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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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werden schon ungeduldig auf uns warten. Hoffentlich hat Magda uns ordentlich viel Würzwein heiß gemacht.»
    Griet und die weise Frau erwarteten sie tatsächlich bereits gespannt.
    «Wie war es?», rief Griet und rückte auf der Bank zur Seite, um ihrer Stiefmutter Platz zu machen. Mira setzte sich ihr gegenüber und nahm dankbar den Becher mit heißem Wein entgegen, den Magda ihr reichte. Die Magd wandte sich sogleich wieder dem Eintopf zu, der in dem großen Topf über dem Dreifuß köchelte, doch auch sie blickte neugierig zu ihrer Herrin.
    Adelina trank ebenfalls zunächst einen großen Schluck Wein und seufzte zufrieden auf.
    «Sehr gut. Das habe ich jetzt gebraucht. Scheußliches Wetter!» Sie lächelte Griet zu.
    «Wir haben natürlich unsere Aussagen vor dem Schöffenkolleg gemacht, und somit wird nun sowohl gegen Beede Palm als auch gegen Hein und Dora Anklage erhoben. Hein wird vermutlich wegen Mordes hingerichtet, Dora wegen Mithilfe zumindest ins Gefängnis kommen. Bei Beede bin ich mir nicht sicher. Sie war die Anstifterin, das ist ganz klar, und sie streitet es auch nicht ab. Doch sie hat ihren Verstand verloren, und da ist es fraglich, ob man sie hinrichten wird. Ins Gefängnis kommt sie ganz sicher.»
    «Sie gehört in den Narrenturm», stellte Mira mit einem Schaudern fest.
    «Da magst du recht haben», stimmte Adelina zu. «Warten wir ab, wie das Hohe Gericht entscheiden wird.»
    «Wollte sie den Haupt…» Griet stockte und errötete leicht. «Wollte sie Onkel Tilmann wirklich nur umbringen, weil er sie damals nicht hat heiraten wollen?»
    «Ja, so ist es wohl. In ihrem wirren Verstand macht sie ihn für ihr eingebildetes Unglück verantwortlich.» Sie zögerte. «Obwohl man ja durchaus sagen kann, dass mein Bruder das Talent hat, Frauen tief zu beeindrucken.» Sie warf Mira einen kurzen Seitenblick zu.
    Mira zuckte zusammen und errötete nun ebenfalls. «Aber Meisterin, ich würde ihn doch niemals umbringen wollen.»
    «Nein?» Amüsiert blinzelte Adelina. «Wenn man euch beiden so zuhört, könnte man aber schon auf den Gedanken kommen, dass ihr nicht selten kurz davor steht, euch gegenseitig den Garaus zu machen.»
    «Das … das ist was anderes.»
    «Das will ich doch hoffen!»
    «Beede war also die Anstifterin zu den Mordanschlägen», kam Ludmilla wieder auf das ursprüngliche Thema zu sprechen, «und hatte gar nichts mit der Verschwörung des Grafen van Wesel zu tun.»
    Adelina nickte. «So ist es. Sie hat zwar versucht, die Verwirrung um diese Angelegenheit für sich auszunutzen, aber ganz offenbar hat das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Beede schwört, dass sie nicht einmal wusste, inwieweit ihr Gemahl in die Verschwörung verstrickt war.»
    «Unglaublich», konstatierte Griet.
    «Aber letztlich ein Glücksfall», erklärte Adelina. «Sie hat nämlich die Tasche mit den Beweisstücken, die Clais bei sich trug und die Harro nach dem Mord an sich genommen hatte, in ihrer Unwissenheit nicht vernichtet, sondern in ihrer Truhe versteckt.»
    «Dumm», befand Ludmilla.
    «Aber gut für Tilmann», ergänzte Adelina. «Nun kann er nämlich alle Beweise dem Rat vorlegen und dem Grafen und seinen Spießgesellen das Handwerk legen.»
    «Was hiermit geschehen ist», erklang von der Küchentür her Tilmanns Stimme. Dicht gefolgt von Neklas betrat er den Raum und steuerte sogleich die warme Ofenbank an. Magda eilte herbei, um ihnen die nassen Mäntel abzunehmen, und hängte die triefenden Kleidungsstücke neben dem Ofen zum Trocknen auf. Adelina schenkte derweil Würzwein für alle ein.
    «Evert Palm zwitschert wie ein Vogel im Frühling», fuhr Tilmann sichtlich zufrieden fort. «Seinen Posten im Stadtrat ist er natürlich los, und er wird auch sicher eine harte Strafe zu erwarten haben.»
    «Gefängnis?», fragte Adelina.
    «Möglich», antwortete Neklas. «Aber ich glaube eher, dass er für immer aus der Stadt verbannt wird.»
    Tilmann nickte zustimmend. «Davon ist auszugehen. Ailff van Wesel dürfte seine Edelbürgerschaft los sein. Der Rat wird Wiedergutmachung von ihm verlangen und eine Fehde androhen, falls er sich weigert.»
    «Ein Krieg?» Mira starrte ihn erschrocken an.
    Tilmann hob die Schultern. «Im schlimmsten Fall, ja. Aber ich denke, das wird sich van Wesel zweimal überlegen. Gegen eine Übermacht der Kölner Stadtsoldaten zu bestehen, dürfte ihm schwerfallen. Er wird versuchen, sich herauszuwinden, die gestohlenen Gelder zurückzahlen und mit der Schmach leben, die ihm

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