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Verloren

Verloren

Titel: Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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du die Möglichkeit dazu. Es kann sehr schön sein, sich ganz der Führung eines anderen anzuvertrauen und sich ihm zu unterwerfen, glaub mir.«
    Er lässt mein Haar wieder los, als ich sein Lächeln nicht erwidere, und ich sehe den resignierten Zug in seinem Gesicht, als er endlich begreift, dass ich kein Interesse habe, meinen sexuellen Horizont mit ihm zu erweitern.
    »Ich möchte gerne gehen«, wiederhole ich, nur für den Fall, und ich sehe sein Seufzen mehr in seinem Gesicht, als dass ich es höre.
    »Also gut. Aber dann trink wenigstens noch etwas«, ruft er über den Lärm, vielleicht weil er hofft, dass der Alkohol mir helfen wird, meine Entscheidung noch mal zu überdenken. »Ich hole dir noch einen Cocktail, warte.«
    Er geht, und meine Hoffnung sinkt, dass ich bald zurück nach Hause komme. Verzweifelt schließe ich die Augen und wünsche mich hier weg. Ich hätte auf Andrew hören sollen, als er mich vor den »Künstlerpartys« von Lorenzo Santarelli gewarnt hat. Und ich hätte auch hören sollen auf …
    Matteo.
    Mein Herz setzt kurz aus und schlägt dann rasend schnell weiter, als mein Blick auf den großen, dunkelblonden Mann fällt, der sich gerade den Weg durch die Menge bahnt. Gaukelt mir meine verzweifelte Fantasie etwas vor oder ist es wirklich Matteo, der da auf mich zukommt?
    Er ist es, ganz eindeutig, und ich spüre, wie mich ein Schauer der Erleichterung durchläuft, sofort gefolgt von einem zweiten, sehnsuchtsvollen. Am liebsten würde ich zu ihm laufen und mich in seine Arme werfen, doch das traue ich mich nicht, weil er so wütend aussieht.
    Außerdem begreife ich das nicht. Was tut er hier? Ich dachte, er verabscheut Santarelli.
    Und dann ist er bei mir, und bevor ich die Chance habe, irgendetwas zu sagen, legt er die Hände fest um meine Schultern und zieht mich zu sich.
    »Alles in Ordnung?«, brüllt er, damit ich ihn verstehe, und sieht mich prüfend an. Und erst da, in diesem Moment, kann ich mir eingestehen, wie wenig gerade in Ordnung ist. Ich bin müde, umgeben von Fremden, und ich habe mich ganz selten in meinem Leben so unwohl und überfordert gefühlt. Deshalb schüttele ich nur den Kopf, und sehe, wie sein Gesichtsausdruck noch ein bisschen grimmiger wird.
    Er lässt mich wieder los, und für einen kurzen Augenblick befürchte ich, dass er vielleicht einfach wieder geht und mich alleine lässt. Doch er tut genau das Gegenteil, legt den Arm schützend um meine Schultern, so wie er es damals in der Gasse in Monti getan hat, als die Betrunkenen an uns vorbeigegangen sind, und führt mich durch die Menge zurück in die Eingangshalle. Da bleibt er aber nicht stehen, sondern geht sofort weiter, nach draußen auf den Platz vor dem Haus, wo sein Cabrio – jetzt mit geschlossenem Verdeck – geparkt ist. Ohne ein Wort zu sagen lässt er mich auf der Beifahrerseite einsteigen, und ich schmiege mich dankbar in den Ledersitz, sehe zu, wie Matteo einsteigt, den Motor startet und losfährt, weg von der Villa und zurück auf die Straße.
    Erst nach ein paar Minuten, als wir uns wieder in einer belebteren Gegend befinden, setzt der Schock bei mir wirklich ein, und ich spüre, wie ich zittere. Es war einfach alles zu viel auf einmal. Erst die wilde Party mit ihren Exzessen, die mich – auch das kann ich mir erst jetzt eingestehen – wirklich erschreckt haben, und dann Matteos unerwartetes Auftauchen. Vielleicht ist es sogar das, was mich am meisten aufwühlt.
    Ich dachte, ich sehe ihn nie wieder, schließlich hat er mich weggeschickt und mir damit ziemlich wehgetan. Und dann kommt er plötzlich genau im richtigen Moment, wie der sprichwörtliche Ritter in der weißen Rüstung, und rettet mich aus einer wahnsinnig unangenehmen Situation – in die ich nicht gekommen wäre, wenn ich auf ihn gehört hätte.
    Nur langsam beruhige ich mich wieder und lege den Kopf zur Seite, betrachte Matteo. Sein Gesichtsausdruck ist immer noch ein bisschen grimmig, aber er lenkt den Wagen sicher durch die Nacht. Und genauso fühle ich mich in diesem Moment. Sicher. Was gemein ist, denn wie soll ich wütend auf ihn sein, wenn er der Grund ist, dass es mir schlagartig wieder viel, viel besser geht?
    »Wieso warst du da?«, frage ich in die Stille. »Ich dachte, du findest Lorenzo Santarelli schrecklich.«
    »Das tue ich auch.« Matteo schnaubt, und als er sich kurz zu mir umdreht, sehe ich das wütende Funkeln in seinen Augen, bei dem ich nicht weiß, ob es dem Galeristen gilt oder doch mir.
    »Aber du gehst

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