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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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bezahlt, der deutlich über jenem für Bundesanleihen mit gleicher Laufzeit liegt?

! Achtung! Hohe Zinssätze sind Risikoprämien und ein sicherer Hinweis auf Risiken.
◻ Verfügt der Emittent einer Anleihe über eine ausreichende Bonität? Sprich: Kann er die Zinsen zahlen, und ist die Rückzahlung gesichert?
! Einen Hinweis geben die Einstufungen der Ratingagenturen. Investieren sollte man nur in Anleihen, deren Emittenten mit AAA bis BBB (Beispiel: Rating durch Standard & Poors) bewertet werden. Eine Verschlechterung der Bonität führt zu sinkenden Anleihenkursen. Und das heißt für Sie: Brauchen Sie das Geld vor Ende der Laufzeit, machen Sie Verlust!
◻ Ist die Anleihe wirklich eine (sichere) Anleihe?
! Bezeichnungen wie Flex-Bonus-Anleihe, Oster- oder Aktienanleihe deuten auf spezielle Risiken hin. Beispiele sind: Das Wertpapier ist nachrangig (wird im Konkursfall schlechter abgefunden) oder die Zins- und/oder Rückzahlung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft.
    Aktien
◻ Wie groß ist die Marktkapitalisierung? Findet ein ausreichender Handel statt?
! Wenn es an der Börse nicht genügend Umsatz gibt und das Papier nur wenigen Anlegern bekannt ist, droht bei einem Börsencrash der Handel einzubrechen, und man kann seine Aktien nicht mehr verkaufen.
◻ Ist die Aktie im Vergleich zu den Unternehmensgewinnen günstig oder zu teuer? Macht das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust?
! Wer Einzelaktien kaufen möchte, muss sich gründlich informieren, wie es um das Unternehmen bestellt ist.
    Zertifikate
◻ Verfügt der Emittent des Zertifikats über eine ausreichende Bonität?

! Bei den meisten Zertifikaten handelt es sich um nachrangige Anleihen.
◻ Findet in dem Zertifikat ein Börsenhandel statt? Oder werden die Preise nur durch den Emittenten – sprich: das ausgebende Unternehmen – gestellt?
! Preistransparenz bietet der Börsenhandel, der Angebot und Nachfrage zusammenführt.
◻ Gibt es Ausschüttungen, und wie ist die Rückzahlung geregelt ?
! Lesen Sie unbedingt die Bedingungen, denn hier lauern oft die wahren Risiken, wenn die Rückzahlung von vielerlei Faktoren abhängt. Je komplizierter diese Bedingungen sind, desto schwieriger ist es, das Wertpapier zu verfolgen und das Risiko einzuschätzen.
    Die Finanzwissenschaft hat das Risiko auf eine Kennziffer gebracht : Die Volatilität ist ein statistisches Maß, das den Schwankungsbereich über einen bestimmten Zeitraum definiert. Je höher die Volatilität, desto risikoreicher die Geldanlage. Sichere Rentenfonds haben eine Drei-Jahres-Volatilität in etwa von drei. Das heißt, diese Geldanlage kann temporär mal drei Prozent ins Plus und mal drei Prozent ins Minus rutschen. Zum Vergleich: Defensive Aktienfonds oder Mischkonzepte haben eine Volatilität von circa zehn und sehr risikoreiche Aktienfonds von 30 und höher.
    Langeweile im Depot ist eine feine Sache!
    In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung las ich diese Schlagzeile: »Zertifikate gegen die Langeweile«. Gemeint war, man müsse doch angesichts der niedrigen Zinsen etwas tun. Schließlich gebe es hier und da doch viel viel höhere Gewinnaussichten. Mir graust es bei solchen Botschaften, denn in der Vermögensanlage geht es nicht darum, Langeweile zu vertreiben. Das verdeutlicht der folgende Depotvergleich:

    Sie u nd Er im Depot-Contest
    Sie und Er haben jeweils 200.000 Euro, die sie anlegen. Sie legt Wert auf Sicherheit, Er liebt das Risiko. Folglich haben die beiden unterschiedliche Depotstrukturen. Nach dem zweiten Jahr hat Er 21.600 Euro mehr im Depot und fühlt sich bestätigt: »No risk, no fun – wer sagt’s denn!« Der Katzenjammer beginnt am Ende des dritten Jahres. Und obwohl noch ein paar gute Jahre folgen, spricht die Bilanz am Ende des zehnten Jahres eine klare Sprache: Ihr Depot zeigt 294.011 Euro und Sein Depot 261.234 Euro. Satte 32.777 Euro weniger!
    Ganz klar – die Depotrenditen sind nur Modelle. Doch die zwei Beispiele repräsentieren meine langjährige Erfahrung: Ein einziges heftiges Jahr reicht aus, alle zuvor erzielten Erfolge zunichtezumachen !
    Im besten Jahr hätte Er eine elegante Wohnung kaufen können: 334.900 Euro. Am Ende des schlechtesten Jahres zeigte die Depotübersicht 183.150 Euro. Wer hält diese Schwankungen aus?
    Ihr Depot hat auch Verlustphasen, keine Frage. Aber die sind verkraftbar.

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