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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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von dem leisen Gemurmel, das aus den Helmen des Sturmtrupps drang.
    Immer noch standen die beiden Männer mit gezückten Waffen vor mir, während andere zu Janie und Mickey hinübergingen und ihnen die Fesseln lösten. Sofort eilten die Mädchen zu mir. In ihren Blicken las ich Verwirrung und Verzweiflung.
    »Mitkommen«, befahl uns einer der Männer.
    »Was wollt ihr von uns? Wir haben nichts Böses getan«, erwiderte ich. »Wohin bringt ihr uns?«
    »An euer Ziel. Und heute Abend ... begegnet ihr dem, vor dem ihr weggelaufen seid.«
    Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Diese Männer hatten uns zwar vor dem Clan beschützt und damit das Leben gerettet, doch ich hatte das böse Gefühl, dass sie uns einem noch weit schlimmeren Schicksal ausliefern würden. Nach all den Opfern, die ich für das Schattengebilde ausgewählt hatte, kam es mir so vor, als hätte man jetzt mich zum Opfer auserkoren.
    »Was geht hier vor, verdammt noch mal?«, wollte Mickey von mir wissen.
    Doch auch ich hatte nicht die leiseste Ahnung.
    12
    Das stimmte natürlich nicht ganz.
    Schließlich hatte der Verrückte im Bademantel damals in Gary genau diese Männer erwähnt: Die sind mit silbernen Bussen gekommen, ich hab sie gesehen. Sie hatten orangefarbene Schutzanzüge an. Haben sich Pastor Bob geschnappt und ihn in den Bus geworfen. Ich wusste noch, wie fasziniert Price zugehört hatte, als wir ihm diese Geschichte nach dem Zusammenstoß mit dem silbernen Bus in Des Moines erzählt hatten. Schon damals war ihm klar gewesen, von was die Rede war.
    Die Männer brachten Janie, Mickey und mich in einem silbernen fensterlosen Bus zu dem Armeestützpunkt außerhalb von Bitter Creek, zum berüchtigten Creek . Die Anlage war mit mehreren hohen Maschendrahtzäunen gesichert, zwischen denen Hunde hin und her rannten, und bestand aus zahlreichen weißen Flachbauten und einem größeren Komplex aus Ziegelstein. Darüber hinaus entdeckte ich einige auf dem Gelände verstreute Außengebäude. Überall waren Schilder angebracht, die besagten:
    EIGENTUM DER REGIERUNG
    DER VEREINIGTEN STAATEN
    ZUTRITT STRENGSTENS VERBOTEN
    Darunter – und das gefiel mir am besten:
    UNBEFUGTES BETRETEN DES GELÄNDES WIRD MIT DEM EINSATZ VON SCHUSSWAFFEN GEAHNDET
    Mit vorgehaltener Waffe zwang man uns, den Männern in eines der weißen Gebäude zu folgen.
    Innen war alles mit elektrischen Lampen ausgeleuchtet und wirkte äußerst steril. Mein Blick fiel auf funktionierende Computer und dabei kam ich mir wie auf einer Zeitreise in die Jahre vor der Zerstörung unserer Welt vor. Hier klappte alles reibungslos, hier arbeitete man immer noch effizient. Überall wuselten Gestalten in orangefarbenen Raumanzügen herum. Bei unserem Anblick unterbrachen viele ihre Tätigkeiten; einige wichen sogar vor uns zurück, als jagten wir ihnen Angst ein.
    »Ich will endlich wissen, um was es hier geht«, erklärte Janie. »Wir haben nichts verbrochen, verdammt noch mal. Was wollt ihr von uns?«
    Niemand beantwortete ihre Frage. Offenbar handelte es sich um eine militärische Operation, und das bedeutete: Wir würden nur dann Antworten bekommen, falls und wenn diese Leute es für richtig hielten.
    Man führte uns durch mehrere zischende Luftschleusen, die nur mit speziellen ID-Karten zu öffnen waren. Hinter jedem Eingang waren bewaffnete Wachen postiert. Als wir zwei weitere Luftschleusen passierten, sah ich die Schilder BIOGEFAHRENKLASSE 0 und BIOGEFAHRENKLASSE 2. Jedes Mal, wenn eine Schleusentür aufglitt, spürte ich Unterschiede im Luftdruck. Es war so, als würde man in die Schleuse hineingesaugt. Genau davon hatte Price erzählt: vom Unterdruck. Die BIOGEFAHRENKLASSE 2 empfing uns mit bläulich-ultraviolettem Licht. Als Nächstes stiegen wir in einen Fahrstuhl, der uns ein ganzes Stück nach unten brachte, bis zur BIOGEFAHRENKLASSE 3 , wie ein Schild mit der zusätzlichen Aufschrift DURCHGANGSRAUM besagte. Überall waren Schilder mit der Abkürzung DEKON zu sehen. Vermutlich war damit die Dekontamination mittels chemischer Duschen gemeint, denen man sich beim Betreten und besonders beim Verlassen dieses Bereichs unterziehen musste.
    Schließlich gelangten wir zu der großen, bedrohlichen Zone, von der Price mir erzählt hatte. Schon beim Anblick der beschrifteten Edelstahltür drehte sich mir der Magen um:
    HÖCHSTE GEFAHRENSTUFE!

    VERSEUCHUNGSGEFAHR
    Durch eine weitere Luftschleuse gelangten wir in einen Vorraum, der ebenfalls mit Dekontaminierungsduschen,

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