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Versprechen der Nacht

Versprechen der Nacht

Titel: Versprechen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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empörten Lachen.
    Gideon war einen Augenblick lang still, und plötzlich schloss sich die Schlafzimmertür von selbst, und das leise metallische Klicken des Schlosses ertönte.
    Er küsste sie, dann fuhr er mit den Lippen über ihren Hals. Savannahs Herzschlag beschleunigte sich, als er mit den Spitzen seiner Fänge sanft über die Stelle strich, wo ihr Puls schlug. Dann zog er sie zu sich aufs Bett, rollte sich neben sie und rieb seinen steifen Schwanz fordernd gegen ihre Hüfte.
    »Du bist mir schon ein ganz Schlimmer«, sagte sie, als er den Mund über ihrer Halsschlagader öffnete.
    Und dann spürte sie, wie diese rasiermesserscharfen Fänge sanft und sinnlich in ihre zarte Haut eindrangen. Ihre Adern flammten auf, elektrisch und heiß vor magischer Kraft, als Gideon den ersten tiefen Schluck aus ihrer Ader nahm.
    »Oh Gott«, keuchte sie, als eine Welle der Lust sie überflutete. »Du bist ein ganz, ganz Schlimmer.«
    Und als ihr Körper willenlos an ihm zerschmolz, dachte Savannah, dass ihr Leben mit Gideon sehr, sehr gut werden würde.

Nightdrake
    Eine postapokalyptische Kurzgeschichte
    von Lara Adrian

1
    Menschen sind sonderbar.
    Das soll mal ein Philosoph des zwanzigsten Jahrhunderts gesagt haben. Als ich mit meinem Sattelschlepper durch Regen und Matsch zu den Docks der Hafenstadt Port Phoenix fuhr, musste ich unwillkürlich daran denken, wie zutreffend diese Bemerkung war. Besonders jetzt, dreihundert Jahre nachdem die Erde im Jahr 2066 schlagartig aus ihrer Bahn geraten war und sich die Welt, wie die Menschheit sie kannte, für immer verändert hatte.
    Vielerorts hatte sich der Meeresspiegel dramatisch gehoben, anderswo war das Wasser völlig versiegt. Durch Erdbeben und Vulkanausbrüche bewegten sich Landmassen und brachen auseinander oder wurden unter mehrere Stockwerke hohen Schlammlawinen begraben. Die Großstädte der Vergangenheit wurden ausradiert, ihre Technologie und Infrastruktur über Nacht zerstört.
    Königreiche und Regierungen, Konzerne und Institutionen wurden durch den plötzlichen, unwiderruflichen, weltweiten Finanzkollaps schlagartig handlungsunfähig.
    Die wenigen Überlebenden dieser dramatischen globalen Veränderungen – geschätzt nicht viel mehr als zehn Millionen – flüchteten über nicht mehr existierende Grenzen, um ihr Leben neu aufzubauen und neue Gemeinschaften zu bilden.
    Und, nach langen Jahrtausenden im Verborgenen, im Schutz der Dunkelheit, kam eine kleine Anzahl von anderen Überlebenden aus dem Staub und den Trümmern dieser veränderten, neuen Welt hervor.
    Man nennt sie die Sonderbaren.
    Gestaltwandler und Telepathen, Nymphen und Kobolde.
    Gottverdammte Missgeburten,
dachte ich, als ich an der Einfahrt zu den Docks hielt und durch das Fenster meiner Fahrerkabine zwei grauhäutige Gnome erblickte, die wie Wasserspeier auf den hohen Pfeilern des Tores kauerten. Ich starrte sie demonstrativ an, um sie wissen zu lassen, dass ich keine Angst vor ihnen hatte. Meine Verachtung für die Sonderbaren ist wohlbekannt und beruht auf Gegenseitigkeit. Als ich die Scheibe hinunterkurbelte, grinste eine der scheußlichen Kreaturen durch die kalte, verregnete Sommernacht spöttisch auf mich herunter. Offenbar hatte sie mich erkannt.
    »Nisha die Söldnerin«, zischte sie, während ich die Hand aus dem Fenster streckte, am Seil einer Kupferglocke zog und darauf wartete, dass der diensthabende Wächter kam und mich hineinließ. Das Ungeheuer über mir duckte sich tiefer zu mir herunter und senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Nisha, die kaltherzige Schlampe.«
    Der andere Gnom stieß ein leises, amüsiertes Lachen aus. Er bewegte seine klauenbewehrten Füße und rasselte mit seinen schweren Fußfesseln, die sicherstellten, dass er und sein Kamerad auf ihren Posten blieben. Aber auch wenn sie nicht angekettet gewesen wären, hätten diese beiden Sonderbaren mir nichts anhaben können, und das wussten sie. Angriffe auf Menschen wurden mit dem Tod bestraft.
    Aber hassen konnten sie mich.
    Sie konnten mich dafür verachten, meinen Lebensunterhalt als Söldnerin zu verdienen – obwohl ich es eigentlich vorzog, mich als Lieferantin zu bezeichnen. Im Allgemeinen – und für den richtigen Preis – löste ich Probleme. Leute mit dem Geld und den nötigen Kontakten wandten sich normalerweise an mich, wenn etwas schnell, diskret und ohne Fragen erledigt werden musste.
    So auch in dieser Nacht. Ich hatte den Auftrag, eine Ladung Frachtgut abzuholen und einem Kunden zu

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