Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
sein Bewusstsein, wie strahlend A n wen aussah, schöner denn je. Das Hemd, das vor ihrem Verschwinden der Seele n fre s ser am Leib getragen hatte , gehörte nun ihr und war in der Taille über ihren Jeans geknotet. Lorcan nahm ihre Witterung auf, atmete ein, was sich zu Styrax und Wei h rauch auf ihrer Haut gesellte – der salzige Geruch des Meeres. War das die Kraftquelle, aus der sie schöpfte und gleichzeitig Huarwor in solche Rage verset z te , dass er Schwierigkeiten hatte, seine soeben erst wiedergewonnene Gestalt be i zubeha l ten ?
„Calon “, begrüßte Anwen Cathaòir, der den Anamchaith in den Hintergrund gedrängt hatte .
„Leath éan“, antwortete der Krieger und setzte sie sanft ab. Ein verwirrtes Bli n zeln Lorcans später hatte Huarwor das Gerange l um seinen Körper für sich en t schieden , ta u melte zurück und verlor beinahe das Gleichge wicht . Wenn Lorcan sich nicht täu schte, wurde er Zeuge des Kampf e s einer unwilligen Seele mit ihrem Ke r ke r meister und wenn sein Plan aufging, lebte er vielleicht lange genug , da rüber zu berichten . W o raus Cathaòir seine Kraft sch öpfte, lag auf der Hand und umgab seine Gestalt wie eine silberne Aura – das Armúrlann. Durch seine Parte i nahme für Anwen erwies er sich Teagans Geschenk mehr als würdig. Er hätte es für seine eigene Freiheit nutzen können, statt einem Dämonenmischling eine Zuflucht in se i nen Armen zu bieten, wenn auch nur für ein en begrenzten Zeitraum . Fasziniert beobachtete Lorcan das Scharmützel, wie Cathaòir an Boden gewann und nur schleppend verarbeitete sein Verstand die Fülle an Informati o nen, die ihm Anwen mit nur einem einzigen Wort liefe r te.
Calon nannte sie Cathaòir , mein Herz , mehr als ein Kosewort, schenkten Däm o nengefährten eina n der nicht nur sprichwörtlich ihr Herz. Für sie gab es keinen Seargadh und keine Scamall – kein Hintertürchen aus einer für die Ewigkeit g e dachten Verbindung und keine Schatten-Leathéan. S ie meinten es verda mmt ernst, wenn sie sich banden und nahmen ihren Gefährten mit in den Tod , wenn ihre Z eit gekommen war . Eine unfassbare Vorstellung für einen Krieger, den das Ende früher oder später zwangsläufig ereilte, und so umgaben sich die dämon i schen Hüter der Schwelle vorzugsweise mit Hethayren – Huren – stat t nach der E inen zu suchen. Eine Vernunftlösung, die meilenweit entfernt von der Entsche i dung war, die Anwen getroffen hatte , indem sie sich an einen Toten band. Prallte Huarwors Drohung deshalb an ihr ab , weil ihr Leben bereits ve r wirkt war?
„Was hast du getan , Anwen?“ Obwohl ihre Entscheidung Lorcans Unve r stän d nis erntete, beobachtete er gebannt , wie sie den Seelenfresser in die Enge trieb. Huarwors verschwommene Gestalt zitterte , sein Körper zog sich in die Länge und dehnte sich in die Breite , seine bleichen Haare nahmen einen satten Gold ton an und k räftigere Muskeln wölbten sich an seinem über den Jeans nac k ten Oberkö r per. Anwen hob ih re Hand an Cathaòirs Wange, der sich in ihre B e rührung schmiegte, dan k bar für ihre Stärke .
„Fi’n caru ti, Cymhér “, erklärte sie ihrem Gefährten in der Dämonensprache i h re Liebe – jetzt war es offiziell.
„ Weg von mir, Mischling ! ” , herrschte Huarwor sie an. Wieder Herr seiner G e stalt s tieß er sie s o heftig von sich , dass sie strauchelte und zu Boden stürzte. Das Signal für Lorcan, seinen Plan in die Tat um z u setzen und Huarwor mit seiner eigenen Waffe anzugreifen, selbst wenn die Gefahr bestand, dass die M a lais noch kein so mächtiges Schwert war, wie er zu schmieden hoffte. Er würde ein paar Scharmützel g e gen ih n bestehen, vielleicht eine Sch lacht gewinnen , wer letztlich den Krieg für sich entschied, würde sich er we i sen.
„ Nun beenden wir es, Rugadh . ”
Lorcans Plan erfuhr einen Aufschub, da Huarwor sein Interesse von Anwen auf ihn verlagert hatte . Ihm war das nur allzu r echt , gewann er doch Zeit, die er sich nicht auf ihre Kosten erkauf te .
„ Nein ! ” Anwen sprang auf di e Füße , di e schwarzen Schwingen schossen aus i h ren Schultern, zerrissen das Hemd auf ihrem Rücken und breiteten sich drohend üb er ihrem Kopf aus. N un sah sie tatsächlich wie eine Todesbotin aus , ein T o de s engel. „ Du rührst ihn nich t an! ” In ihrer Stimme schwangen Zorn und Ve r zwei f lung , letzt e re machte sie verwundbar und gab Huarwor einen Ansatzpunkt für die Abwehr ihres Angriffs . Sie zöge r te,
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