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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Zivilisation solche Empfindungen bei ihr freigesetzt. Ich wusste es nicht, aber mir war klar, dass sie ernsthafte und wirklich beängstigende psychische Probleme hatte, sofern es ihre Sexualität betraf. Sie genoss es, dem Schattengebilde dabei zuzusehen, wie es sich seine Opfer aus Fleisch und Blut einverleibte. Sie genoss es, auf Menschen zu schießen. Sie genoss es, sich nach Schusswechseln die Leichen und Verletzten anzuschauen. Und was empfand sie im Moment, beim Anblick der toten Teenager? Sie war sexuell erregt. Wären wir nicht dabei gewesen, hätte sie vermutlich masturbiert. Ihre Nippel waren erigiert und zeichneten sich deutlich unter dem T-Shirt ab. Und ich hätte wetten können, dass ich, hätte ich meine Hand in ihre Shorts gleiten lassen, mühelos zwei Finger in ihre feuchte Vagina hätte stecken können.
    Als sie den Blick von den Leichen hob und mich ansah, war ihr die sexuelle Gier deutlich anzumerken. Auf mich wirkte sie so, als hätte sie jetzt am liebsten ein Stück Fleisch aus irgendeinem Körper herausgebissen – oder sich selbst von einem anderen Menschen beißen lassen.
    Selbstverständlich war das Janie nicht entgangen.
    Als ich Janies Blick begegnete, wandte ich die Augen schnell ab, denn dieser Blick hatte etwas Vernichtendes.
    Mittlerweile hatte ich mit beiden Mädchen geschlafen, mit Janie sogar recht oft. Nicht weil es mir darauf ankam, möglichst viele Frauen flachzulegen … so ein Typ bin ich nie gewesen, das können Sie mir glauben. Und jetzt war sowieso alles anders als früher. Im Hinterkopf beschäftigte mich ständig die Frage, was ich tun sollte – tun musste –, falls Janie oder Mickey schwanger wurden. Denn wenn die Gerüchte stimmten, verwandelten sich die Neugeborenen ausnahmslos sehr schnell in radioaktiv verseuchte Kinder oder waren es sogar schon im Mutterleib. Von Anfang an Monster. Angeblich kamen sie schon so zur Welt, brannten sich buchstäblich den Weg aus dem Schoß der Mütter, sodass diese bei der Geburt unweigerlich starben.
    Durfte ich Janie oder Mickey einem solchen Schicksal aussetzen?
    Doch noch schwerer wog die Frage, ob ich den Mut haben würde, sie im Fall des Falles zu töten.
    9
    Kaum 30 Minuten später tauchten die Kriegsbeil-Clans auf.
    Das Schlimmste tritt ja meistens genau dann ein, wenn man meint, schlimmer könne es nun nicht mehr kommen.
    Ich hatte beschlossen, den Alten und das Mädchen gehen zu lassen. Wir brauchten sie nicht – und sie uns vermutlich genauso wenig. Ich wusste nicht recht, wie ich dem Alten helfen konnte, tat aber mein Bestes, sein Bein zu schienen. Die ganze Zeit über sah er aus, als wollte er mir an die Gurgel.
    Als Carl beiden die Fesseln löste, rannte das Mädchen sofort davon. Der Alte warf uns einen letzten Blick zu, spuckte mir auf die Füße, und fort war er. Als Krücke benutzte er einen abgebrochenen Besenstiel, sodass er zumindest humpeln konnte. Die Leichen seines Trupps bedachte er nur mit einem beiläufigen Blick, dann zog er weiter. Doch er war noch nicht mal einen halben Straßenzug weitergekommen, als er plötzlich losbrüllte.
    Carl und ich waren gerade damit beschäftigt, Morses Leichnam vor die Tür zu schleppen, als ich bemerkte, dass drei Clan-Mitglieder auf den Alten einhackten. Kundschafter. Das bedeutete, dass deren Haupttrupp im Anmarsch war. Ich kehrte in die Imbissstube zurück und wies meine Leute an, sich zu verstecken. Gerade noch rechtzeitig, denn schon stürmte der Haupttrupp laut lärmend durch die Straßen. Die Männer brüllten, schlugen Fenster ein und ließen keinen Zweifel daran, dass sie jetzt das Feld beherrschten.
    Ich sah, wie sie in ihren dreckigen, zerlumpten Armeejacken mit Gasmasken vor den fettig glänzenden Schädeln an dem Imbiss vorbeieilten. Sie schwangen Äxte und Spieße, Ketten und Knüppel; viele hatten auch menschliche Köpfe als Trophäen dabei, die sie an den Haaren mitschleppten. Als sie die Leichen von Morse und den Teenagern entdeckten, stürzte sich eine Meute darauf, während andere wie Insektenschwärme nachrückten. Erst skalpierten sie die Jugendlichen, dann machten sie sich daran, sie auszuweiden und zu verstümmeln. Morses Kopf nahmen sie mit.
    Wir befanden uns in unglaublicher Gefahr.
    Im Fall eines Angriffs würden wir zwar einige von ihnen töten können, aber mir war klar, dass sie uns letztendlich schon aufgrund ihrer zahlenmäßigen Übermacht überwältigen würden. Etwa eine Stunde lang wuselten sie draußen herum, marschierten hin und her und

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