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Verschwunden

Verschwunden

Titel: Verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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Eva Gomez an, ihre Kollegin an der Grundschule, und fragte, ob sie nicht Lust habe, etwas zu unternehmen. Eva hatte es ihr in den zwei Jahren, die sie schon Lehrerinnen an derselben Schule waren, bereits mehrmals vorgeschlagen, doch bisher war Lane nie darauf zurückgekommen.
    Eva freute sich über den Vorschlag, und so ging Lane am Samstagabend statt zu einer Hochzeit ins Kino mit der immer fröhlichen Eva.
Sie musste gestehen, es war anstrengend. Sie musste sich die ganze Zeit zu einem Lächeln zwingen, während Eva lustige Geschichte erzählte. Und am Ende des Abends, nachdem sie auch noch einen Drink trinken gegangen waren, taten Lane die Lachmuskeln richtig weh.
    Um halb zwölf verabschiedeten die beiden sich und Lane wusste wieder, warum sie sich bisher nie mit Eva verabredet hatte.
Etwas angeschwippst stieg sie aus der Bahn und ging die Treppe der 7 Av Station hinunter.
    Sie würde um Mitternacht zu Hause sein. Sollte sie dann gleich ins Bett gehen oder noch einen schönen Film ansehen? Sie hatte mindestens ein Dutzend DVDs im Regal, die aus der Auflösung der Videothek eines Bekannten stammten, und die sie schon ewig hatte ansehen wollen. Da würde sich doch bestimmt etwas Passendes finden. Wenn es nur keine alberne Liebesschnulze war.
    Wahre Liebe. Ob es die wirklich gab, daran zweifelte Lane inzwischen. Und in ihrem Kopf schwirrte es auch zu sehr, um jetzt darüber nachzudenken.
Irgendwas mit Action musste jetzt her. Oder eine Komödie. Etwas zum Abschalten, dachte sie. Und dann bekam sie ein mulmiges Gefühl im Bauch.
    Sie hatte, unbewusst, bereits vor einigen Minuten bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Doch der Alkohol in ihrem Blut hatte sie eine Weile brauchen lassen, um es zu kapieren.
Auf einmal war sie sich sicher, sie wurde verfolgt.
    Um sie herum war es dunkel. Es waren noch ein paar vereinzelte Leute auf den Straßen, schließlich war es Samstagnacht. Doch wenn es jemand auf sie abgesehen hätte, könnte er sie schnell in eine unsichtbare Ecke zerren.
    Sie ging nun schneller und nahm Schritte wahr, die immer dichter hinter ihr zu sein schienen. Um sich umzudrehen, hatte sie zu große Angst. Also fing sie an zu laufen. Die Schritte hinter ihr wurden auch schneller.
    Sie lief, so schnell sie konnte. Ihr Kopf war plötzlich klar wie die frische Luft in dieser Novembernacht.
Sie lief und lief und konnte endlich ihr Wohnhaus sehen. So lang war ihr der Weg vom Bahnhof nach Hause noch nie vorgekommen.
    Als sie endlich die Tür erreichte, wühlte sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Die fünf Sekunden, die sie brauchte, um ihn zu finden, kamen ihr vor wie fünf Minuten.
Noch immer hatte sie sich nicht umgedreht. Sie atmete inzwischen auch so laut, dass sie kaum noch etwas anderes hören konnte.
    Schnell wollte sie den passenden Schlüssel ins Schloss stecken, doch dann ließ sie den ganzen Bund fallen. So ein verdammter Mist!, dachte sie.
Sie bückte sich und hob ihn auf, und in der Sekunde hörte sie es: „Lane! Lane!“
Es war ein Flüstern, ein schauriges Hauchen.
    Angst durchschüttelte sie. So rasch sie konnte, schloss sie auf und flüchtete sich ins Gebäude. Bevor sie die Tür jedoch hinter sich zumachte, wagte sie endlich einen Blick auf die Straße.
Es war niemand zu sehen. Alles, was sie sah, war eine leere Straße.
    Sie schloss die Eingangstür von innen ab, sprintete die Treppen bis in den zweiten Stock hoch und stürmte in ihre Wohnung. Außer Atem ließ sie sich innen an der Wohnungstür hinuntergleiten.
So viel Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt.
Sie war sich zu hundert Prozent sicher, dass das Kyle Reed gewesen war. Was hatte sie da nur ins Rollen gebracht?
    ***
    Die nächsten Stunden verbrachte Lane unterm Küchentisch. Sie hatte sich verbarrikadiert, hatte alle Gardinen zugezogen, die Wohnungstür doppelt abgeschlossen und die Nägel bis zum Fleisch herunter gekaut.
    Sie hatte Angst. Es war doch keine Einbildung gewesen? Jemand hatte sie verfolgt, ihren Namen geflüstert … doch als sie sich umgedreht hatte, war da niemand gewesen.
    Es wäre nicht schwer für ihn gewesen, sich zu verstecken, hinter einer Hauswand oder einem parkenden Auto. Doch langsam überlegte sie, ob sie es sich nicht doch nur eingebildet hatte.
Was hätte Kyle davon, sie zu verfolgen, ihr Angst zu machen? Okay, sie hatte sich eingemischt und das passte ihm sicher ganz und gar nicht, machte ihn sauer … aber würde er so weit gehen und seine Drohung in die Tat umsetzen?
    Sie hatte ihr Telefon

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