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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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zu ge traut hatt e. Ihre Haltung war perfekt, die Füße s chulterbreit auseinander und versetzt, um ihre Mitte auszutarieren, die Knie leicht g e beugt, den Oberkörper ihrem Gegner zugeneigt. Flucht oder Angriff, ein Kampf der Instin k te – Haustier oder Kriegerin – die Crónsiogha gewann und stürzte sich in die Schlacht. Obwohl ihr körperlich über le gen, warf Huarwor die Vehemenz de s A ngriffs zurück und schließlich zu Boden. Er erholte sich schnell. W ich Klaue n hieben aus. W ehrte Tritte ab. Knochen brachen, Haut platzte, Blut v erteilte sich über nackten Fels – n ichts stopp te Anwen . Ihr Gegner verfügte über Kampferfa h rung, griff vielleicht auf die Ressourcen verschlungener Seelen zurück, dennoch brachten ihn die Instinkte einer geborenen Kriegerin , gepaart mit Trauer und Ve r zweiflung , in Bedrängnis. Anwen würde de n Kampf verlieren, ohne Zweifel. U n er fa h renheit lenkte ihre Attacken. S tatt mit ihren Kräften zu haushalten, rannte sie unentwegt gegen ihren Gegner an – sie unterlag, aber sie verkaufte sich teuer . Für eine Weile. Ihre Fehler nahmen zu. A n griffe liefen ins Leere . Kampfgeist unterlag Erfahrung. Huarwor h echtete zu m Athame . Rollte sich über die Schulter ab. Warf sich bewaffnet der nächsten Attacke entgegen. Trieb ihr die Klinge mit der Wucht des ei ge nen Kö r pergewichts in den Leib.
    „Anwen!“ Brüllend warf sich Lorcan mit aller Macht in seine Fesseln . Entw e der riss er sich beide A r me aus den Gelenken oder die verfluchten Ketten gaben en d lich nach. Tatsächlich, e ine riss samt der Verankerung aus dem Felsen. Er ve r schwendete keine Energie, das Glück auch bei der anderen heraus z u fordern und streckte die befreite Hand nach der Sammlung von Folterwerkzeugen a us, übe r dehnte Muskeln und Seh nen und berührte ein s der Messer m it den Finge r spitzen . Würde er es erreichen, könnte er sich die gefesselte Hand abschne i den …
    Die ohrenbetäubende Stille gebot ihm Einhalt. D ie Schlacht vor Lorcans A u gen war wie eingefroren. E inziges Geräusch war der angestrengte Atem beider Käm p fe r. Huarwor stützte Anwen i m Rücken, wä h rend ihre Hände sacht auf seiner Brust ruhten . S eine Lippen schwebten dicht über ihren. Liebende kön n ten eina n der nicht näher sein. Die Klinge in Anwens Leib zu drehen und mit einem Ruck nach oben zu reißen , erhielt die Anmutung von Zärtlichkeit. Der Ana m chaith würde ihre Seele m it einem Kuss in sich aufnehmen … Aber Huarwor z ö gerte , drehte den Kopf in Lorcans Richtung. Es lag kein Triumph in se i nem Blick. Lan g sam zog er den Dolch aus Anwens Körper. Das Leben entwich mit einem Seu f zer . I hr Kopf fiel in den Nacken , sobald Huarwor sie auf seine Arme hob. Selbst ein geschlagener Krieger, trug er seine Gegnerin übers Schlachtfeld.
    „Zufrieden, Rugadh?“ Er reichte ihm Anwen. B ittere Galle schoss Lorcans Kehle hinauf und purer Wille steuerte den Arm, der sie hielt , und mit einem let z ten Übelkeit erregenden G e räusch aus dem Gelenk glitt . Muskeln rissen, Sehnen und die verbliebenen Streifen Haut dehnten sich zu ihrer Belastung s grenze. Das alles spielte keine Rolle , solange er Anwen die letzte Demütigung ersparte , wie Müll auf der E rde zu landen. Er besann sich auf das Totengebet , doch ein schw a ches, u n regelmäßiges Pochen versiegelte Lorcans Lippen. Ungläubig sah er auf den ze r schmetter ten Leib. Wenn sie auf ein Wiedersehen mit Cathaòir hoffte, weshalb trotzte sie dem Tod?
    „ Willst du sie nicht von ihrem Leiden erlösen ? ” Huarwor stand schwer atmend vor ihm und auch Lo r can war durch den eigenen Kampf gegen die Druidenmagie der Ketten und die tosende Finsternis in seinem Inner e n so geschwächt, dass ihm A n wen zur Last wurde . V ielleicht hatte Huarwor r echt und er sollte sie erlösen , ein Akt der Gnade, zu dem Huarwor nicht fähig war oder ihn nicht gewähren wollte. So auffällig wie der Seelenfresser vermied, sie anzusehen, und, was an em o tionalem Treibgut zu ihm gelangte, wettete Lorcan auf die erste Möglichkeit .
    „Ich kann nicht. “ Anders als Huarwor war er fähig, die Niederlage einzugest e hen … und zu hoffen . Er hatte Teagan den Gnadentod verweigert und sie führte für eine Weile ein glückliches Leben an seiner Seite. S ie würde ne u es Glück auch ohne ihn fi n den. Wer war er zu entscheiden, dass Anwen dasselbe ver sagt blieb?
    „ V erfluchter Schwächling . ” Huarwors Blick blieb starr auf Lorcan gerichtet ,

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