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Verschwunden

Verschwunden

Titel: Verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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sehen.“
„Warum?“
Er sah sie lange an. „Weil ich dich vermisse.“
    Sie hatte das Tortenstück bereits verdrückt. Jetzt sah sie ihn ihrerseits lange an. „Mit wem warst du heute auf der Hochzeit?“
„Ach“, sagte Michael und kratzte sich am Nacken, wie er es immer tat, wenn er nervös war. „Mit irgend so einem Mädchen. Ist nichts Ernstes.“
„Schläfst du mit ihr?“, fragte sie ihn ganz offensiv.
    Michael konnte sie nicht ansehen. Er starrte auf ihre Mikrowelle.
„Ich … äh … naja, ich … das spielt doch keine Rolle. Du warst seit unserer Trennung sicher auch kein Unschuldslamm.“
„Doch, Michael, genau das war ich. Du dagegen warst noch nie eins.“
    Darauf ging Michael gar nicht ein. Der erste Teil ihrer Antwort schien ihn dagegen umso mehr zu interessieren. „Willst du damit sagen, du hattest seit acht Monaten keinen Sex mehr?“
Verdammt! Michael konnte sie so leicht aus der Fassung bringen. Sie stand auf und schenkte sich ein Glas Wasser aus der Leitung ein.
    „ Michael, mir gefällt das nicht. Dass du hierher kommst und denkst, ich hätte dir alles vergeben und vergessen. Das habe ich nämlich nicht und ich denke auch nicht, dass ich das jemals kann. Das mit uns beiden wird nichts mehr werden.“
„Ich weiß“, sagte er zu ihrer Überraschung.
    Sie blickte erstaunt auf. „Ehrlich?“
„Ja. Ich wünschte nur, du könntest mir diesen einen Fehltritt verzeihen.“
„Ein Fehltritt? Es waren so weit ich weiß gleich mehrere, und zwar mit meiner besten Freundin! Und du hast dich bis heute nicht einmal entschuldigt!“
    Michael stand jetzt ebenfalls auf und kam auf sie zu.
„Es tut mir leid, Laney“, sagte er ganz nah an ihrem Ohr und legte seine Arme um ihre Hüften.
„Nein, Michael!“, sagte sie und stieß sich von ihm ab.
Wo diese innere Stärke plötzlich herkam, wusste sie auch nicht. Aber er hatte sie einfach zu sehr verletzt. Sie wollte das nicht noch einmal durchmachen.
    „ Michael, danke für die Torte und deinen Besuch. Aber du musst jetzt gehen. Sie schubste ihn zur Haustür.
„Laney, was soll denn das?“
„Ich kann das nicht, Michael. Ich bin endlich drüber weg, da hab ich keine Lust, dass das alles noch mal von vorne losgeht. Ich bin glücklich ohne dich!“, versuchte sie ihn und sich selbst zu überzeugen.
    „ Du hast an deinen Nägeln gekaut!“, stellte er fest.
Sofort versteckte sie ihre Hände hinterm Rücken.
„Auf Wiedersehen, Michael.“
„Ach, komm schon, Laney, denk doch dran, wie schön wir es miteinander hatten.“
„Ja, bis du alles kaputt gemacht hast.“
„Das wird nicht wieder passieren, das verspreche ich dir!“
    Wie gern hätte sie ihm geglaubt. Doch leider wusste sie es besser.
„Ich gehe jetzt schlafen. Mach, was du willst. Wenn du nicht gehen willst, dann bleib. Aber mein Schlafzimmer ist tabu für dich!“, sagte sie strikt und machte sich auf ins Bett. Es war eine beschissene Nacht und sie brauchte dringend ein wenig Schlaf. Warum sie Michael überhaupt hereingelassen hatte, war ihr inzwischen ein Rätsel.
    Sie schloss die Schlafzimmertür ab, damit Michael nicht auf dumme Gedanken kam, legte sich hin und schlief innerhalb von zwei Minuten ein.

8
    Als sie am nächsten Morgen – oder besser Mittag – vorsichtig die Tür aufmachte und herauslugte, atmete sie erleichtert auf. Keine Spur von Michael.
Doch was war das? Es roch nach frischem Kaffee.
    „ Hallo?“, rief sie und Michael kam aus der Küche hervor gesprungen.
Sie erschrak und machte einen kreischenden Laut.
„Hast du gut geschlafen?“, fragte er und grinste.
„Nein.“
    „ Ich habe sehr gut geschlafen, falls du es wissen willst. Deine Couch ist sehr bequem.“
„Du hast auf meiner …?“
„Ich wollte dich nicht ganz allein lassen. Du wirktest etwas verstört.“
Dann hatte er es also doch mitbekommen.
    Lane dachte an letzte Nacht zurück. Sie war sich so sicher gewesen, dass Kyle Reed sie verfolgt hatte. Doch jetzt war sie sich da gar nicht mehr sicher.
    Sie tranken im Stehen Kaffee und Lane sagte: „Ich muss dringend an die frische Luft. Ich geh jetzt spazieren in den Prospect Park.“
„Darf ich dich begleiten?“, fragte Michael.
„Könnte ich dich davon abhalten?“
Michael grinste.
    Schnell putzte Lane sich die Zähne, kämmte sich das Haar, zog sich einen dicken Kuschelpulli über und schon stand sie wieder vor Michael.
„Können wir?“
    ***
    Sie gingen schweigend durch den Park, Lane immer bedacht auf genügend Abstand zwischen ihnen. Es war ein frischer

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