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Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Versprechen der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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direkt neben Regins Kopf. Mitbewohner Nummer drei erhöhte sein Schlagtempo. Sie biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen ihr aufbrausendes Temperament an.
    »Dir bleibt nicht mehr viel Zeit, Walküre.« Fegley schlug noch einmal zu, ehe er weiterquietschte.
    Regin sah ihm hasserfüllt nach, bis er außer Sichtweite war. »Eines Tages bringe ich dieses kleine Schweinchen zum Heulen.« Mit einem Seufzer erhob sie sich und ging zu dem Jungen hinüber.
    Das Einzige, was die Monotonie in diesem Gefängnis unterbrach, war das Studium ihres seltsamen Zellengenossen. Sie versuchten noch immer herauszubekommen, zu welcher Spezies er wohl gehören mochte. Bis jetzt hatten sie nur drei Dinge feststellen können.
    Da er nicht die Züge einer bestimmten Spezies aufwies, musste er eine Mischform oder ein Halbling sein.
    Sein graues T-Shirt wies darauf hin, dass er für die Harley High Tigers Football spielte.
    Und er war auf jeden Fall ziemlich niedlich.
    Er war über eins achtzig groß und muskulös gebaut. Seine Augen waren haselnussbraun mit blauen Sprenkeln, sein braunes Haar dicht und zerzaust.
    Als Regin ihm zum ersten Mal unbeholfen über den gegen die Wand hämmernden Kopf gestrichen hatte, um ihn zu beruhigen, hatte die Feyde eine Augenbraue gehoben. Regin hatte darauf bloß mit »Ach, leck mich!« geantwortet.
    In jener Nacht hatte Natalya ihm das Blut aus den Haaren gewischt und ihn mit ihrer Jacke zugedeckt, als er eingeschlafen war. Von da an betrachteten die beiden ihn als eine Art Haustier, beinahe so, als ob sie sich ihren eigenen Urzeitkrebs gezüchtet hätten, auf den sie jetzt gut aufpassen mussten.
    Regin kniete sich vor ihn hin. »Beachte diesen Fegley-Wurm am besten gar nicht«, murmelte sie. Der Junge starrte weiter vor sich hin, verlangsamte aber seine Bewegungen. »So ist’s gut, du bist ein braver … Junge unbestimmter Spezies.« Über die Schulter hinweg bemerkte Regin: »Wir müssen uns einen Namen für ihn ausdenken.«
    »Warum nennen wir ihn nicht einfach Tiger?«, schlug Natalya vor.
    »Wie sein Footballteam? Gute Idee.«
    »Das meinte ich eigentlich nicht.« Als Regin fragend eine Augenbraue hob, fügte sie hinzu: »Sondern den Tiger in seiner Hose. Ein Mordsschwengel. Er scheint zwar keine anderen Körperfunktionen zu haben, aber letzte Nacht muss er ziemlich intensiv von Cheerleaderinnen geträumt haben.«
    »Ist nicht wahr.«
    Natalya hob die rechte Hand. »Ich schwöre bei der Göttin.«
    »Du bist doch viel zu alt für ihn! Er ist doch praktisch noch eine Eizelle .«
    »Kann ich was dafür, wenn er mir auffällt? Ich hatte seit einer Ewigkeit keinen Kerl mehr.«
    »Wie kommt das denn?«
    »Ich wurde bei der Schlacht der Sieben Hügel gefangen genommen.«
    Regin schnippte mit den Fingern. »Jetzt erinnere ich mich wieder.« Sie war stinksauer gewesen, dass sie diesen epischen Konflikt zwischen den Feyden und den Zentauren verpasst hatte. Nichts verletzte Regins Gefühle mehr, als zu einem Krieg nicht eingeladen zu werden. »Wir hatten gehört, du wärst dort gefallen.«
    Natalya schüttelte den Kopf. »Der gute alte König Volós hatte vor, Lösegeld für mich zu fordern. Ihm war nicht klar, dass ich als unwürdig gelte und niemand für mich bezahlen würde. Ich hab zehn Jahre gebraucht, um zu fliehen.«
    »Und wie hast du das angestellt?«
    »Sein Neffe – und Thronfolger – holte mich aus meiner Zelle, um mich zu seiner Konkubine zu machen. Ich ließ mich zum Schein darauf ein, zog ihm dann eins mit meinen giftigen Klauen über und riss ihm schließlich den Kopf ab.« Natalya sprach leidenschaftslos, doch ihre Augen funkelten. Normalerweise hatten sie die Farbe reifer Pflaumen, doch wenn sie erregt war, zeigten sich darin schwarze Adern. »So bin ich schließlich entkommen. Aber kaum eine Woche später haben mich dann diese Idioten hier gefangen genommen. Und die Moral von der Geschicht: Ich muss dringend mal wieder flachgelegt werden.« Sie warf dem Jungen einen gierigen Blick zu.
    »Er ist ja nur sechshundert Jahre jünger als du.« Regin zeigte mit dem Finger zur Decke und verkündete: »Ich weigere mich, der moralische Kompass unserer Zelle zu sein! Ich hänge fast jedes Wochenende an einer Intoxispell-Wasserpfeife, als ob sie mein Sauerstoffgerät wäre. Ich liebe Fäkalhumor, und ich zähle Streiche, die mit Atommüll zu tun haben, ebenso zu meinen Hobbys wie das Ärgern von Dämonen und sie dazu zu zwingen, Dinge zu fressen.« Zum Beispiel Radkappen, Feuerlöscher,

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