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Verraten

Verraten

Titel: Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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Sil-Maier-Trilogie, geschrieben haben. Wie ist die Idee zu diesem Buchprojekt entstanden?
    Esther: Berry und ich arbeiten schon lange von zu Hause aus, jeder an seinen eigenen Projekten. Wenn man so viel zusammen ist, vermischt sich manches wie von selbst. Er hat mir zum Beispiel aus der Klemme geholfen, wenn ich eine Figur in eine unmögliche Position geschrieben hatte. Dieses »aus der Klemme helfen« hat sich dann irgendwann zu einer Co-Autorenschaft entwickelt.
    Dass Autoren gemeinsam Bücher schreiben, kommt selten vor. Was sind Ihrer Meinung nach die Voraussetzungen dafür, dass eine solche Zusammenarbeit gelingt?
    Esther: Keinen Geltungsdrang zu haben, den anderen nicht übertrumpfen zu wollen. Seine eigene Persönlichkeit hintanstellen und die gemeinsamen Kräfte bündeln zu können, um ein so gutes Buch wie möglich zu schreiben. Wir wissen beide, wo unsere Stärken liegen. Wir haben Respekt vor der Meinung des anderen und sind beide nicht leicht eingeschnappt.
    Berry: Unsere Biorhythmen sind unterschiedlich. Esther schreibt vor allem abends und nachts, ich tagsüber. Wir schreiben nie gleichzeitig, also sind wir uns auch konkret nie im Weg.
    Wie sieht Ihre Zusammenarbeit in der Praxis aus? Gibt es zum Beispiel eine klar definierte Aufgabenverteilung?
    Esther: Wir haben keine feste Aufgabenverteilung oder eine bestimmte Reihenfolge. Unsere Bücher entstehen allmählich, fast organisch. Normalerweise besuchen wir die Handlungsorte eines Buches, das brauchen wir, um uns auf das Buch und aufeinander einzustimmen. Zum Beispiel wollten wir in Verschleppt, dem Schlussteil der Trilogie, Maier auf die Suche nach seinen Wurzeln gehen lassen. Die liegen in München. Weil wir die Gegend noch nicht kannten, sind wir nach Bayern gereist. Indem er sich mit Münchnern unterhielt, kam Berry auf die Idee für die Handlung. Schon allein dadurch, dass ich mich an einem Ort aufhalte, dort esse und meine Beobachtungen mache, erfasse ich die Atmosphäre und finde das Lokalkolorit für das Buch. Später, wenn ich daran schreibe, kann ich die Szenen an den jeweiligen Orten wie einen Film vor mir ablaufen lassen.
    Berry: Esther schreibt intuitiv, szenenhaft, sie versetzt sich intensiv in eine Situation hinein, was die Handlung sehr unmittelbar macht. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit den Charakteren und den Handlungssträngen. Auf diese Art und Weise ergänzen wir uns gegenseitig.
    Gibt es aus Ihrer Sicht markante Unterschiede zwischen den Büchern, die Sie als Autorenduo verfasst und den Büchern, die Sie, Esther Verhoef, allein geschrieben haben, wie »Hingabe« und »Der Geliebte«?
    Esther: Die Escobers sind um einiges härter als meine Solothriller. Es gibt mehr Action, wenn auch nie auf Kosten der Charakterdarstellungen und des Tiefgangs. In einem Solothriller vermeide ich die Beschreibung von Gewalt so weit es geht und betone eher den psychologischen Aspekt.
    Berry: Es gibt aber auch Übereinstimmungen. Immer wieder hören wir von Lesern und Rezensenten, dass sich sowohl Esthers Solothriller als auch die Bücher, die wir gemeinsam schreiben, »echt« anfühlen. Den Lesern fällt es leicht, sich in die Atmosphäre, die Figuren und Situationen hineinzuversetzen. Als erlebe man es selbst oder verliere sich in einem guten Film, wobei dieser Film bei einem Escober düsterer, extremer und roher ist. Die Ereignisse folgen schneller aufeinander.
    Man erfährt in der Sil-Maier-Trilogie viele kenntnisreiche Details, von der Funktionsweise des organisierten Verbrechens über das Eindringen in unbekannte Gebäude bis hin zum optimalen Einsatz diverser Waffentypen und der Behandlung von Wunden. Wie gehen Sie bei der Recherche vor und wie wichtig ist dabei für Sie der persönliche Kontakt zu Experten?
    Esther: Wir recherchieren uns dumm und dämlich! Alles, was in einem Escober geschieht, muss auch tatsächlich möglich sein. Das macht das Schreiben eines Escobers manchmal schrecklich mühselig. Aber auch interessant: Für Verraten habe ich gemeinsam mit einem Waffenexperten einen Nachmittag auf einem Schießstand verbracht. Meine persönlichen Erfahrungen fließen praktisch eins zu eins in Verraten ein, wenn Susan Staal Schießunterricht erhält. Einmal habe ich eine Zeit lang in einer Tierarztpraxis hospitiert und ein andermal jemanden befragt, der internationale Ziele mit Cessnas anfliegt.
    Berry: Im Laufe der Zeit haben wir Kontakte zu einer Gruppe von Experten aufgebaut, die wir bei Fragen über ihr Fachgebiet anmailen oder

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