Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

eingeschränkt zu empfehlen.

    Besonders kostengünstig sind Angebote für die Pflegeunfallrente, die unter anderem von Automobilclubs angeboten werden. Problematisch ist vor allem, dass die Pflegerente nur dann bezahlt wird, wenn die Pflege als Folge eines Unfalls entsteht. Doch das sind die wenigsten Fälle – weitaus mehr Menschen werden altersbedingt zum Pflegefall.
    Mein Urteil: überflüssig und nicht zu empfehlen.
    Kinder haften für ihre Eltern …
    Was passiert, wenn das Geld nicht ausreicht?
    Reicht das eigene Geld des zu Pflegenden nicht, springt die Sozialhilfe ein. Die holt sich das Geld von den Kindern. Denn gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 1601 BGB) sind Verwandte in gerader Linie verpflichtet, einander Unterhalt zu gewähren.
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    Wie hoch ist der Unterhalt für die Eltern?
    Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen (und Vermögen) des Unterhaltspflichtigen. Vom Nettoeinkommen werden laufende Belastungen, wie Krankenversicherung, berufsbedingte Aufwendungen und Wohnkosten (Miete/begrenzte Kosten für die Immobilienfinanzierung) abgezogen. Für die private Altersvorsorge können laut einem BGH-Urteil fünf Prozent des Bruttoeinkommens zur Seite gelegt werden. Für Selbstständige sogar 20 Prozent, da sie nicht gesetzlich rentenversichert sind. Von diesem bereinigten Nettoeinkommen werden laut Empfehlung des Bundesgerichtshofs 50 Prozent als Unterhalt herangezogen, wobei dem Unterhaltspflichtigen ein Eigenbedarf von 1.400 Euro plus 950 Euro für den Ehegatten gegebenenfalls zusteht.

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    Muss ich für die Schwiegermutter oder den Schwiegervater zahlen?
    Nein und ja. Da für die Berechnung des Unterhalts das Haushaltsbudget herangezogen wird, wird der Ehepartner indirekt an den Pflegekosten beteiligt.
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    Wie sieht es aus, wenn ich verheiratet bin und Kinder habe? Unterhalt für Kinder, den Ehepartner bzw. den Partner einer eingetragenen Lebensgemeinschaft haben grundsätzlich Vorrang vor den Eltern.
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    Muss ich mein Vermögen für den Unterhalt angreifen?
    Ja. Zum Vermögen zählen Immobilien, Wertpapiere, Sparkonten und Ähnliches. Das selbst genutzte Wohneigentum ist davon in der Regel nicht berührt! Dem Unterhaltspflichtigen wird ungeachtet dessen ein Vermögen zugebilligt, das sich individuell am Einkommen und Alter orientiert (Schonvermögen).
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    Ich habe Geschwister – was bedeutet das für uns?
    Es haften nur leistungsfähige Verwandte und zwar nach ihren Einkommens- und Vermögensverhältnissen.
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    Brauche ich einen fachanwaltlichen Rat?
    Unbedingt. Immer wieder kommt es zu Anwendungs- und Berechnungsfehlern und damit zu rechtlichen Auseinandersetzungen. Die Rechtssprechung ist im Fluss und trifft viele Einzelfallentscheidungen.
    Nach der Riester-Rente nun die Rösler-Pflege?
    Die gesetzliche Pflegeversicherung wird wie die übrigen Sozialversicherungen nach dem Umlageverfahren finanziert. Das ging bis jetzt gut, wird aber auf Dauer nicht zu halten sein. Experten gehen davon aus, dass bereits 2014 die Pflegepflichtversicherung in die roten Zahlen rutscht. Nicht nur die Zahl der Bedürftigen steigt von Jahr zu Jahr, auch die Kosten drohen zu explodieren. Es herrscht ein Mangel an ausgebildeten und engagierten Pflegekräften, der auf Dauer nur mit einer Aufwertung des Berufsbildes und höheren Löhnen aufgefangen werden kann. Ich plädiere daher für die Einführung einer Kapitaldeckung bei der gesetzlichen Pflegeversicherung. Das, was »Riester« für die Altersvorsorge bedeutet, nämlich mit Steueranreizen die individuelle Altersvorsorge zu stärken, sollte auch für die Pflegeversicherung eingeführt werden. So kann jeder einen Kapitalstock aufbauen, der mit eigenen und Mitteln des Staates, seien es Zulagen oder Steuervergünstigungen, gespeist wird. Es wird Zeit, dass endlich die Politik über diese Modelle nachdenkt und dem Pflegekosmos ein neues Gesicht verleiht. Das würde vor allem den Frauen zugutekommen, denn die Pflege ist weiblich: Frauen pflegen und Frauen werden gepflegt – und das sehr lang.

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