Verlockung der Nacht
glücklich machte, meine Freundin so geliebt zu sehen. Aber ich hatte ja selbst jemanden, der mich liebte, wie Bones’ Arm um meine Schultern und seine Lippen an meiner Schläfe bewiesen.
Elisabeth kam aus dem Gebäude geschwebt, dicht gefolgt von Fabian. Ich hatte sie schon immer für schön gehalten, aber heute wirkte sie besonders strahlend, obwohl sie nicht einmal feste Form hatte.
»Bist du sicher, dass du hierbleiben willst?«, fragte ich sie. »Er schreit da drin jetzt schon seit Stunden, und inzwischen müsste er längst wieder körperlos sein. Hätte er fliehen können, hätte er es getan.«
»Ich warte noch, bis ihr endgültig alles abgeriegelt habt. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht.«
Man konnte fast sehen, wie Elisabeth sich der Bedeutung ihrer Worte plötzlich bewusst wurde: dass ihr langes Streben nach Gerechtigkeit vorbei war. Sie stieß ein Lachen aus, das halb nervös, halb ungläubig erfreut wirkte.
»Ich habe keine Ahnung , was ich dann machen soll.«
Fabian räusperte sich, was in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Geist war, ungefähr so auffällig wirkte wie eine an den Himmel geschriebene Nachricht.
»Vielleicht kann ich dir ja bei der, äh, Entscheidungsfindung behilflich sein«, stammelte er; und obwohl das eigentlich unmöglich war, hätte ich schwören können, dass er sogar rot wurde.
Als Elisabeth die Botschaft verstanden hatte, starrte sie ihn mit offenem Mund an. Dann legte sie auf sehr feminine Weise nachdenklich den Kopf schief und begann zu lächeln.
»Na ja«, sagte sie schließlich. »Das könntest du wohl.«
Bones wandte sich ab, damit die Geister sein Grinsen nicht sehen konnten. »Los, lassen wir die beiden alleine wachen«, sagte er mit ganz leicht schlüpfriger Betonung des letzten Wortes.
»Nein, ich will hierbleiben und zusehen«, protestierte Ian.
Spades Hand landete schwer auf seiner Schulter. »Steig ein, Alter.«
Ian erhob sich und warf noch einen letzten sehnsüchtigen Blick auf Elisabeth und Fabian, die inzwischen viel dichter beieinander schwebten. »Ich will mich doch bloß weiterbilden«, murrte er.
»Ich bin mir sicher, dass du schon ausreichend gebildet bist«, bemerkte ich trocken und ließ mir von Bones in den Wagen helfen. »Und jetzt los.«
Das Auto bot eigentlich nur Platz für fünf Personen, und wir waren zu sechst, aber das ging schon. Spade bestand darauf zu fahren, sodass Denise sich zwischen ihn und meine Mutter quetschen musste. Bones’ Kommentar, meine Mutter könnte auch ganz bequem im Kofferraum schlafen, wurde mit einem müden giftigen Blick quittiert, der ihn allerdings nur zum Lachen brachte.
»Ach, ist das trist hier«, meinte Ian, als wir davonfuhren.
Der graue Himmel ließ wirklich einen frühen Wintereinbruch vermuten. Noch dunklere Wolken hielten das meiste Sonnenlicht fern, aber als ich zu ihnen aufsah, glaubte ich unwillkürlich, an jeder einen silbrigen Rand ausmachen zu können.
Danksagung
Ich werde wieder einmal versuchen, mich kurz zu fassen, aber das ist mir noch nie gelungen, und so mache jetzt wohl auch keine Ausnahme. Allen voran muss ich Gott danken, der mir immer wieder Inspiration und Entschlossenheit schenkt – zwei Dinge, ohne die ein Schriftsteller nicht leben kann. Mein Dank geht auch an meine Redakteurin Erika Tsang und den Rest des wundervollen Teams von Avon Books für all ihre harte Arbeit. Ebenfalls danken möchte ich Thomas Egner für ein weiteres tolles Cover. Nancy Yost, meiner Agentin, gebührt meine anhaltende Dankbarkeit, weil sie dafür sorgt, dass ich mich beruflich über Wasser halten kann. An meinen Mann, meine Freunde und Familie: Ich liebe euch und wäre ohne euch verloren. Mein Dank gilt auch Tage, Carol, Kimberly und dem Rest des sagenhaften Teams von Frost Fans, die überall Werbung für meine Bücher machen. Endlose Dankbarkeit schulde ich meinen Lesern, deren Unterstützung mich erstaunt und verlegen gemacht hat. Ich kann euch gar nicht so danken, wie ihr es verdient.
Zum Schluss möchte ich noch Theresa und den Lock Haven Paranormal Seekers danken, die meine Fragen bezüglich der Erforschung des Paranormalen beantwortet haben. Hier soll erwähnt sein, dass ich mir »künstlerische Freiheiten« herausgenommen habe, was freundlich ausgedrückt bedeutet, dass ich die Informationen, die sie mir haben zukommen lassen, so verfremdet habe, dass sie in meine Romanhandlung passten, sodass etwaige Fehler auf meine Fantasie und nicht auf ihr Feedback zurückzuführen sind.
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