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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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hoch. Die Todesangst lähmte ihn nicht, sondern gab ihm einen unglaublichen Energieschub. Er war flink wie eine Gazelle. Plötzlich hörte er Geräusche hinter sich. Er spürte das Böse hinter sich, fühlte, wie es dicht hinter ihm war. Sein Verfolger packte ihn am Fuß und hielt ihn fest, er hatte ihn eingeholt. In Bryan machte sich Panik breit und sein Schrei hallte durch die Luft.

Kapitel 35

    Sara saß an ihrem Tisch und versuchte, eine Suppe zu essen. Sie brachte aber nichts runter. Die Erinnerung hatte sie schlagartig wieder eingeholt. Das Gefühl von Schuld, Schmerz und Verzweiflung bohrte sich in ihre Brust. Vor ihr lag die Zeitung von heute mit der Headline: Sgt. Cooper schafft es nicht mal, ihr eigenes Kind zu schützen! Sie fegte die Zeitung vom Tisch. „Dieser Arsch“, murmelte sie vor sich hin. Es war früher Nachmittag, als Sara zu ihrem Auto ging. Kurz bevor sie die Fahrertür aufschließen wollte, spürte sie plötzlich einen Schatten hinter sich. Sie riss ihren Körper herum. Lundberg!

    Der Reporter stand vor ihr und hielt entschuldigend die Hände nach oben. „Sgt. Sorry, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte er trocken. Saras Körper spannte sich an. „Was fällt Ihnen ein, Lundberg? Verschwinden Sie und arbeiten Sie an einem weiteren Drecksartikel!“ Sara war wütend und kämpfte gegen den Drang an, ihm einen Schlag auf die Schläfe zu verpassen. Lundberg hielt sie fest. „Ich möchte Ihnen die Chance geben...“ Sara schüttelte ihren Arm und drückte Lundberg mit aller Kraft von sich. Ihre Augen zuckten vor Wut. „Verschwinden Sie! Sie behindern seit Monaten unsere Arbeit und erschweren uns jeden einzelnen Schritt, Sie Arschloch! Ich werde freiwillig kein Wort mit Ihnen reden. Und jetzt hauen Sie ab. Sofort.“ Sara brüllte ihn an. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, stieg sie in ihren Wagen ein und fuhr weg.

    Sie drehte das Radio voll auf und versuchte runterzukommen. Was dachte sich Lundberg dabei, einfach bei ihr vor der Wohnung aufzukreuzen? Sie schüttelte den Kopf und versuchte, Matt zu erreichen. Aber er ging wieder nicht an sein Telefon. Heute Mittag war sie kurz bei ihm zu Hause vorbeigefahren, es war alles dunkel. Sie hatte geklingelt. Nichts. Er schien nicht da zu sein oder er machte die Tür einfach nicht auf. Sara konnte Matt verstehen, sie machte sich schwere Vorwürfe. „Warum? Warum?“, stammelte sie immer wieder. Wäre sie doch nie Polizistin geworden, dann wäre Noah nichts passiert und Matt wäre ihr nicht weggelaufen. Sara hasste sich selbst. Sie fuhr mit ihrem Wagen durch die Gegend, bis sie feststellte, dass sie immer im Kreis fuhr. Ins Büro konnte sie nicht. Chief Miller würde sie wahrscheinlich in eine Zelle stecken. Ihr Team versorgte sie telefonisch mit allen neuen Informationen. Kelly hatte Cruz weitestgehend wieder hergestellt und nach ein paar Stunden Schlaf war er wieder ins Revier gefahren, um seinem Team bei der Suche zu helfen. Kelly war unterdessen nach Hause gefahren. Heute sollten noch die Ergebnisse der Spurensuche eintreffen. Sara wartete auf den Anruf, aber ihr Handy blieb standhaft stumm und war nur ein überflüssiges Gewicht in ihrer Tasche. Sie überlegte, was sie zur Überbrückung tun könnte. Sie musste etwas tun, sonst würde sie verrückt werden.

    Da kam ihr Familie Caulfield in den Sinn. Sie wollte sich sowieso noch bei Joseph für das nächtliche Fahren bedanken. Sie drehte um und fuhr Richtung La Jolla. Insgeheim hoffte sie irgendwie, auch Matt dort anzutreffen. Ihr Weg führte sie über Pacific Beach, einem alten Küstenort, der für alle Amerikaner ein Begriff ist. Sara schaltete das Radio aus und kurbelte das Fenster herunter, sie genoss den kühlen Wind auf ihrem Gesicht. Sara mochte PB, wie es die Einheimischen nannten, es lag nur wenige Meilen nordwestlich der Innenstadt und war insbesondere im Zuge der Weltwirtschaftskrise ein gern besuchtes Juwel. Hier fand man Dinge, die man sonst nicht vorfand, wie beispielsweise Häuser, viele Menschen und einen der besten Strände der USA - der vor allem kostenlos und für jeden zugänglich war. Das Konzept war immer Spaß. PB war der einzige Strand in Kalifornien, an dem man noch trinken durfte. Zwischen der Mittagszeit und den frühen Abendstunden war es offiziell erlaubt, Alkohol zu konsumieren – in welchen Mengen auch immer. Diese Tatsache machte PB schnell zur Partymeile Amerikas mit dem Luxus eines Strandes vor der Tür. Für Surfer wurde es schnell zu einem Mekka. Sara

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