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Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Smedberg
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mir denn geglaubt? Hätten Sie es?«
    Bergman starrte vor sich, schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß noch nicht einmal, ob ich Ihnen jetzt glaube. Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«
    Er heftete seinen Blick wieder auf Nielsen.
    »Behaupten Sie ernsthaft, dass Ivarsson in irgendeiner Form in dieser Sache mit drinsteckte?«
    Nielsen schwieg einen Moment.
    »Ich hatte Sie gefragt, ob Ivarsson ein guter Polizist sei, als wir uns das erste Mal unterhielten«, sagte er schließlich. »Sie behaupteten, soweit ich mich erinnere, dass er das sei. Aber Sie hörten sich nicht sonderlich überzeugt an.«
    Er machte eine abwehrende Geste zu Bergman, der gerade den Mund öffnete. »Sie müssen ihn nicht verteidigen. Er kann ja gut gewesen sein, das vermag ich nicht zu beurteilen. Aber er war nicht sonderlich beliebt, stimmt's?«
    Erneut holte er Luft.
    »Aber - nein, ich glaube nicht, dass er etwas mit Anna-Greta Sjödins Verschwinden zu tun hat. Dennoch, vielleicht steckt ja in dem, was Larsson mir erzählt hat, ein Fünkchen Wahrheit. Ich bin davon überzeugt, dass es eine offene Rechnung zwischen Ivarsson und Larsson gegeben haben muss. Was genau, das kann ich nicht sagen, aber eine Art gegenseitiger Missbrauch vielleicht. Da war viel zu viel Ablehnung - ja sogar Hass -, wenn sie voneinander sprachen, als dass da nichts dahinter gewesen wäre.«
    Bergman musterte ihn regungslos.
    »Und jetzt soll also Ivarsson ermordet worden sein? Von Bernt Larsson. Und seine Leiche ist versteckt. Gott weiß wo?«
    Nielsen grinste müde.
    »Ja. Zumindest ist es das, was ich glaube. Obwohl er es nie richtig zugegeben hat.«
    Sune Bergman trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. Dann wechselte er das Thema.
    »Die Überreste von Anna-Greta Sjödin. Warum hat er sie überhaupt wieder ausgegraben, wenn es so ist, wie Sie sagen? Dazu hatte er doch in keiner Weise irgendeine Veranlassung, im Gegenteil!«
    »Das hat er nicht mehr selbst entschieden«, antwortete Nielsen.
    Er wartete einen Augenblick, ehe er fortfuhr.
    »Er wollte entdeckt werden. Oder vielmehr, etwas in ihm wollte es, wollte endlich alles erzählen. Wenn er dort oben beim Kahlschlag nicht überrascht worden wäre, hätte er dafür gesorgt, dass das Skelett an anderer Stelle gefunden worden wäre. Etwas trieb ihn dazu, etwas, das er nicht unter Kontrolle hatte.«
    »Aha, Sie sind jetzt auch noch Psychologe geworden?«, sagte Bergman trocken.
    Nielsen schüttelte den Kopf. »Das musste ich gar nicht. Ich verstehe auch so, wie er funktionierte.«
    Bergman betrachtete ihn mit forschendem Blick, ohne ein Wort zu sagen. Dann drehte er sich weg und schüttelte sich, als wollte er etwas Lästiges loswerden. »Verflucht, das kann ich wirklich nicht gebrauchen«, sagte er mit einem Seufzer. »Das kann keiner gebrauchen. Dass wir jetzt wieder in dieser Sache wühlen... Wissen Sie, wohin das führen wird? Wir werden bis zum Hals in bösem Getratsche und überflüssigem Schreibkram sitzen, genauso wie die Kollegen damals!«
    Er warf Nielsen einen herausfordernden Blick zu.
    »Sie kommen zu mir und erzählen mir eine Gruselgeschichte. Was soll ich Ihrer Meinung nach denn jetzt tun? Können Sie mir das sagen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Nielsen. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Und trotzdem waren Sie gezwungen, hierher zu kommen und es mir zu erzählen?«
    »Das war mir ein Bedürfnis«, sagte er. »Um es endlich zu einem Abschluss zu bringen.«
    Sune Bergman schnaubte wütend. »Zu einem Abschluss? Dann hätten Sie mal lieber Ihr Maul halten sollen, nicht wahr?«
    Er grinste und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte er. Er richtete sich in seinem Stuhl auf und sah Nielsen lange an. »Nein, ich kann das alles nicht glauben«, sagte er. »Wenn Sie nicht noch konkretere Hinweise haben. Für mich klingt das alles wie ein Traum von Ihnen. Oder wie Fieberphantasien. Haben Sie schon mit einem Arzt gesprochen?«
    Ihre Blicke trafen sich. Dann nickte Nielsen kurz und erhob sich.
    »Vielleicht haben Sie Recht«, sagte er mit einem flüchtigen Lächeln. »Vielleicht sollte ich das einmal tun.« Er drehte sich um und ging zur Tür.
    »Haben Sie vor, etwas darüber zu schreiben?«, hörte er Bergmans Stimme hinter seinem Rücken.
    Nielsen schüttelte den Kopf.
    »Es gibt nichts, worüber man schreiben könnte«, sagte er.
    Er ging ins Café und setzte sich. Der einzige Zug nach Süden fuhr erst in ungefähr einer Stunde. Es

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