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Verschwunden

Verschwunden

Titel: Verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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Michael umschwenkte, bückte sich Michael und rammte Kyle genauso, wie er zuvor die Tür gerammt hatte.
    Ein Schuss ging los und schlug irgendwo in die Wand ein.
Der überraschte Kyle fiel zusammen mit Michael nach hinten und ließ die Waffe fallen, die ein paar Meter weit den Küchenboden entlang rutschte.
    „ Schnapp dir die Pistole!“, schrie Michael Lane zu und sie schmiss sich auf sie.
Haley sah den beiden Männern panisch dabei zu, wie sie miteinander rangen. Lane konnte Kyle nicht ins Visier nehmen, denn ständig drehten sie sich und mal war Kyle oben und dann wieder Michael. Sie wollte doch auf keinen Fall den Falschen treffen.
    Einen Moment sah es so aus, als ob Michael Kyle fertigmachen würde, er saß auf ihm und schlug mit der Faust auf sein Gesicht ein. Doch dann wendete sich das Blatt wieder, und nun war Kyle über Michael. Diese Gelegenheit musste Lane unbedingt ergreifen, wer wusste, ob sie sich wieder so ergeben würde. Sie zielte auf Kyles Schulter und drückte ab.
    Da Lane noch nie in ihrem Leben geschossen hatte, traf sie statt der Schulter den Bauch. Doch sie traf. Und Kyle Reed sackte über Michael zusammen.
    „ Nein!!! Kyle!!!“, schrie Haley hysterisch.
Im nächsten Moment hörte man Sirenen in der Ferne.
Michael stieß Kyle von sich und Haley kniete nieder und weinte an seiner Seite.
    Lane hatte gerade auf einen Mann geschossen, doch alles, an das sie denken konnte, war Jeremy. Sollte er wirklich im Keller hocken, durchlitt er jetzt sicher Todesängste.
„Wo ist der Schlüssel, Haley?“, schrie sie seine Mutter an.
Haley zeigte nur auf die Zuckerdose oben auf dem Regal und schluchzte weiter.
    Lane sprang regelrecht auf das Regal zu, öffnete die Dose und durchwühlte mit der Hand den Zucker. Und dann hatte sie ihn endlich in der Hand, den Schlüssel. Der Schlüssel, der ihr die Tür zu Jeremy öffnen sollte.
    Hastig schloss sie die Kellertür auf rief: „Jeremy? Jeremy? Ich bin es, Miss Downey, du bist jetzt in Sicherheit.“
Sie suchte nach einem Lichtschalter, konnte aber keinen finden. Also ging sie vorsichtig die Treppen hinunter und da war er: Jeremy!

20
    Drei Wochen später.
    Lane und Jeremy saßen zusammen am See im Prospect Park. Sie waren zusammen spazieren gegangen und aßen nun ein Eis. Jeremy lächelte glücklich.
    Lane hatte ihn gerettet. Und auch, wenn sie und Michael wegen des Einbruchs mächtig Ärger mit der Polizei bekommen hatten, waren doch alle froh, dass sie dadurch den kleinen vermissten Jungen gefunden hatten.
    Nachdem Lane Jeremy im Keller entdeckt hatte, hatte sie sich zu ihm gesetzt, ihm gut zugeredet und ihn davon abgehalten, nach oben zu gehen, wo der blutende Kyle lag.
    Die Polizei war sofort an Ort und Stelle, verhaftete Haley Reed und brachte Kyle sowie Michael, der ein paar gebrochene Rippen und eine verstauchte Hand davongetragen hatte, ins Krankenhaus.
Lane nahm Jeremy mit nach Hause und durfte von nun an für ihn sorgen, da es ja niemand anderen mehr gab.
    Sie liebte Jeremy wie einen eigenen Sohn. Er war so ein süßer Spatz, dass sie sich täglich fragte, warum er nur so behandelt worden war, wie man nur so grausam sein konnte, ihm auch nur ein Haar zu krümmen.
    Doch jetzt ging es ihm gut. Alles war gut.
    ***
    Michael besuchte Lane, wie jeden Tag. Er hatte noch seinen Verband um die Hand und seine Rippen taten auch noch immer weh. Doch das alles war nichts, gar nichts im Vergleich zu …
    Kyle Reed hatte den Schuss überlebt. Es war Mordanklage erhoben worden und es wurde bereits ein Datum für die Verhandlung festgelegt. Er würde hoffentlich seine gerechte Strafe bekommen.
    Es fiel Michael von Tag zu Tag schwerer, herzukommen. Lane war kaum wiederzuerkennen. Manchmal dachte er, es wäre besser gewesen, wenn sie von der ganzen Sache von Anfang an die Finger gelassen hätten. Es war eh alles sinnlos gewesen.
    Als Lane in den Keller kam, war Jeremy bereits tot. Er lag auf einer ausgebreiteten Wolldecke in der Ecke des nasskalten Raumes. Er war schlimm zugerichtet worden, nicht viel anders als der Vogel aus Lanes Briefkasten. Gebrochene Knochen, getrocknetes Blut, Michael wollte nicht daran denken.
    Der Anblick hatte sich für immer in seinem Gehirn eingebrannt und würde ihn bis in alle Ewigkeit verfolgen, obwohl er es nur ein paar Sekunden lang ertragen hatte können.
Lane dagegen hatte Jeremy im Arm gehalten, bis die Polizei eintraf, und auch noch danach.
    Man hatte sie nicht von Jeremy wegbekommen können. Zwei Polizisten und zwei Sanitäter

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