Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
noch Teagan und so interessant die Erfa h rung gewesen war, von ihr in eine ihm vorenthaltene Welt gerissen zu werden – zumindest für den anim a lischen Teil von ihm – Cináed wollte nicht, dass sie sich in ihrer Sorge um Lorcan auch um seine private Hölle kümmern mus s te .
„ J etzt zu dir , Mischling . ”
Es kostete Lorcan Kraft , den Kopf zu heben und in den schemenhaften G e sta l ten Huarwor zu ident i fizieren, der Anwen a n ih rem Haar auf die Knie zwang. „ G efällt dir der Krieger immer noch so gut, da ss du dein Leben für sein s geben willst ? Für dieses hässliche Ding ? ”
„ D u bist das einzig Hässliche hier , verfluchter Seelenfresser . ” Sie spie ihm die Worte ins Gesicht , d och das Zittern in ihrer Stimme betrog sie . Huarwor zerrt e sie auf die Füße und atmete ihren Duft ein .
„ Deine zarte Haut wird mir munden ” , gab er dicht an ihrem Ohr ein Verspr e chen ab, das er schon bei Lorcan nicht einlöste . Er hatte der Tatsache seit seiner Ankunft in der Höhle keine Beachtung geschenkt , aber der Gestank des Todes haft e te Huarwor nur noch oberflächlich an, als verzichtete er schon einige Zeit auf das Verschlingen von Tiontaigh-Seelen. Er besaß immer noch vier Fänge, trank Blut, aber er frönte nicht den anderen Freuden der Untoten. „ Sie wird auch de i nem Geliebten schmecken “ , weitete er die im Gru n de haltlose Drohung aus, die bei Anwen dennoch auf fruchtbaren Boden fiel. Lorcans Sicht klärte sich so weit, dass er das Entsetzen auf ihrem Gesicht erkannte.
„ Bitte … ” D as leise Krächzen allein nagte an seinen Kraf tr e serven, aber er war bereit , für sie um Gnade zu winseln und auch für Cathaòir, der sein Verbrechen an Thadgan vor langer Zeit gesühnt hatte . „ Ich flehe dich an, Huarwor, lass sie g e hen . ”
„ Wo ist der Krieger , der das Haupt vor niemandem beugt ? ” Huarwor stach d as Athame in eine ihrer Schwingen , d as zarte Gewebe leistete der Klinge keinen W i derstand. Blut quoll hervo r und klebte das schwarze Hemd an ihren Körper. Ihren wimmernden Klagelaut erstickte Huarwor mit ei nem Kuss.
Lorcan kämpfte verbissen gegen die Illusion an, die Huarwor vor seinen A u gen schuf. H ielt er Anwen nicht wie eine Geliebte im Arm? Glitt das Athame nicht wie ein Streicheln durch die seidigen Schwingen ? Lehnte sich Anwen nicht ve r trauensvoll an Huarwor , als wäre er Cathaòir?
„ Du verfluchtes Vieh! ” , brüllte er gegen die Täuschung an. Huarwors Umarmung wohnte nichts Zärtliches inne , die gefäßreichen Schwingen waren Anwens Achi l lesferse und der Blutverlust zwang sie , H alt zu suchen. „ Mach mich los und käm p fe! ” Er warf sich in die Ketten, s ein durch die ruckartig e Bewegung spritzendes Blut formte ein bizarres Mu s ter zu seinen Füßen .
„ Es ist nicht mehr genug von dir übrig, gegen das sich zu kämpfen lohnt. ” H u arwor öffnete A n wens Halsfessel und zerrte sie vor Lorcan . „ M öchtest du das ändern ? ” Er hielt sie ihm wie ein Stück Fleisch unter die Nase . „ Trink ” , forderte er ihn höhnisch lächelnd auf. „ Saug sie aus bis zum letzten Tro p fen, denn d u wirst es brauchen, um dich mir zu ste l len. ”
„ Tu , was er sagt . ” Ihre Augen funkelten wie Smaragde, Verführung lag in i h rem schwachen Wispern .
„ Da hörst du es . ” Huarwors Klaue fuhr in ihr Haar, zog ihren Kopf in den N a cken . Der Anblick verlängerte seine Fänge und beschleunigte seinen Puls. Doch Lorcan schüttelte den Kopf, wich Anwens ve r ständnislosem Blick aus. Sie wollte es beenden , v ielleicht hoffte sie mit Cathaòir vereint zu werden oder ihm zu ersp a ren, ihrem Leiden beizuwohnen. Er verstand jeden ihrer Beweggründe, aber sie würde ihren Gefährten niemals wiedersehen , sie wäre bei ihm, besäßen die Gese t ze einer dämonischen Verbi n dung für eine verschlungen e Seele Geltung . S ie w a ren außer Kraft gesetzt, weil das Schicksal anderes mit ihr vorha t te. Er würde der Fügung nicht ins Handwerk pfuschen, da Teagan ihn gelehrt hatte zu gla u ben, an eine höhere G e rechtigkeit und einen Sinn – selbst in den schlimmsten Dingen.
„ Ich werde Anwens Leben nicht opfern, um mein s zu retten. ”
„ Dann wird nichts aus unserem Kampf . ” Huarwor z errte Anwen mit sich.
„ Fahr zur Hölle ! ”
Huarwor drehte sich abrupt um, eine ungewöhnlich heftige Reaktion. „ D a bin ich schon. S eit du mir Teagan genommen hast , friste ich mein Dasein in einer von dir
Weitere Kostenlose Bücher