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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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unsere Gegend führt?«, fragte er. »Vielleicht Olle Ivarsson?«
    Nielsen wollte antworten, doch Bergman war schneller.
    »Wir haben eine Fahndung nach ihm rausgegeben, vielleicht haben Sie die gesehen? Aber wir haben noch nichts gefunden. Nicht die geringste Spur. Haben Sie eventuell von ihm gehört?«
    Nielsen schüttelte den Kopf und sah ihn an. »Bernt Larsson«, sagte er schließlich. »Ich wollte mit Ihnen über Bernt Larsson sprechen.«
    Bergman hob überrascht eine Augenbraue. »Dann haben Sie von seinem Selbstmord gehört?«, fragte er. »Warum wollen Sie mit mir über ihn reden?«
    »Kannten Sie ihn vorher schon?«
    Sune Bergman sah Nielsen nachdenklich an.
    »Sie meinen, was er so getrieben hat? Natürlich wusste ich davon. Ich wusste, dass er ein Gauner war.«
    »In welchen Ausmaß?«
    Bergman zuckte mit den Schultern. »Tja, das ist nicht so leicht zu beantworten. Er wurde ja vielerlei Dinge verdächtigt. Dies und das. Aber es gab nie genügend Beweise gegen ihn. Und es ging auch nie um Gewaltverbrechen. Dass er sich einfach erschießt war eine völlige Überraschung für alle. Ja, dass er überhaupt eine Waffe zu Hause hatte.«
    »Hat Ivarsson über ihn gesprochen?«, fragte Nielsen.
    »Ja, natürlich hat er einiges erzählt. Er kannte ihn ja von früher, als der noch ein kleiner Knirps war. Und er war laut Ivarsson schon damals ein sauberes Früchtchen.«
    Bergman beugte sich nach vorne.
    »Warum fragen Sie das? Glauben Sie, dass es da einen Zusammenhang gibt? Zwischen Ivarsson und Larsson?«
    Nielsen strich sich nervös übers Gesicht. »Ich weiß einiges über Bernt Larsson, das Sie vielleicht auch wissen sollten.«
    Während er erzählte, sah er, wie sich der Gesichtsausdruck von Sune Bergman veränderte: von Misstrauen über wachsende Verwirrung, dann Empörung und schließlich Wut.
    »Was zum Teufel wollen Sie damit sagen!«, stieß er hervor, nachdem Nielsen seinen Bericht abgeschlossen hatte. »Dass Sie mitangesehen haben, wie er sich umgebracht hat, und sich einen Dreck darum geschert haben, es uns zu melden? Sie sind einfach abgehauen?«
    »Sie waren nicht dabei«, erwiderte Nielsen. »Man kann nicht im Voraus sagen, wie man reagieren wird. Darauf hat man keinen Einfluss.«
    »Sie haben sich fast einen Monat Zeit gelassen!«, brüllte Bergman. »Das ist verdammt noch mal strafbar! Ich werde dafür sorgen, dass...«
    Er verstummte und schüttelte den Kopf.
    »Und überhaupt alles, was Sie mir da erzählt haben, das ist doch krank! Was wollen Sie mir eigentlich einreden?«
    Nielsen lehnte sich aufgebracht über den Tisch.
    »Wie wäre es, wenn Sie mir zuhören würden anstatt zu brüllen! Glauben Sie im Ernst, dass ich hier sitze und Ihnen das zu meinem Vergnügen erzähle?«
    Sune Bergman hob eine Hand.
    »So, jetzt beruhigen wir uns beide wieder«, sagte er.
    Er betrachtete Nielsen eine Weile.
    »Wie soll ich denn wissen, ob etwas davon stimmt?«
    Nielsen schwieg.
    »Bengt Andersson«, sagte er schließlich. »Es kann überprüft werden, dass Larsson sich so nannte. So wie ich es auch gemacht habe, bei den Nachbarn. Und man könnte Bernt Larssons Aktivitäten in den Siebzigern nachgehen, zum Zeitpunkt von Anna-Greta Sjödins Verschwinden. Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, die beiden anderen Leichen zu identifizieren, jetzt wo man von zwei potenziellen Opfern ausgehen kann. Und die Überreste der Geschwister Härlin müssten auch zu finden sein, wenn sein Bericht der Wahrheit entspricht. Aber das ist ja alles nur der bereits verjährte Teil der Geschichte, sozusagen. Kennet Eriksson und Ivarsson, bei den beiden hat er zu keinem Zeitpunkt ein Verbrechen zugegeben - nur indirekt. Und er sagte auch nichts darüber, wo ihre Leichen zu finden seien.«
    Er holte Luft.
    »Und Harri. Ich weiß nicht, ob es Beweise gibt, die belegen, dass er mit derselben Waffe erschossen wurde, mit der sich Larsson gerichtet hat. Und zudem sind es auch alles nur Indizien. Das Einzige, was wir haben, ist wohl meine Aussage.«
    »Mit der Sie sich unmittelbar an die Polizei hätten wenden müssen«, warf Bergman unwirsch ein.
    »Wer hätte mir denn geglaubt?«, sagte Nielsen.
    Bergman breitete die Arme aus.
    »Ich meine nur, dass es ein bisschen spät ist, jetzt als verantwortungsbewusster Bürger aufzutreten, das müssen Sie doch einsehen?«
    »Wann hätte ich es denn tun sollen?«, sagte Nielsen. »Ich habe zu Anfang so wenig begriffen wie alle anderen auch. Und später - es ist so, wie ich es sage, wer hätte

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