Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm
an Ruhm und Tapferkeit zu überflügeln, stellte er sich allein mit seinem Schwert Fendralin dem letzten Schuppentier entgegen. Doch dieses weigerte sich, mit Caras zu kämpfen. Stattdessen umgarnte der alte Drache den Auserwählten mit schönen Worten und vergiftete dessen Geist mit seinen Lügen. Der Drache versprach Caras, ihn nicht nur machtvoller als seinen Bruder Torion zu machen, sondern sogar den vier großen Göttern ebenbürtig. Er sollte nie wieder jemandem Gehorsam schuldig sein.
Und so kam es schließlich, dass sich Caras gegen seine Schöpfer stellte. Er brachte das Verderben über die göttlichen Naurain.
Ihrem Anführer Caras schlossen sich auch die Menschen an, ebenso geblendet von den Einflüsterungen des Drachen, der ihnen reiche Beute und große Macht in Aussicht stellte. In unheiliger Allianz vereint, zogen nun die Menschen, der Fardjani Caras und der letzte Drache gegen die herrliche Stadt der Naurain und machten sie dem Erdboden gleich. Als die vollkommene Vernichtung der Naurain unabwendbar schien, erbarmten sich jedoch die Götter abermals. Cits strahlendes Auge blendete die Angreifer, und Kaloqueron entfesselte die Winde, um den todbringenden Drachen vom Himmel zu fegen. Xelos ließ die Erde beben und öffnete einen Spalt, durch den die letzten der Naurain entfliehen konnten. Zuletzt ließ Bajula üppiges Grün über die Öffnung im Erdboden wachsen, sodass diese fortan nicht mehr aufzufinden war. Bevor die Naurain vom Antlitz der Welt verschwanden, schworen sie bei den Göttern, erst dann in die Ostlande zurückzukehren, wenn das Unrecht an ihnen gesühnt sei.
Torion, die ihm ergebenen Fardjani und Themuraia hingegen gerieten in die Gewalt von Caras. Der alte Drache forderte, sie endgültig zu vernichten, denn gerächt werden sollte das Drachenblut, das sie vergossen hatten. Doch Caras schreckte davor zurück, seinen eigenen Bruder zu erschlagen, weshalb er ihm und dessen Verbündeten die Freiheit schenkte. Das Schwert Themuron jedoch nahm er an sich.
Nach der Vertreibung der Naurain brach eine Zeit der Finsternis in den Ostlanden an. Caras, der Verräter, der nun beide heiligen Schwerter in seinem Besitz hatte, schwang sich zum obersten Herrn über alle Völker auf. Er regierte die Welt mit Grausamkeit und Furcht, während der letzte Drache an seiner Seite weilte. Zum Zeichen ihres Bündnisses trug Caras eine Schuppe des Ungeheuers an einer Kette um den Hals und gab seinem Reich den Namen Skardoskoin, Drachenbund.
Torion hingegen zog mit seinen Getreuen weit nach Süden, wo er viele jener götterfürchtigen Menschen um sich scharte, die der gnadenlosen Regentschaft des Drachenbundes entfliehen wollten. Tief im Süden lebten sie im Verborgenen und warteten auf den rechten Moment, um zurückzuschlagen.
Viele Jahrhunderte gingen ins Land, in denen die Nachfahren von Caras das Land mit derselben Härte beherrschten wie ihr Urahn. Nur der Bund mit dem alten Drachen, der sich in eine Höhle in den Bergen zurückgezogen hatte, geriet langsam in Vergessenheit.
Eines Tages zog ein Nachkomme von Caras mit Namen Elban Ikarion aus, um den Hort des Drachen zu plündern, der angeblich mit Gold und Edelsteinen angefüllt war. Was er fand, waren jedoch nicht die erhofften Reichtümer, sondern das einzige Junge des alten Drachen, das dieser im Verborgenen herangezogen hatte. Im Kampf erschlug Elban den Echsenspross und brach damit unbedacht das Bündnis, das zwischen den Menschen und dem Drachen für so lange Zeit bestanden hatte. Der Zorn des Geschuppten über die Ermordung seines Jungen kannte keine Grenzen. Er verwüstete das Land der Menschen und tötete jeden, der nicht rechtzeitig Zuflucht fand. Chaos und Verzweiflung herrschten im Reiche Skardoskoin, denn der Fluch ihres Frevels gegen die Götter traf die Menschen nun mit voller Härte.
Die göttertreuen Fardjani und Menschen im Süden blieben dagegen durch den Schutz der Götter vor dem Zorn der Bestie verschont und sahen nun, da Skardoskoin solchermaßen geschwächt war, die Zeit gekommen, sich aus dem Verborgenen zu erheben und selbst ein Reich zu schaffen. Dies war die Geburtsstunde Citheons, gegründet zu Ehren des allsehenden Cit. Doch nicht nur ihm, sondern auch den anderen drei großen Göttern, Bajula, Kaloqueron und Xelos, sollte gebührende Ehre zuteilwerden. Deshalb wurde in Citheon die geheiligte viergöttliche Kirche ins Leben gerufen. Der höchste Priester des Cit wurde zum Citarim bestimmt und mit der geistigen Führung der
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