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Verloren

Verloren

Titel: Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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trotzdem auf seine Partys?« Ein bisschen verwirrt mich das alles immer noch.
    »Nein, tue ich nicht. Ich bin nur deinetwegen hingefahren«, erklärt er mir. Was meine Verwirrung nur noch größer macht.
    »Woher wusstest du denn, dass ich dort war?«
    »Von Andrew. Wir haben uns zufällig bei Giacomo getroffen, und als ich hörte, dass du zu Santarellis Party wolltest, dachte ich, ich sehe besser nach, ob …« Er zögert, sieht mich auf eine merkwürdige Weise an. »Ob du dich dort wohlfühlst«, beendet er dann seinen Satz, und ich spüre, wie sich ein warmes Gefühl in mir ausbreitet.
    Dann war er nur dort, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat?
    »Nein, ganz und gar nicht«, gestehe ich, und schiebe ein leises »Danke« hinterher, das meine Erleichterung, nicht mehr in der riesigen Villa, sondern mit ihm in seinem Auto zu sein, nicht mal annähernd ausdrückt.
    Matteo nickt, doch der ungewohnt ernste Ausdruck auf seinem Gesicht bleibt.
    »Santarelli hat dich nicht angefasst, oder?« Die Vorstellung scheint ihn ziemlich aufzuregen.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein. Aber …« Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, was passiert ist. »Du hattest recht. Mit allem. Er ist ein Angeber und ein Blender. Und als ich gehen wollte und mein Handy nicht mehr funktionierte, wollte er mir kein Taxi rufen. Ich sollte noch was mit ihm trinken, und wer weiß, wie lange ich noch hätte bleiben müssen, wenn du nicht gekommen wärst …« Ich seufze tief und lächle ihn an, aber er erwidert mein Lächeln immer noch nicht.
    »Warum bist du da überhaupt hingegangen? Hatte ich dich nicht ausdrücklich gewarnt, dass du dich besser von diesem Kerl fernhältst?«
    Müde schließe ich die Augen. »Ich wusste nicht, was das für Partys sind«, entschuldige ich mich und sehe ihn dann wieder an, als mir etwas klar wird. »Aber du schon, oder?«
    Sein Blick ist jetzt wieder auf die Straße gerichtet. »Ich bin mal bei einer gewesen, ja. Danach hat man einen ziemlich guten Eindruck davon, was Santarelli unter Spaß haben versteht«, erklärt er mir und tritt auf die Bremse, bis der Wagen steht. Dann legt er den Rückwärtsgang ein, und als ich den Kopf hebe, sehe ich, wie er mit einer weichen Lenkbewegung elegant in eine Parklücke fährt. Überrascht blicke ich aus dem Fenster – und entdecke auf der anderen Straßenseite den Eingang zum »Fortuna«, was mir einen kleinen Stich versetzt. Ich will nicht schon da sein, möchte lieber noch weiter an Matteos Seite durch die Nacht fahren.
    Als ich versuche, mich aufzusetzen, merke ich erst, wie tief ich in den Sitz gerutscht war. Matteo ist schon ausgestiegen und kommt um den Wagen herum, öffnet die Tür. Er streckt mir die Hand hin, und ich ergreife sie, lasse mir von ihm aus dem Wagen helfen. Als wir einen Augenblick später sehr dicht voreinander auf dem Bürgersteig stehen, überfluten mich unaufhaltsam die Gefühle, die ich mir seit einer Woche verbiete, machen meine Knie ganz schwach und lassen mein Herz rasen. Weil es sich so richtig anfühlt, dass er wieder da ist. Aber das ist es nicht, erinnere ich mich. Es ist falsch. Es geht nicht. Wir können nicht zusammen sein.
    Also reiß dich zusammen, Sophie, denke ich und zwinge mich, seine Hand wieder loszulassen, die meine immer noch hält. Ich darf mich da nicht wieder in etwas hineinsteigern. Er hat mich nach Hause gebracht, und das war nett von ihm, aber das bedeutet nicht, dass er jetzt plötzlich doch da weitermachen will, wo wir aufgehört haben. Und das sollten wir auch nicht, schließlich führt es zu nichts. So weit waren wir ja schon.
    Doch als ich schweren Herzens einen Schritt zurück machen will, ist da schon die Bordsteinkante, und ich spüre, wie ich abrutsche und den Halt verliere. Eine Sekunde später liege ich in Matteos Armen, der sich blitzschnell vorgebeugt und mich aufgefangen hat.
    Vielleicht, denke ich ein bisschen verträumt und wahrscheinlich einfach zu müde, um vernünftig zu sein, vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht, ein bisschen tollpatschig zu sein. Aber in die Arme sinke ich trotzdem nur einem Mann gerne. Nur diesem einen, der mich jetzt gerade so fest und sicher hält.
    Ich habe keine Ahnung, ob man meinem Gesicht ansieht, was ich denke, oder ob Matteo auch das Gefühl hat, dass wir in dieser Situation schon mal waren. Jedenfalls lächelt er, was endlich – endlich – diese Falte auf seiner Stirn vertreibt.
    »Ich begleite dich besser noch rein«, sagt er, und ich seufze, als er mich wieder

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