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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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waren muskulöse, große Tiere. Gewaltige, massige und sanfte Riesen, deren Fesseln unnatürlich kräftig wirkten. Er betrachtete den grauen Hengst vor sich und ihm wurde plötzlich klar, welche Tiere vor ihm standen. Es gab unzählige Geschichten und Mythen über sie.
    Flammenrosse oder Feuermähren nannte man sie.
    »Das sind Feuerpferde aus den Legenden«, murmelte er erstaunt.
    »Richtig! Es sind die Pferde des Feuers«, bestätigte Jeamy lächelnd auf ihn zukommend. »Sie sind Legende und Wahrheit gleichermaßen, ebenso wie die Grypos.«
    Ein zotteliges Etwas wuselte in diesem Moment zwischen Luteks Beinen und wich nicht mehr von seiner Seite.
    Er schaute zu dem Hund hinab.
    »Es sieht so aus, als ob du keine Lust hast, hierzubleiben. Gut! Wenn du Schritt halten kannst, dann komm!«
    Ein heiteres Lächeln zog um die Mundwinkel, nachdem der schwanzwedelnde Vierbeiner freudig aufbellte.
    Lutek schwang sich auf den Rücken des legendären Tieres und trabte mit dem Hund an der Seite als dritter innerhalb kurzer Zeit durch das Tor der Burg.
    Bald wurde er den beiden Freunden ansichtig, die nicht weit außerhalb des Dorfes auf einem sanft gewölbten Hügel standen und miteinander diskutierten. Celena schien das Wort einmal mehr an sich gerissen zu haben als Belothar, der wie so häufig in letzter Zeit geknickt wirkte.
    »Nacud, so wie ihr ihn kanntet, war ein menschliches Monster«, klagte sie den Kommandanten gegenüber Belothar an.
    »Ihr müsst das endlich einsehen.«
    Diesmal schoss Belothar unvermittelt zurück.
    »War er das? Er hat euch das Leben gerettet und mich vor der Abhängigkeit des Saphiums bewahrt. Verdammt! Ich weiß bald nicht mehr, was ich denken soll.«
    Mit einmal wirkte die junge Tousard mehr als nur niedergeschlagen.
    Lutek stieg gerade vom Pferd ab und machte zaghaft einige Schritte auf die beiden zu, als Celena plötzlich in die Knie ging. Belothar fing sie besorgt, trotz seiner Wut über ihre Anschuldigungen, auf.
    Das Empfinden ihr gegenüber mochte der Hauptgrund gewesen sein, dass er ihr folgte und jegliche Zurechtweisung von ihr ertrug.
    Lutek, der die beiden Freunde im Schnee hocken sah, verstand plötzlich ebenso Belothars Wut. Dieser Mann war glücklich, Aufgaben eines San-Hüters erhalten zu haben und das Wichtigste, er hatte in dem Orden eine Familie und in Nacud einen Vater gefunden. Zugleich jedoch hatte der Jungkönig Nacud für das, was er ihm antat, gehasst.
    Lutek hatte diesen Kommandanten nie kennengelernt. Doch was er bisher von ihm hörte, war, dass dieser ein Mann vom Wahnsinn geleitet, unmenschlich, unheilig und monströs war.
    »Die letzten Worte meines Vaters, die er an mich richtete, hießen, dass ich mit Nacud gehen und die Rekrutierung akzeptieren sollte, damit ich lebe. Versteht ihr? Leben! Ihr verdammter ignoranter Narr!«
    Langsam begriff Belothar und Grauen überfiel sein Gesicht.
    Hass brodelte in ihm auf. Nein, nicht auf Celena. Sein Groll richtetet sich weit in die Ferne, zu einem unsichtbaren Punkt, den seine Augen zu fixieren suchten.
    »Sagt mir Belothar, was sollte das für ein Leben sein?«
    Sie suchte in dem Gesicht ihres Gegenüber eine Antwort zu finden. »Nacud hat nicht nur mich betrogen.«
    Die Kriegerin hämmerte verzweifelt mit ihren Fäusten auf die gepanzerte Brust des Königs. »Er hat meine Eltern um ihre Tochter, um deren Leben betrogen.«
    Belothar packte unvermittelt die Handgelenke Celenas. Nicht fest, doch kraftvoll. »Hört auf damit«, meinte er sanft, doch seine Augen bekamen einen harten Glanz. »Ich habe es begriffen!«
    Er atmete tief durch.
    »Ich hatte gehofft, er wäre der Vater, den ich gesucht hatte. Ich hatte gehofft, er wäre jemand, der einem nicht in Stich ließ.«
    »Trotzdem tat er es«, mischte sich Lutek endlich ein.
    Belothar nickte betrübt. »Er …«
    »Er enttäuschte euch, wie alle anderen vor ihm auch«, vervollständigte Celena seinen angefangenen Satz, den er nicht wagte auszusprechen.
    »Das schlimmste aber, ihr werdet genauso wie euer Vater und euer Onkel«, vermutete Lutek.
    Belothars Augen brachen innerhalb eines Lidschlags, während Celena ihn flehend in die Augen schaute. Es bestätigte Luteks Vermutung.
    »Damals, nach dem Sieg des Erzalten, sagtet ihr mir, dass ihr nichts von dem Kind, eurem und Morenas Kind wissen wolltet. Ihr seid nicht besser wie eure Väter«, warf ihm Celena vor.
    Augenblicklich löste er sich von Celenas Handgelenke, als beständen sie aus glühendem Feuer. Wankend erhob er sich

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