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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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hinein. Sie roch ein bisschen nach Krankenhaus, aber das machte nichts. »Hast du dir Sorgen um mich gemacht?«, fragte sie.
    Ich nickte.
    »Das tut mir leid.« Mama fuhr mir mit der Hand über die Haare. »Es war blöd von mir, euch nicht gleich die Wahrheit zu sagen.«
    Ich nickte wieder. Allmählich wurde das Schluchzen weniger.
    Tim räusperte sich. »Und wer ist der Vater?«
    Ich schaute ihn empört an. Was war das denn für eine dämliche Frage?
    Mama lachte. »Na, Papa natürlich. Es ist ja noch nicht ganz so lange her, dass wir uns getrennt haben, und …«
    »Verstehe«, sagte Tim. »Wann kommt das Baby denn?«
    »Das dauert noch eine Weile.« Mama klopfte auf die Bettkante, und Tim setzte sich zu uns. »Wenn alles gut geht, wird es in ungefähr sechs Monaten geboren.«
    Die Tür ging auf, und Papa kam herein. Er stellte ein Tablett mit einer Tasse Kaffee, einem Glas Orangensaft und zwei Flaschen Cola auf den Nachttisch. »Hier kommt der Getränkeservice.« Er grinste. Dann sah er mein tränenverschmiertes Gesicht. »Oje. Du hast es ihnen gesagt, was?«
    Mama nickte. »Das hätte ich schon viel früher tun sollen.«
    Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Es war mir ein bisschen peinlich, dass ich einfach so losgeheult hatte.
    »Und? Was sagt ihr zu der großen Neuigkeit?«, fragte Papa. »Ist das nicht toll?«
    »Super!« Tim lächelte. »Hoffentlich wird es ein Junge. Oder Zwillinge.«
    Mama schlug sich mit der Hand vor den Mund. »Du lieber Himmel, daran hab ich ja noch gar nicht gedacht!«
    Papa reichte ihr den Orangensaft. »Und wenn schon, damit werden wir auch noch fertig.«
    Ich hörte, was sie sagten, aber ich verstand sie nicht richtig. Es war, als würde ich mir einen Film im Fernsehen ansehen. Ich war nur Zuschauerin. Was diese Menschen erlebten, hatte nichts mit mir zu tun. Das war nicht mein Leben.
    »Wo soll das Baby denn wohnen?«, fragte Tim. »Wir haben doch gar keinen Platz mehr. Müssen wir umziehen?«
    »Das werden wir alles noch sehen«, sagte Mama vage.
    »Ich will aber nicht umziehen«, sagte ich. Plötzlich war das Fernseh-Gefühl weg. Ich war wieder ich. Meine Mutter war schwanger, und ich wusste noch nicht so genau, wie mir das gefiel. »Auf dem Dachboden kann das Baby jedenfalls nicht wohnen«, stellte ich klar. »Das wird viel zu eng.«
    »Wir finden schon eine Lösung«, sagte Papa.
    Auf einmal tauchten tausend Fragen gleichzeitig in meinem Kopf auf. Ich stellte die wichtigste zuerst: »Heißt das, Papa zieht jetzt wieder zu uns?«
    Bei dem Gedanken wurde mir ganz warm. Ich stellte mir vor, wie Papa ins Atelier zurückkehrte. Es würde dort wieder nach Farbe riechen, und wir wären endlich wieder eine richtige Familie. So wie früher. Dafür hätte ich sogar ein neues Baby in Kauf genommen.
    Mama schüttelte den Kopf. »Nein, Rudi wird weiterhin in Dederstadt wohnen.«
    »Aber das geht doch nicht!«, rief ich. »Dann hat das Baby ja gar keinen Vater!«
    »Jedes Baby hat einen Vater«, sagte Mama. »Aber manchmal wohnen die Väter eben woanders.«
    Die Enttäuschung traf mich wie ein Hammerschlag. »Dann will ich das Baby nicht haben«, sagte ich trotzig.
    »Aber Emma …«, fing Mama an, doch ich ließ sie nicht ausreden.
    »Das Baby kann ja bei Papa in der WG wohnen«, schlug ich vor.
    »Das geht nicht, Emma, und das weißt du ganz genau.« Mama seufzte. »Ich kann gut verstehen, dass du etwas durcheinander bist, mein Schatz. Das kommt alles ziemlich plötzlich, nicht wahr? Aber wenn du dich erst mal an den Gedanken gewöhnt hast, wirst du dich bestimmt auf das Baby freuen.«
    Ehe ich Mama widersprechen konnte, öffnete sich die Tür, und eine Krankenschwester kam herein. »Wir müssen jetzt zum Ultraschall, Frau Laurenz.«
    Mama schlug die Decke zurück. »Wir reden später weiter. Ihr fahrt jetzt erst mal mit Papa nach Hause. Oma wartet bestimmt schon mit dem Mittagessen auf euch. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr heute Nachmittag wiederkommen.« Sie drückte mir einen Kuss aufs Ohr und zerzauste Tim die Haare.
    »Okay, dann bis später«, sagte Tim.
    Ich sagte nichts. Ich war froh, dass Mama keine schlimme Krankheit hatte. Aber die Sache mit dem Baby gefiel mir nicht. Sie gefiel mir ganz und gar nicht.
     
    »Na, endlich«, sagte Oma.
    Wir saßen beim Mittagessen, und Oma teilte Tomatensuppe aus.
    »Du hast es die ganze Zeit gewusst, oder?«, fragte ich.
    »Nicht die ganze Zeit, aber seit ein paar Wochen schon«, sagte Oma.
    »Na toll.« Ich warf Oma einen wütenden

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