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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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zischten sich durch die Gasmasken irgendwelche Bemerkungen zu. Keiner betrat den Imbiss.
    Ich dachte schon, wir hätten diesmal Glück und sie würden uns in Ruhe lassen.
    Doch dann griffen uns 20 von ihnen an. Sie waren nicht so dumm, wie ich angenommen hatte. Nein, sie hatten sehr wohl gewusst, dass wir uns im Imbiss verbargen, und ihr Spielchen mit uns getrieben. Und dieses Spielchen sah vor, dass wir nach und nach in unserer Aufmerksamkeit nachließen – selbstverständlich war auch dem Clan klar, dass wir ihn nicht gänzlich aus den Augen lassen würden, solange er auf der Straße herumtobte – und uns schließlich in Sicherheit wiegten. Und erst für diesen Zeitpunkt war die Überrumpelung vorgesehen.
    Als die Männer den Imbiss stürmten, töteten wir mindestens zehn von ihnen, tauchten im Nebenzimmer ab und flüchteten durch die Hintertür auf eine Gasse. Nur, um direkt im Nest dieses giftigen Schwarms zu landen. Sofort eröffneten wir das Feuer, und es gelang uns auch, einige Gegner aus dem Verkehr zu ziehen, aber es war ein Nahkampf, und bald rannten sie aus allen Richtungen auf uns zu.
    Ich sah, wie sich fünf oder sechs auf Carl stürzten und er zu Boden ging.
    »Nash! Links von dir!«, rief Texas Slim mir zu.
    Ich wirbelte herum und schoss auf einen der Angreifer, der gerade mit einer Axt nach mir ausholte. Als Texas mich aufs Pflaster stieß, traf ihn ein Speer in den Bauch. Er hatte sein Leben für mich geopfert. Die Angreifer schoben mein Gewehr zur Seite und schlugen mit Knüppeln auf mich ein. Trotzdem bekam ich mit, dass Texas vor Schmerzen brüllte, als fünf oder sechs weitere Speere seinen Körper durchbohrten.
    Ich wollte mich aufsetzen, aber irgendetwas traf meinen Hinterkopf. Das Letzte, was ich sah, war, dass einige Clan-Mitglieder mit Äxten auf Texas einhackten und andere Janie fortschleppten.
    10
    Ich erwachte vom Geräusch der eigenen Stimme. »Janie? Janie? Janie? Wo bist du, Janie?«
    Ich blinzelte mehrmals. Als ich die Augen schließlich aufbekam und den Blick nach und nach fokussieren konnte, erkannte ich ringsum Mitglieder des Kriegsbeil-Clans. Man hatte uns in eine Art Feldlager am Ortsrand gebracht. In der Ferne sah ich die mir schon bekannten ans Kreuz genagelten Mumien. Der Clan hatte Zelte aufgeschlagen und Lagerfeuer entzündet. Ich war an einen in den Boden getriebenen Pfahl gefesselt, Janie war rechts, Mickey links von mir zusammengesackt. Beide waren ebenfalls gefesselt und bewusstlos. Da beide Frauen bekleidet waren, nahm ich an, dass man sie bislang nicht vergewaltigt oder gefoltert hatte.
    Aber das würde nicht lange auf sich warten lassen.
    Denn genau das tat der Kriegsbeil-Clan mit Frauen, während männliche Opfer meistens sofort getötet wurden. Wieso lebte ich dann noch? Hatte man etwas Besonderes mit mir vor? Vielleicht wollte der Clan aus meinem Sterben ein großes Spektakel machen? Jedenfalls hatte im Moment niemand Interesse an mir oder den Frauen.
    Ich sah, dass die Männer ihre Äxte und Speere schärften und selbst hergestellte Holzknüppel und Eisenrohre anspitzten. Falls sie noch menschliche Stimmen besaßen, hörte ich sie nicht – ich vernahm nur unverständliches Zischen. Hin und wieder quiekten sie auch wie Ratten auf, wenn zwischen Einzelnen ein Kampf ausbrach. Und wenn sie kämpften, ging es stets um Leben und Tod, wirklich.
    Irgendwann fiel mir auf, dass zwei Clan-Mitglieder, die ich für Frauen hielt, irgendetwas an einem starken Bindedraht auffädelten. Fünf oder sechs menschliche Schädel. Nachdem sie den Draht mitten durch die Köpfe gestochen hatten – jeweils von einem Ohr zum anderen –, hängten sie ihn wie eine Leine zwischen zwei grünen Ästen auf, die sie zuvor in den Boden gerammt hatten.
    Einer der Schädel war der von Carl.
    11
    Offenbar hatte ich erneut das Bewusstsein verloren. Als ich wieder zu mir kam, standen zwei Clan-Männer unmittelbar vor mir, sodass mir der Gestank von rohem Fleisch, Schmutz und Urin in die Nase stach. Einer hatte ein Messer dabei und löste damit meine Fesseln. Da meine Glieder taub waren, kippte ich wie ein gefällter Baum um und stürzte ins Gras. Von dem diffusen Sonnenlicht geblendet, blinzelte ich mehrmals, bis ich die Gasmasken der Männer erkennen konnte. Ich wusste, dass die zerstörten Gesichter darunter kaum noch menschliche Züge hatten.
    Die beiden Männer zischten mir irgendetwas zu. Als ich zeigte, dass ich sie nicht verstanden hatte, trat mir einer gegen den Kopf.
    Das Beste, auf das ich

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