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Versprechen der Nacht

Versprechen der Nacht

Titel: Versprechen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Bastard vernichten, der ihr Böses wollte.
    Und das hätte er auch getan, wenn Savannah nicht mit im Raum gewesen wäre und alles mit angesehen hätte.
    Ihr erschrockenes Gesicht spiegelte sich in dem gesprungenen Spiegel hinter dem riesigen Rogue, der wütend gegen Gideons Griff ankämpfte. Savannahs dunkle Rehaugen waren aufgerissen vor Entsetzen, ihr hübscher Mund geöffnet in einem stummen Schrei, als sie Gideon und das Monster anstarrte, das er an die Toilettenwand drückte.
    »Raus mit dir, schnell«, sagte Gideon zu ihr. Er brannte darauf, den Blutsauger zu töten, aber es war ihm zuwider, es vor ihr zu tun. »Warte draußen auf mich, Savannah. Du solltest jetzt nicht zusehen.«
    Aber sie rührte sich nicht. Vielleicht konnte sie es nicht. Oder vielleicht waren es einfach ihre Hartnäckigkeit und ihr scharfer, neugieriger Verstand, dessen Bedürfnis nach Antworten stärker war als ihre Angst.
    Der Rogue bäumte sich auf und schlug wild um sich, versuchte, Gideon abzuschütteln. Ihm blieb keine Zeit mehr. Der Lärm draußen im Bahnhof würde die meisten Kampfgeräusche aus der Toilette übertönen, aber er musste diese Sache jetzt schnell zu Ende bringen, bevor sie noch unerwünschte Aufmerksamkeit erregten. Gideon zog einen seiner langen Dolche aus der Scheide unter seinem schwarzen Trenchcoat.
    Die gelben Augen des Blutsaugers folgten seiner Bewegung, und sein höhnisches Grinsen wich der Erkenntnis seines bevorstehenden Endes. Er brüllte auf, seine dreckige Hand schoss hervor und tastete nach irgendeiner Waffe.
    Er bekam keine Gelegenheit dazu.
    Gideon verlagerte seine Position und schob seinen Dolch zwischen ihre Körper. Mit einem harten Stoß drang die Klinge tief in den Brustkorb des Rogue ein. Der Blutsauger erstarrte, er keuchte heftig, die feurig glühenden Augen starr auf Gideon gerichtet, und sein scheußliches Gesicht erschlaffte in seiner Niederlage.
    Gideon hielt den Dolch fest, als der mutierte Stammesvampir zuckend um den tödlichen, titanbeschichteten Stahl verendete.
    Der Tod kam augenblicklich. Gideon ließ die riesige Leiche des Rogue fallen, in der schon das Titan wütete und ihn von innen heraus zu zersetzen begann. Schon in wenigen Minuten würde der sterbende Fleisch- und Knochenhaufen nur noch Asche sein, und dann würden alle Spuren seiner Existenz restlos verschwinden.
    Gideon drehte sich zu Savannah um. »Bist du verletzt?«
    Stumm schüttelte sie den Kopf. »Gideon … wer war er?
Was
war er?« Sie holte mühsam Atem. »Mein Gott, was ist hier nur los?«
    Gideon steckte seinen blutigen Dolch in seine Scheide zurück und ging zu ihr hinüber. Er legte einen schützenden Arm um ihren zitternden Körper und hob sanft ihr Gesicht. »Hat er dich angefasst?«
    »Nein«, murmelte sie. »Aber wenn du nicht gekommen wärst …«
    Er küsste sie kurz und zärtlich. »Ich bin hier. Ich sorge dafür, dass dir nichts passiert, Savannah. Vertraust du mir?«
    »Ja«, flüsterte sie. »Ich vertraue dir.« Sie spähte um ihn herum zu dem toten Rogue, der sich jetzt samt Kleidern und Stiefeln rasch zersetzte. »Aber ich verstehe einfach nicht, was hier los ist. Wie kann das nur real sein?«
    »Komm.« Er nahm ihre Hand in seine. »Es könnten noch mehr von der Sorte in der Nähe sein. Wir müssen hier weg.«
    Er führte sie aus der Toilette und wieder in den geschäftigen Bahnhof. Erst, als sie draußen in der kühlen Abendluft auf dem Bürgersteig standen, erkannte Gideon, dass er keine Ahnung hatte, wo er jetzt mit ihr hingehen sollte.
    Savannahs Wohnung lag am anderen Ende der Stadt, mehrere Meilen entfernt. Nicht, dass es klug war, sie dort hinzubringen. Das eben im Bahnhof war vermutlich kein Zufallsangriff gewesen. Wer immer diesen Blutsauger auf sie angesetzt hatte, beschattete zweifellos auch ihre Wohnung. Und so sehr Gideon auch wissen wollte, wer das war, standen Savannahs Sicherheit und Wohlergehen jetzt für ihn an allererster Stelle.
    Was bedeutete, sie umgehend im nächstbesten Dunklen Hafen abzuliefern.
    Das wäre in der Tat die logischste, pragmatischste Entscheidung gewesen. Aber Logik und Pragmatik gingen ihm gerade so was von am Arsch vorbei.
    Er wollte Savannah nicht mit tausend offenen Fragen aus einer grauenhaften Situation herausreißen, nur um sie dann dem zivilen Flügel des Stammes zu übergeben. Tatsächlich konnte er sich überhaupt nicht vorstellen, sie irgendjemandem zu übergeben. Er spürte, wie ihre zarten Finger sich fester um seine breite Hand schlossen, als

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