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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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nun anhängt. Der Bann wird ihn ebenfalls treffen, also werden all seine geschäftlichen Beziehungen zu Köln für eine ganze Weile verhindert.»
    «Hartmann vom Winkel ist uns übrigens auch im Gerichtssaal begegnet», warf Neklas ein. «Er berichtete, dass er Veit Liesborn aufgestöbert hat. Wie wir vermutet hatten, verbarg er sich auf des Grafen Land. Ihn werden ebenfalls Gefängnis oder Bann treffen – oder beides. Den Gerichtsschreiber Mats Thönen, der laut Palm ebenfalls in die Sache verstrickt ist, sucht man derzeit noch. Es ist anzunehmen, dass auch er der Stadt verwiesen wird.»
    «Das sind aber sehr milde Strafen für Verräter», befand Griet sichtlich überrascht.
    Neklas schüttelte den Kopf. «Mag sein, dass es so wirkt, aber bedenke, dass eine lebenslange Verbannung aus Köln bedeutet, alle Verbindungen hierher, also auch zu Familie und Freunden abbrechen zu müssen. Es kann auch durchaus sein, dass vom Gericht zusätzliche Strafen wie Gefängnis oder Geldzahlungen verhängt werden. Da allerdings die Morde nicht auf das Konto der Verschwörer gehen, sind härtere Strafen in den Augen der Richter wahrscheinlich nicht angebracht.»
    Griet nickte nachdenklich. «Stimmt, für die Morde sind sie nicht verantwortlich. Ich begreife nicht, wie Frau Beede so etwas Schreckliches tun konnte. Noch weniger, wie es sein kann, dass dieser Harro und seine Geschwister ihr dabei geholfen haben.»
    Tilmann stand von der Ofenbank auf und setzte sich zu den anderen an den Tisch. «Beede wusste, wie sie die drei um den Finger wickeln konnte. Offenbar waren sie ihr schon seit Jugendtagen regelrecht hörig.»
    «Sie beten diese Frau an», bestätigte Mira. «Ich habe gesehen, wie sie …» Sie schüttelte sich. «Sie ist vor allem mit den beiden Männern in äußerst unschicklicher Weise umgegangen.»
    «Es scheint, als habe sie die wenigen Talente, die sie besitzt, zu ihrem Vorteil eingesetzt», übernahm Tilmann wieder das Wort. «Inwiefern ihr verwirrter Geist auf die anderen abgefärbt hat, kann man nicht genau sagen, aber Beede ist offensichtlich wahnsinnig. Ihr Bruder wird sich zumindest für eine Unterbringung in einer bezahlten Einzelgefängniszelle starkmachen.»
    «Es muss ein furchtbarer Schlag für ihn und seine Familie sein», sagte Adelina. «Für ihn tut es mir leid.»
    Tilmann nickte zustimmend. «Noch mehr, nachdem Beede heute Nacht versucht hat, sich mit dem Betttuch in ihrer Zelle zu erdrosseln.»
    «Heilige Muttergottes!», rief Adelina entsetzt und bekreuzigte sich. Alle übrigen Anwesenden taten es ihr gleich. «Wie furchtbar!»
    «Es ist ihr nicht gelungen», fuhr Tilmann grimmig fort, «weil der Wächter sie rechtzeitig davon abhalten konnte. Fortan wird sie – und ich fürchte für immer – angekettet werden.»
    Betretenes Schweigen folgte seinen Worten.
    Schließlich räusperte er sich und warf Mira einen seiner typischen, gewittrigen Blicke zu.
    «Bleibt noch eines.» Als sie den Kopf hob und ihn sichtlich nervös ansah, fuhr er fort: «Nämlich herauszustellen, dass sich in diesem Raum zwei Frauen befinden, denen für ihren Leichtsinn und ihre entsetzliche Neugier der Hintern versohlt gehört.»
    «Was?» Adelina riss überrascht die Augen auf.
    Mira fuhr ebenfalls hoch. «Wie bitte? Ich höre wohl nicht recht! Wenn Frau Adelina und ich nicht gewesen wären, würdest du jetzt in einer Kerkerzelle in der Kunibertstorburg verrotten!»
    Tilmann zog die Augenbrauen leicht zusammen. «Mag sein, aber das ändert nichts daran, dass du dich verdammt noch mal in Lebensgefahr begeben hast, indem du diesen Schurken allein nachgeschlichen bist.»
    «Doch nur, um dir zu helfen!»
    «Ganz zu schweigen von Adelinas Idee, nachts durch Köln zu geistern, um nach dir zu suchen. Aber sie hatte wenigstens genügend Verstand, sich zwei kräftige Kerle zur Verstärkung mitzunehmen.»
    «Mir blieb doch gar keine Gelegenheit, jemanden zu holen», verteidigte sich Mira und funkelte ihn wütend an. «Deshalb habe ich doch Griet geschickt, oder etwa nicht? Wie hätte ich denn wissen sollen, dass sich Beede und Harro nicht lange in dem Haus am Waidmarkt aufhalten würden? Ich bin ihnen gefolgt, damit sie uns nicht wieder entwischen.»
    «Und auf den Gedanken, dass sie dich entdecken könnten, bist du gar nicht gekommen, wie? Was wäre gewesen, wenn wir dich nicht gefunden hätten?» Tilmanns Stimme schwankte leicht, und das schien ihn noch mehr aufzubringen.
    Adelina blickte atemlos zwischen den beiden Streithähnen hin

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