Verschwoerung der Ritter

Wamm!, Wamm! , brannte er dem Bären kantige Geschosse auf den Pelz. Das Raubtier wusste gar nicht, wohin es mit seinen Tatzen schlagen sollte. Aber Ben hatte sein Ziel erreicht, der Bär wandte sich von Kalle ab. Nun sprangen auch noch Raketa und Maddox hinzu. Armreif und iBELT einsatzbereit. Beim Anblick seiner Freunde rappelte sich Kalle wieder auf. Er wollte sich nicht vor den Augen von Löwenherz blamieren. »Stopp!«, rief er ihnen zu. »Lasst ihn mir!« Er hielt das Schwert in die Sonne. Wie mit einem Spiegel lenkte er die Strahlen in die Augen des Bären um. Geblendet und orientierungslos fauchte das Tier auf. Dann drehte es sich um und verschwand im Wald.

Ritterschlag für Helden
    Bens Atem rasselte vor Anspannung. Er rannte zu Kalle und umarmte ihn. »Das hätte verdammt schiefgehen können!«, schnaufte er. Da schepperte es hinter ihnen. Der König kam auf sie zu. Kalle kniete sich sofort hin und legte sein Schwert vor sich. Jetzt sank auch Ben auf die Knie. Maddox und Raketa taten es ebenso. Die mächtige Ausstrahlung von Richard Löwenherz hatte auch sie ergriffen. »Wer ihr seid ist mir egal«, begrüßte der König sie. »Aber ich will, dass ihr von heute an nicht mehr von meiner Seite weicht, tapfere Jünglinge. Auch das Mädchen nicht.« RaketasWangen glühten auf. Sie lächelte Löwenherz an. Der hob sein Schwert und legte die Spitze auf Bens Schulter. »Eigentlich schlage ich auf diese Weise nur Männer zu Rittern. Aber ich fühle, dass es auch für euch richtig ist. Seid meine Knappen!«
    Ben spürte das kalte Metall durch seine Kleidung. Richard Löwenherz berührte beide Schultern mit seinem Schwert. Dann tippte er leicht auf Bens Kopf. In diesem Moment hätte Ben schwören können: Der König schlug ihn eigentlich zum Ritter. Ritter Ben Ohneangst.

    Sein Herz wurde ganz heiß bei dem Gedanken. Nur einen kurzen Augenblick lag das Schwert auf seinem Kopf. Aber die Kraft des Ritterschlags durchströmte Ben noch immer. Er nahm sich fest vor, seinem Ritternamen keine Schande zu machen. Egal was passierte, er würde mutig sein!
    Langsam öffnete Ben die Augen. Löwenherz machte Raketa, Maddox und Kalle auf dieselbe Art zu seinen Knappen.
    »Es gibt eine Menge Leute, die mich lieber tot als lebendig sehen würden«, fuhr der König fort. »Zusätzliche Aufpasser wie euch kann ich gut gebrauchen.« Er drehte sich zu seinen Gefolgsleuten um. »Pferde für meine neuen Knappen! Und eine Schwertscheide für den Bezwinger des Bären.«
    Kalle befestigte die Scheide gleich an seinem Gürtel. Endlich musste er RotbartsSchwert nicht mehr in den Händen halten. Vier Rösser wurden herbeigebracht. Muskulös und bildschön. Ihr Fell glänzte in der Sonne. Sofort schwangen sich Maddox und Raketa in die Sättel. Die Piloten hatten scheinbar bei ihrer Ausbildung zu Geheimagenten Reiten gelernt. Ben und Kalle aber brauchten mehrere Anläufe, bis sie oben waren. Dann hingen sie wie Sandsäcke auf den Tieren. Ben schämte sich. Er riss am Zügel, nichts tat sich. Er presste seine Fersen in die Flanken des Pferdes, es wieherte bloß. Da sprengte Löwenherz los. Zum Glück folgten auch die Pferde von Kalle und Ben ihrem Herrn. Und bis zur Burg blieb noch viel Zeit, Reiten zu lernen.
    In der Aufregung hatte niemand etwas von der kleinen Erschütterung mitbekommen. Ein zweiter Zeitgleiter war gelandet. Nochmoderner als der erste. Mit ausgesprochen guter Abhöranlage ausgerüstet. Am Steuer zwei rosafarbene, künstliche Kraken. Animaloide Androiden. Nun trat ihr Meister an die Scheibe und betrachtete aus der Ferne die davonreitenden Ritter. Er kraulte sich seinen Bart mit der weißen Strähne. »Ben«, knurrte der Mann. »Dieses Mal wirst du mir nicht entkommen!« Dann schallte sein teuflisches Lachen durch den Wald.

Überfall aus dem Hinterhalt
    Strahlend vor Glück durchquerte Ben auf seinem prächtigen Schimmel den Wald. Umringt von Rittern! Langsam gehorchte auch das Pferd seinem Willen. »Hast du das eben auch gefühlt?«, fragte er seinen besten Freund. »Als uns das Schwert berührte?«
    »Ja«, sagte Kalle ergriffen. »Das war echt cool.«
    Maddox und Raketa tauchten neben ihnen auf. »Co-Pilot, wir brauchen eine neue Attraktion für den Park der Weltgeschichte. Kopiere Richard Löwenherz!«
    Maddox schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.Unsere Chefin meinte, wir sollen uns bei dieser Reise ganz auf Ben konzentrieren.« Er grinste.
    Raketa verzog das Gesicht. »Aber ich finde, wir könnten so einen tapferen Ritter