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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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klang ihre Stimme hart, doch die Unsicherheit in ihrem Blick hatte sie verraten. »Wann hätte ich es denn sonst machen sollen? Ich kann den Häcksler wohl kaum über Nacht laufen lassen.«
    Als Gideon die Sprache wiederfand, fuhr er sie leise, aber umso wütender an: »Hättest du nicht wenigstens ein paar Tage warten können, bis sich die Aufregung gelegt hat, bis die Gefahr, erwischt zu werden, geringer ist?«
    Ophelias Knöchel traten weiß hervor, so fest umklammerten ihre Finger den Lauf des Gewehrs. »Ich dachte, du würdest den Vormittag auf der Mülldeponie verbringen. Wenn du längst Bescheid weißt, warum bist du dann hergekommen?«
    »Ich wusste es nicht, aber …« Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um das Thema Vertrauen wieder aufzuwärmen. Aber er schwor sich bei Gott, dass er sie zur Seite nehmen würde, sobald sich die Gelegenheit ergab. Nachdem er dem Chief ein Zeichen gegeben hatte, nicht näher zu kommen, zwang er sich, in ruhigem und gelassenem Ton fortzufahren. »Ich nehme an, Constantine hat ihn beseitigt.«
    »Nein. Er war damals auf Tour. Ich vermute, er kann sich denken, was passiert ist.«
    Sie war also vollkommen alleine gewesen. »Was ist passiert? Hat Parkerson dich angegriffen? Dich vergewaltigt?«
    Ophelia sank in sich zusammen. »Er hat es versucht.«
    Gideon stieß einen langen, rauhen Atemzug aus. »Dann hat er ja bekommen, was er verdient hat.« Er ließ seine Worte wirken. »Aber du kannst ihn unmöglich durch den Häcksler jagen.«
    Ophelia schreckte zusammen. »Nein.« Sie schloss die Augen. »Aber ich wollte dich, dich und deinen Garten, um jeden Preis. Und außerdem stecke ich jetzt schon seit fast zwei Jahren mit ihm und diesen schrecklichen Träumen hier draußen fest … Ich wusste mir nicht anders zu helfen.« Sie zitterte am ganzen Leib. »Aber das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr, vermute ich.«
    »Stimmt, tut es nicht. Was für ein beschissenes Durcheinander.« Gideon legte den Arm um sie. Als sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, zog er sie nur noch näher an sich und gab ihr einen Kuss aufs Haar. »Tu mir den Gefallen und flirte mit dem Chief.«
    »Bitte?« Der Blick in ihren Augen war stumpf, beinahe abwesend.
    »Du musst ihn auf deine Seite ziehen«, flüsterte er, als der Chief gerade dabei war, sich aufzurappeln und sie mit bitterbösen Blicken traktierte. Gideon hob einen dicken Ast vom Boden auf und steckte ihn in den Häcksler. »Mach, was ihr Vampire für gewöhnlich tut. Er hat ein Faible für Fledermäuse, vielleicht hilft dir das. Zeig ihm deine Fledermauskästen und lass deinen Charme spielen.«
Wach auf, Mädchen,
wollte er am liebsten sagen.
Jetzt ist nicht die Zeit für Gefühlsduselei.
»Er denkt, du hättest mich verhext.«
    »Und, habe ich das?«, fragte Ophelia mit tieftrauriger Stimme.
    »Zweifelsohne.« Gideon versteckte seine Ungeduld hinter einem Lächeln. »Hör zu, Süße, der Chief ist ein sturer alter Esel, der denkt, an meiner Theorie über Donnie sei nichts dran. Eben hatten wir wieder einen anonymen Anruf mit dem Hinweis, dein Haus zu durchsuchen. Wenn du seinen Beschützerinstinkt erregen kannst …«
    »Das ist leider nicht alles, was ich erregen würde«, warf Ophelia ein.
    »Ich verlange ja nicht von dir, mit ihm zu schlafen.« Gideon widerstand dem Wunsch, Ophelia kräftig zu schütteln. »Er weiß, dass du ein Vampir bist, hatte selbst mal etwas mit einer von euch. Deshalb kennt er auch eure legendären Wutausbrüche. Vertrau mir. Wenn es dir gelingt, ihm zu zeigen, dass du ein liebenswürdiges, sanftmütiges und ganz und gar harmloses Mädchen bist, das dringend Rat wegen der Fledermauskästen braucht, wird er seine Meinung über dich bestimmt ändern.« Gideon packte sie beim Arm. »Komm zu dir, Ophelia. Du schleppst die Sache jetzt schon so lange mit dir herum. Du kannst es dir nicht leisten, gerade jetzt deinen kühlen Kopf zu verlieren.« Damit führte er sie zum Chief. »Ich muss jetzt noch ein paar Anrufe erledigen.«
    Besorgt glitt Ophelias Blick in Richtung des Grabes. »Aber, Gideon, was ist denn mit … Gideon, ich weiß, dass du ein Polizist bist, aber musst du dich unbedingt einmischen? Verstehst du denn nicht, was das bedeutet?«
    »Ich habe keine andere Wahl«, antwortete Gideon.

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    M it einem mulmigen Gefühl in der Magengegend führte Ophelia, die sich bemühte, so viel Anziehungskraft wie nur möglich aufzubringen und nicht einmal ihre Reißzähne verbarg, den Chief auf dem

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