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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erfreut sein würdest. Und je länger ich die Sache vor dir geheimhielt, um so mehr Angst hatte ich, daß du denken würdest, ich hätte dich absichtlich getäuscht.«
    »Was du ganz bestimmt auch getan hast.«
    »Nicht wirklich. Ich habe die Sache nur nicht erwähnt, das ist ein Unterschied. Die Sache ist die - du hast mir gleich am Anfang erklärt, daß du Täuschungsmanöver verabscheust. Und du hattest bereits solche Schwierigkeiten, mir zu vertrauen, und irgendwie wurde alles immer problematischer. Und außerdem wollte ich auch nicht, daß meine Familie von meinem Geheimnis erfährt, und in letzter Zeit hast du schließlich auf äußerst gutem Fuß mit ihnen gestanden. Du hättest dich verpflichtet fühlen können, ihnen davon zu erzählen.«
    »Es reicht.« Gabriel unterbrach ihren Wortschwall, indem er ihr sanft die Hand auf den Mund legte. »Ich nehme an, du gestattest mir, dir dieses neueste Geständnis etwas zu erleichtern.«
    Sie sah ihn an und stellte fest, daß seine Augen fröhlich funkelten.
    »Nun, denn.« Gabriel nahm seine Hand vorsichtig von ihren Lippen. »Rollen wir die ganze Sache am besten anders auf. Was halten Sie von Ein gewagtes Abenteuer, Frau Verlegerin?«
    »Es ist einfach wunderbar. Ich war wirklich hingerissen. Wir werden mit einer Auflage von mindestens fünfzehntausend an-fangen. Und wir werden auch mit den Preisen raufgehen«, erklärte Phoebe begeistert. »Die Leute werden vor Laceys Buchladen Schlange stehen, um es zu kaufen. Und sämtliche Bibliotheken werden eine Ausgabe wollen. Wir werden ein Vermögen damit machen -« Sie unterbrach sich abrupt und starrte ihn entsetzt an.
    Gabriel lehnte sich gegen den Bettpfosten, kreuzte die Arme vor der Brust und setzte sein gefährliches Lächeln auf.
    »Du hast es die ganze Zeit gewußt?« fragte Phoebe kläglich.
    »Fast von Anfang an.«
    »Ich verstehe.« Sie sah ihn ängstlich an, doch seine Miene war undurchdringlich. »Könntest du mir vielleicht sagen, wie verärgert du darüber bist, daß ich deine Verlegerin bin?«
    »Ich glaube, das zeige ich dir lieber.«
    Er packte sie und warf sie auf das Bett. Dann stürzte er sich auf sie und rollte mit ihr über das zerwühlte Bett, bis sie auf ihm lag.
    Phoebe japste. »Ich hoffe, du bildest dir nicht ein, daß du diese Technik in Zukunft anwenden kannst, um meine Meinung über deine Arbeit zu beeinflussen.«
    »Das kommt drauf an. Ein verzweifelter Autor tut fast alles, damit sein Buch veröffentlicht wird. Meinst du, diese Art der Beeinflussung wäre erfolgreich?«
    »Sehr wahrscheinlich«, murmelte Phoebe.
    »In dem Fall darfst du dich darauf gefaßt machen, daß ich sie regelmäßig anwenden werde.«

Kapitel 22
    Dichter Nebel hing über London, als sie zum zweiten Mal abends vor Laceys Buchladen Posten bezogen. Die grauen Schwaden zogen wie eine endlose Parade von Geistern durch die Straßen und verschluckten das wenige Licht, das die Öllampen auf den Eisenmasten, die regelmäßig in Abständen am Straßenrand standen, ausstrahlten.
    Gabriel hatte keinen Zweifel, daß es ein ernster Fehler gewesen war, Phoebe zu gestatten, ihn und Anthony auf ihrer mitternächtlichen Beobachtungstour zu begleiten. Aber er war einfach nicht in der Lage gewesen, ihrer Logik und ihrem endlosen Flehen zu widerstehen. Seine Lady war eben genauso stur wie er selbst. Und er konnte nicht leugnen, daß sie ein gewisses Recht dazu hatte, dabeizusein, wenn er Neil Baxter in die Falle lockte.
    Wenigstens war es ihm gelungen, ihre diversen Vorschläge, sie als Köder zu benutzen, abzublocken. Zugegeben, ein paar ihrer Ideen waren höchst originell gewesen, aber am Ende hatte er sie alle verworfen. Er würde nicht ihr Leben aufs Spiel setzen, um diesen Hurensohn zu erwischen, der für all den Ärger verantwortlich war.
    Der Kompromiß, den er und Phoebe nach zahlreichen Auseinandersetzungen, nach Bitten und Betteln ihrerseits sowie leidenschaftlichen Vorträgen seinerseits erzielt hatten, war, daß sie die Geschehnisse von der Kutsche aus verfolgen durfte, wo sie in sicherer Entfernung wäre.
    Jetzt, da sie neben ihm in dem verdunkelten Fahrzeug saß, sah er zu ihr hinüber. Sie trug einen schwarzen Umhang mit einer Kapuze und wirkte darin mindestens ebenso geheimnisvoll und ätherisch wie der bleierne Nebel. Sie blickte angestrengt durch ein kleines Loch im Vorhang in Richtung des Buchladens.
    Anfangs, als sie die Kutsche in der Seitenstraße angehalten hatten, war sie vor Aufregung übergesprudelt, aber im

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