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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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Unterstützung von Mutter und Vater angewiesen sind, und zusätzlich müssen sie für die alten Eltern Unterhalt zahlen. Ein Pflegefall in der Familie ist nicht nur leidvoll, sondern er wirft alle Pläne für die Altersvorsorge über den Haufen.
    Pflege ist ein Frauenthema
    Dem Thema Pflege widme ich ein eigenes Kapitel, weil die Pflege in doppelter Hinsicht ein Frauenthema ist. 68 Prozent aller Pflegebedürftigen sind Frauen. Sie sind es auch, die viel häufiger als Männer die häusliche Pflege von Familienangehörigen übernehmen und dabei ganz automatisch in die alte Rollenverteilung zurückfallen.
    Frauen sind fürsorglicher und sensibler, wenn es um das Wohlergehen der Familie geht, und bringen es oftmals nicht über das Herz, Angehörige in fremde Hände zu geben. Viele Frauen meinen, dass sie keine andere Wahl hätten – »Einer muss es ja machen« – und bleiben dann oft selbst auf der Strecke. Die körperliche Belastung ist nicht zu unterschätzen. Wer schon einmal einem alten Menschen aus der Badewanne geholfen hat, weiß, was ich meine. Ganz zu schweigen von der immensen psychischen Belastung. Männer sind auf eine andere Weise verantwortungsbewusst, in jedem Fall weniger empathisch und viel pragmatischer.
    Der Staat kann das Pflegedilemma nicht lösen
    Die gesetzliche Pflegeversicherung wurde 1995 eingeführt und leidet wie die gesetzliche Rentenversicherung unter ihrem Finanzierungskonzept: dem Umlageverfahren. Wer heute bereits pflegebedürftig ist, profitiert davon, denn er erhält Leistungen, hat aber keinen Euro einbezahlt. Die in den Anfangsjahren aufgebauten Reserven wurden mittlerweile aufgezehrt, da immer mehr Menschen auf medizinische Betreuung und Pflege angewiesen sind. Auch wenn das Familienministerium umfangreiche Reformen plant und pflegende Angehörige fördern möchte, wird es wie bei der Altersvorsorge sein: Die Menschen kommen um Eigenvorsorge nicht herum.
    Was die gesetzliche Pflegeversicherung ab 01.01.2012 leistet

    In Härtefällen beträgt die maximale Kostenerstattung bei stationärer Pflege bis zu 1.918 Euro (bis 31.12.2011).
    Laut dem Pflegereport der Barmer Ersatzkasse nahm jede zweite Frau im letzten Lebensjahr Pflegeleistungen in Anspruch und die Wahrscheinlichkeit, im Alter auf mehrjährige Pflege und Hilfe angewiesen zu sein, steigt.
    Die Realität ist bedrohlich, die Aussichten sind bedrohlich, und doch ist der private Vorsorgewille nahe null. 43 Prozent aller Haushalte haben eine Rechtsschutzversicherung – aber nur ein (!) Prozent sorgt bislang mit einer privaten Pflegepolice vor. Macht uns ein Rechtsstreit wirklich mehr Sorgen als unser Wohlergehen?
    Unbeliebtes Vorsorgeprodukt
    Das Risiko, auf Pflege angewiesen zu sein, wird unterschätzt oder verdrängt. Pflege bleibt so lange abstrakt und unwirklich, bis man im eigenen Familien- oder Freundeskreis damit konfrontiert wird – wie bei Alexa, Sebastian und Lilo.
    Doch eine private Pflegevorsorge kommt für viele dann nicht mehr infrage. Wie bei jeder Risikoabsicherung sind Alter und persönliche Krankengeschichte entscheidend. Wer Vorerkrankungen hat, für den werden private Pflegeversicherungen unerschwinglich, oder er wird sogar abgelehnt.
    Dass Pflegepolicen kein Verkaufsschlager sind, liegt auch am Wesen einer Risikovorsorge: Sie kostet Geld, aber man bekommt nichts zurück, wenn man die Leistung nicht in Anspruch nehmen muss. Pflegeversicherungen teilen dieses Schicksal mit Berufsunfähigkeitspolicen und anderen Risikoabsicherungen. Betrachten Sie es anders! Den Wert des täglichen Zähneputzens weiß man erst nach Jahren bei jedem Zahnarztbesuch so richtig zu schätzen …
    Folgende Gründe sprechen für eine private Pflegevorsorge:
■ Die Pflegekosten explodieren. Wer sich in guten Händen wissen will, muss aus eigener Tasche zuzahlen, denn die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine kleine Basis.
■ Mit einer eigenen finanziellen Absicherung sind Sie unabhängig. Sie können sich die Pflegeeinrichtung aussuchen und müssen nicht auf die Hilfe Ihrer Kinder hoffen.
■ Sie nehmen die Last von Ihren Kindern, denn diese müssen im Ernstfall für Sie zahlen (siehe auch unten: Kinder haften für ihre Eltern) und haben sich ja auch um ihre eigene Altersvorsorge zu kümmern.
■ Sie ersparen sich die Scham, von den eigenen Kindern unterstützt werden zu

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