaffen.“
„Da bin ich ganz sicher .“ Er legte das Handtuch beiseite und schloss sie fest in seine Arme, wiegte sie und teilte schweigend ihre Qual.
Nur ein simpler Schnitt .
Teagan erstarrte , als die Klinge ihre Kehle berührte. Cináed hielt ebenfalls in der Bewegung inne .
„Bitte , Lorcan, lass mich nicht allein! ” Sie wusste, dass sie diese Worte gespr o chen hatte , doch gleichzeitig hörte sie deren Widerhall , o der war sie selbst nur das Echo und hatte die Worte einer anderen wiederholt ? „ Bitte, bleib bei mir . ” Dieses Fl e hen gehörte nur ihr. „ Ich kann nicht ohne dich sein . ”
„ Sch-sch , Teagan . ” Cináed bewegte sich langsam, als säße tatsächlich eine Kli n ge an ihrer beider Ke h len und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Er wird es nicht beenden.“ Als hörte Lorcan ihn, schwand der Druck der unsichtbaren Klinge. Sie atmeten beide erleichtert auf.
„Es ist meine Schuld, ich hätte die Höhle niemals verlassen dürfen.“ Sie suchte Bestätigung im Gold seiner Augen.
„Lorcan und ich sind uns selten über den Weg gelaufen während unserer Zeit im Orden, aber ich plaudere kein Geheimnis aus, wenn ich dir erzähle, dass er ohne dich mit großer Wahrscheinlichkeit i n zwischen tot wäre. “
„Du lügst!“ Sie schlug mit der Faust auf Cináeds Brust, lehnte dann ihre Stirn dagegen. „Er ist stark, er hätte niemals … “ Sie beendete den Satz nicht, wusste, dass Lorcan nicht allein seinen Gegnern den Tod gebracht hatte – er selbst suchte ihn. „In der Höhle“, wisperte sie, „ich wollte, dass er mich tötet . “ Cináeds Hand malte sachte Kreise auf ihren Rücken.
„Ihr habt einander gerettet. “ Sie sah auf, da seine Stimme sich verändert hatt e, in seinen Augen erkannte sie die Bestie. In diesem Moment wünschte sie, sie hätte ihr und Cináed nur einen kurzen Bli ck hinter die Mauern verschafft und ihnen nur eine einzige Eri n nerung an glückliche Tage geschenkt , einen Namen . Das Gold blitzte auf, eine Warnung vielleicht, Hof f nung oder …
Die Klinge stach in ihre Wange und führte einen langsamen Schnitt. Teagan schluchzte auf, fast erleichtert, dass Lorcan ihr die Entscheidung abg e nommen hatte . Cináed drückte sie an seine Brust, legte das Kinn auf ihrem Kopf, schloss sie in den Käfig seines Körpers ein, doch wie die Gitterstäbe die Bestie nicht hie l ten, wehrte er auch nicht die Klinge ab . Diesmal setzte sie an ihrer Schl ä fe an , glitt l angsam durch die Haut, um dann förmlich hinab zu ihrem Kiefer zu rasen.
„Schließ mich n icht aus“, erinnerte sie Cináed . Sie gab ihm bereitwillig mehr als sie sollte, aber sie b e nötigte ihre Kraft, der Spur des abklingenden Schmerzes zu folgen, um an seinem Ursprung mögliche r weise ihren Leathéan zu finden.
*
Schuld und Unvergänglichkeit
„Lorcan“, rief sie in die Dunkelheit, die sein Domhain umschlossen hielt , tauchte in die Sch wärze, suchte Halt an der Mauer und starrte in die bodenlose Tiefe. Nur einen schmalen Grat hatte er ihr gelassen , mehr als sie sich erho f fen durfte, wäre er tatsächlich so entschlossen , sie außen vor zu halten. Der Un tergrund war uns i cher, Ge steinsbr o cken stürzten in die T iefe, sobald sie dem Rand zu nah kam. Doch das hielt sie nicht auf, auch die Bewegung in ihrem R ü cken nicht, die W a che, die in Lorcans Namen um seine Abschirmung patrouil lie r te. E s war nur eine Verm u tung, aber mit Gewissheit wusste sie, dass ihr keine ernsthafte Gefahr von ihr droh te, Lorcan wollte sie fern von ihm , aber in Siche r heit wissen.
Der Schmerz verkl ang schnell und sie musste jede Vorsicht fahren lassen, ihm hinterherzujagen. Sie durfte sich keine Überraschung leisten, als die Jagd sie durch eine zerspringende Welt führte. Die schwa r zen Splitter richteten sich nach ihr aus, legten ihrem möglichen Verfolger eine Fährte , aber sie attackierten sie nicht oder stellten sich ihr wie eine Phalanx aus scharfen Spitzen entg e gen .
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