Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
der Finanzwelt â gibt es keinen Ausgleich. Besser ist eine negative Korrelation.
Die Folge daraus: Streuung an sich ist gut, denn Anleihen versprechen
grundsätzlich mehr Sicherheit, Aktien mehr Wachstum, Rohstoffe hohe Gewinne und Gold ein Stück Inflationsschutz.
Aber: Streuung allein schützt nicht vor Verlusten.
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Handlungs- und Anpassungsfähigkeit â das ist das A und O
Hartnäckig hält sich der Glaube, dass »Buy and hold«, also »Kaufen, Halten und dann sehn wir schon«, die beste Vorgehensweise sei. In früheren Jahren traf das gewiss zu. Die 1970er- und 80er-Jahre waren Wachstumsjahre für Deutschlands Unternehmen. Man konnte nicht viel falsch machen, wenn man sich ein Depot aus ein paar Standardaktien zusammenstellte, etwa BASF, Münchner Rück und VW, und sie einfach liegen lieÃ. Doch dieses Konzept funktioniert nicht mehr. Wer im Jahr 2000 die Aktien des Dax erwarb, musste nach zehn Jahren feststellen, dass er nichts verdient hatte.
Auch wenn man das zunächst nicht erwartet: Bei Anleihen besteht mitunter ebenso Handlungsbedarf. Warum? Die Sache scheint doch simpel: Anleihe kaufen, Zinsen kassieren, und nach x Jahren gibt es das Geld aufs Konto zurück. So soll es sein. Aber nehmen wir an, das Unternehmen oder der Staat, der die Anleihe ausgegeben hat, bekommt Probleme und den Ruf eines unsicheren Schuldners. Brauchen Sie dann das Geld vor Ende der Laufzeit, können Sie das Papier nur zu einem schlechteren Kurs verkaufen. Genauso geht es Ihnen, wenn die Zinsen steigen: Haben Sie einen Pfandbrief mit einer Verzinsung von drei Prozent, liegt der marktübliche Zins aber inzwischen bei fünf Prozent und läuft das Papier noch sieben Jahre, dann fällt der Kurs temporär um den zu erwartenden Zinsverlust â also um gut und gerne zehn Prozent â das ist eine Menge!
»Buy and hold« hat also versagt. Deshalb ist es für mich absolut unverzichtbar, Anlageentscheidungen immer wieder zu hinterfragen â und falls nötig, zu korrigieren. In bestimmten Phasen sind kleinere Unternehmen interessanter als die groÃen Standardaktien. In anderen Phasen sollte man lieber Titel aus dem
Segment »Medien« haben und besser keine Bauaktien. Plötzlich sind türkische Aktien gefragt. Und manchmal ist es besser, überhaupt nicht investiert zu haben. Das Risiko muss zur aktuellen Marktsituation passen! Aktives Handeln ist das A und O.
Aktiv oder passiv? Der alte Konflikt zwischen starren ETFs und aktiv gemanagten Fondsstrategien
ETFs (= Exchange Traded Funds) sollen einen Markt 1:1 abbilden. Meist handelt es sich dabei um einen Index. Wer also ein ETF auf den Dax kauft, geht davon aus, dass in die 30 gröÃten deutschen Aktienunternehmen investiert wird.
Steigt der Dax, steigt der ETF. Umgekehrt genauso. Das heiÃt im Klartext: Man lässt den Dingen ihren Lauf. Niemand greift ein, um Verluste zu begrenzen. Und damit hätten wir auch die Erklärung, warum man hier von »passiven« Fonds spricht. ETFs sind kostengünstig, weil der Management-Aufwand gering ist. AuÃerdem scheinen die Produkte transparent zu sein. Warum also nicht einfach in ETFs anlegen und den Aktien- und Rentenmarkt sowie die wichtigsten Rohstoffe passiv abbilden? SchlieÃlich schneiden sie oft ebenso gut ab wie etliche Fonds, die sich »aktiv« nennen.
Für Privatanleger sind ETFs, zumal auf Aktienindizes, erfahrungsgemäà nicht unproblematisch. Denn sie versprachen einst Transparenz und Kostenvorteile. Seit einiger Zeit stehen sie aber in der Kritik, weil viele von ihnen Indizes nachbilden, die es so gar nicht gibt, zum Beispiel Aktien eines eigens zusammengewürfelten Segments.
Manche Anbieter bilden auch gar nicht mehr den Index mit all seinen Einzeltiteln 1:1 ab. Sie nehmen nur die aus ihrer Sicht wichtigsten Aktien des Index und hoffen, dass diese Auswahl wie der Index läuft. Oder sie wählen eine kleine Auswahl von Aktien und der Rest des Portfolios wird mit Derivaten
(Swaps) abgedeckt. Transparent im Sinne des Erfinders ist das nicht.
Ein Indexinvestment ist unter normalen Umständen ein Bündel aus allem: aus erfolgreichen Unternehmen, Mittelmaà und Verlierern. Die Qualität des einzelnen Unternehmens wird völlig auÃer Acht gelassen. Passiv investieren geht so lange gut, wie der Markt steigt. Dann schlagen die Indexpapiere die meisten gemanagten Anlagestrategien. Groà wird der Katzenjammer in
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