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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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geschaffenen Hölle . ” E r straffte die Schul tern und fand zu seiner alten, gleic h gült i gen Haltung zurück. „ Aber ich bin zuversichtlich, dass das bald ein Ende ha t. I ch fühle , wie sie sich nähert. Schade um den hübschen Mischling. ” Er betrachtete A n wen wie ein gelieb tes – nun überflüssiges – Spielzeug. „ I ch will Teagan keinen Anlass zur Eifersucht g e ben. ”
    „ S chick sie zu ihren Eltern . ” Der Blick, den ihm der Anamchaith statt einer Antwort zuwarf , verhieß nichts Gutes . „ Teagan würde nicht wollen, dass du sie tötest ” , verhandelte er verbissen um Anwens L e ben.
    „ Kennst du sie überhaupt ? ” Huarwor strich mit den Fingerrücken über ihre Wange, wischte ein e Tr ä ne fort. „ Ihrem Tod beizuwohnen, wäre ein Genuss für sie . ” Seine Worte straften die Zärtlic h keit seiner Berührung Lügen. „ Vielleicht hast du r echt … ” , lenkte er unerwartet ein. „ Ich hebe sie als Geschenk für Teagan auf . ” Selbst für diesen Aufschub war Lorcan dankbar.
    „ Lass die hässlichen Dinger verschwin den ” , wandte sich Huarwor Anwen zu. Sie presste die Lippen zu einer dünnen Linie. „ Dann werde ich das für dich erled i gen. ” Er s tieß sie zu Bo den. Sie fing sich ab , s ah ihn herausfordernd an , doch im nächsten A u genblick bäumte sich ihr schmaler Körper auf. Ihr Schrei hallte von den Felswänden wider und dröhnte in Lorcans Schädel . Die Schwingen schossen in die H ö he, um mit solcher Gewalt in ihre Schulterblätter zu fahren, dass Anwen auf den Fels g e presst und die Luft aus ihren Lungen getrieben wurde . Huarwor starrte lange auf sie herab und als sie sich aufrappe l te, reichte er ihr seine Hand. Lorcan erwartete, dass Cathaòir seine Gestalt überlagerte, aber nicht der Krie ger schloss sie in d e n Arm . Die Hand mit de m Athame hing wie eine Drohung an Huarwors Seite, doch statt die Klinge in ihren Leib zu stoßen, brachte er seine Li p pen an ihr Ohr. So sehr Lorcan sich bemühte, seine Sinne waren durch die Dru i denmagie zu umnebelt , um zu verstehen, was er ihr anvertraute.
    „ Du hast mir dein Wort gegeben. ” Es war nur ein Hauchen . Anwens Stirn sank gegen Huarwors Brust . „ Du wollte s t sie am Leben lassen, wenn ich mich füge .“ Sie sah auf. „Ich habe dich nicht verla s sen . Ich habe nicht wiederholt, was sie dir angetan hat.“ Eine Träne rollte über ihre Wange. „Du warst im Haus me i ner E l tern, du hast mit meinem Dad gesprochen … meiner Mom.“ Das Athame entglitt Huarwors Fingern, er umfing ihr Gesicht und wischte die Träne fort. Lo r can wu r de schlecht von der grotesken Imitation eines l iebenden Pa a res . „Ich gab dir mein Wort.“
    „ Du hast es für den Krieger gebrochen . ” Es war g l e ichgültig, welchen Krieger Huarwor meinte, ihn oder Cathaòir, auch, dass Anwen eine Entscheidung traf, spielte keine Rolle – der Tod ihrer Eltern war von Anfang an beschlossene Sache gewesen . „ D u hast mich wie Teagan verraten .“ Kein scharfer Vorwurf, lediglich eine Feststellung, der es jedoch an Sachlichkeit mangelte. E s brode l te gewaltig unter der Oberfläche, ein Kontrollverlust, den Huarwor sich weder eingestand noch ve r zieh. Schuldige zu suchen, war sein Ausweg aus einem Dilemma, das er nicht zu empfinden wünschte. „Du bist ihr so ähnlich.“ Bitterkeit schwang in seinen Worten mit. E r lehnte seine Stirn gegen ihre , nicht nur vorgeblich e r schöpft. Wie Treibgut führte der stete Strom der Malais Empfindungen mit sich, von denen Lorcan lieber nichts wüsst e. Er wollte kein Verständnis für ein Mons t rum aufbringen, aber n eben der schleichenden Vergiftung durch Huarwors Fin s ternis war das wohl der Preis, den er zu zahlen hatte . „ Ich kann nicht die eine bestrafen und der a n deren verzeihen .“
    Anwen s Hände r uhten still auf Huarwors Brust, Stirn an Stirn stand sie mit dem Mörder ihrer Eltern, die Augen geschlossen wie er . Sekunden dehnten sich zu Minuten, in denen Lorcan zu verstehen suchte, was sich zwischen den beiden abspielte. Er wagte nicht zu atmen, glaubte eine Katastrophe auszulösen, wenn die beiden sich seiner Präsenz bewusst wurden. Doch sie bahnte sich auch ohne sein Zutun an, wie in Zeitlupe, unmerklich, nur angekündigt durch ein schwaches Kopfschütteln …
    Aus dem Stand katapul tierte sich Anwen in die Höhe , stieß sich von Huarwor ab, drehte sich in der Luft und landete mit einer Behändigkeit auf ihren Füßen, die Lorcan ihr nicht

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